Am 1. September 1939 um 4.45 Uhr eröffnet das Schulschiff \"Schleswig-Holstein\" das Feuer aufdie Westerplatte. Mit Hilfe die Artillerie greifen der Marine Stoßtrupp \"Hennigsen\" und die SS-Sturmkompanie \"Danziger Heimwehr\", die in Danzig gebildet worden ist, die Westerplatte an.Der polnischen Besatzung gelang es mit nur 218 schwachbewaffneten Männern den ersten Angriff abzuwehren.
Jetzt beginnt auch die deutsche Luftwaffe mit Angriffe, um die strategischwichtige Weichselbrücke bei Dirschau, die für den Nachschub nach Ostpreußen benötigt wird, vor einer geplanten Zerstörungdurch polnische Pioniere zu bewahren. Die 3.Staffel des Stuka-Geschwaders 1 bombardierten die Zündstellen, die sich in einem Schuppen des Dirschauer Bahnhofs befanden, um sie zu vernichten. Der Angriff gelang zwar, aber die Polen schafften es die zerrissen Kabel zu reparieren und danach die Brücke zu sprengen.
Der 2.Weltkrieg hat in diesem Augenblick begonnen. Hitler rechtfertigt den Angriff auf Polen vor dem Reichstag, indem er ihn als Gegenangriff bezeichnet. Die SS hat sogenannte Grenzübertretungen der Polen inszeniert. 150 polnisch sprechende SS-Männer zogen polnische Uniformen an und überfielen zwei schlesische Zollstationen und den Sender Gleiwitz. Hitler wollte der Weltöffentlichkeit so glaubhaft machen, daß Deutschland dazu gezwungen sei.
Der \"Fall Weiß\" wie der Polenfeldzug genannt wurde begann jetzt. Es sind zwei Deutsche Heeresgruppen und zwei Luftflotten beteiligt: Zur Heeresgruppe Nord unter General Oberst Fedor von Bock gehören die 3. und die 4. Armee. Der Heeresgruppe Süd unter General Oberst Gerd von Rundstedt sind die 8.,10. und 14. Armee unterstellt. Den beiden Armeen standen insgesamt sechs Panzerdivisionen, vier motorisierte Divisionen, vier leichte Divisionen, drei Gebirgsdivisionen, und 37 Infanteriedivisionen mit insgesamt 3195 Panzerwagen zu Verfügung. Unterstützt wurden die Heeresverbände durch 2093 einsatzbereite Flugzeuge der Luftflotte 1 unter General Albert Kesselring und der Luftflotte 4 unter General Alexander Löhr. Auf der polnischen Seite waren 38 polnische Infanteriedivisionen, eine motorische Brigade - eine zweite war erst in der Aufstellung, elf Kavalleriebrigaden, 1134 meist veraltete leicht und kleine Panzerkampfwagen, dazu 745 Flugzeuge älterer Bauart.
Die Heeresgruppe Süd aus Oberschlesien bewegte sich in Richtung Warschau vor während die Heeresgruppe Nord aus Ostpreußen und Pommern östlich vorrückt und dann immer mehr nach Süden zu driften, um so die polnischen Streitkräfte von allen Seiten angreifen zu können (Zangenbewegung).
In Danzig gab es nur ein nennenswertes Gefechts. Polnische Postbeamten verteidigten das Postamt vor der \"Danziger Heimwehr\", erst als das Gebäude in Brand gelegt wird kapitulierten sie. Alle wurden nach ihrer Gefangennahme erschossen. Sie waren die ersten Opfer der nationalistischen Terrors in besetzen Gebieten.
Am Abend des 1.September wird der Anschluß Danzig an das Deutsche Reich verkündete. In Frankreich und England wird mobil gemacht und Deutschland ein Ultimatum bis zum 3.September um 12:00 Uhr alle Truppen aus Polen abzuziehen. Mousolini berichtet Hitler, daß Italien in den Krieg nicht kann, da sie nicht gut genug ausgerüstet sind. Stattdessen versucht er ein Konferenz einzuleiten, die genauso enden soll, wie die in München 1938, die zufolge hatte, daß die Tschechoslowakei an Deutschland übergeben wird. Doch für England und Frankreich sind die Bedingungen unannehmbar und Hitler will den den deutschen Vormarsch nicht unterbrechen.
Die Polen hatten trotz ihrer großen Unterlegenheit kleinere Erfolge mit Flugzeugangriffen auf Panzer, aber nach 8 Tagen waren deutsche Truppen vor Warschau. Die Deutsche Zeitung \"Völkischer Beobachter\" meldet einen Tag später, daß Warschau eingenommen ist, obwohl es den deutschen motorisierten Verbänden nicht gelingt die Stadt aus der Bewegung heraus zu nehmen.
Währenddessen führt der polnische Botschafter in Moskau Gespräche über Waffenlieferungen der Sowjetunion an Polen. Die wurden natürlich abgelehnt.
Die deutsche Aufklärung hat nicht mitbekommen, daß sich festlich von Warschau die größte polnische Truppenkonzentration die Armee \"Lodz\" und \"Poznan\" aufhielt. Die deutsch Armee zieht dann weiter westlich und kesselt einen großen Teil der polnischen Armee bei Lublin ein. Die beiden vergessenen Armeen mit der einkesselten Armee bei Lublin versuchen den Teil Heeresgruppe Süd bei Warschau, zu dem die 10. und die schon geschwächte 8. Armee gehört, anzugreifen und die somit die Flanke des deutschen Hauptstoßes zu durchbrechen. Das ist die größte Schlacht des Polenfeldzuges \"Schlacht an der Bzura\". Den Deutschen gelingt es erst gegen Kavallerie und leichten Panzerwagen die Kontrolle zu gewinnen, als sie mit Stukaangriffen unterstützt werden.
Am 16. September werden diese Armeen eingekesselt und bis zur Kapitulation bombardiert. Am 20. September kapitulieren die drei Armeen und die Westfront bricht zusammen. Trotzdem geben die Polen nicht auf, im Westen haben sich einzelne Truppenverbände gebildet, die aber in diesem Augenblick am 17. September vereitelt die Rote Armee eine Verteidigung Ostpolens vor der deutschen Armee. Die Legende, daß polnische Kavallerie mit Säbel gegen Panzer kämpft ist nicht unbedingt wahr. Die Kavallerie wurde gegen deutsche Infanterie, die dann den Rückzug antraten und die Panzer vorrücken ließen, eingesetzt. Die Pferde konnten nicht schnell genug wenden und deshalb war ihre einzige Überlebenschance , in einem halsbrecherischen Manöver auf den Panzer zuzureiten, um so schnell wie möglich an ihm vorbeizukommen.
Am 28. September kapituliert Warschau, nachdem es seit dem 9. September versucht wurde einzunehmen. Die Warschau findet die Deutsche Armee Aktenmaterial, daß polnische Spione entlarvt und Informationen über die Sowjetunion preisgibt. Etwa 430 deutsche standen im Dienst des polnischen Geheimdienstes, darunter auch angehörige der Wehrmacht und höhere Beamte.
Am 27. September wird Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Joachim von Ribbentrop verhandelt mir Josef Stalin über den Grenzverlauf. Ursprünglich sollten die Deutschen das Gebiet westlich der Weichsel bekommen sollten, aber Stalin schlug vor das Gebiet bis Brest-Litowsk zu verschieben, damit die polnische Bevölkerung nicht geteilt wird und so Unruhen vorausprogrammiert sind. Die nach 1919 abgegebenen Gebiete und kleinere polnische Gebiete werden in das \"Großdeutsche Reich\" eingegliedert. Restpolen wird als Generalgouvernment unter Zivilverwaltung genommen. Die Sowjetunion stellt der deutschen Marine außerdem einen Hafen in Sapadnaja-Liza-Bucht zu Verfügung und hilft Deutschland bei der Treibstoffversorgung für den Frankreichfeldzug. Als Gegenleistung verspricht im Hitler den sich im Bau befindlichen schweren Kreuzer Lützow zu verkaufen.
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