Der Grundsatz des aufgeklärten Absolutismus war dass alles für das Volk, aber nichts durch das Volk geschieht. Für das Volk war diese Art der Regierung recht unangenehm, weil sie nichts zu sagen hatte, keine Mitverantwortung trug und der Staat eigentlich nur ein lästiger Druck war. Der Unterschied zum Absolutismus war der, das der Herrscher sich nicht mehr als Besitzer des Staates fühlte und er nicht mehr von Gottes Gnaden regierte.
Natürlich durfte der Herrschaftsanspruch der Fürsten nicht angezweifelt werden, und auch die gesellschaftliche Ordnung blieb bestehen. Joseph II sah sich als Diener des Staates und fühlte sich dem Gemeinwohl verpflichtet. Er führte im Sinne der humanitären Staatsidee alllgemeinnützige Förderungen durch, wie zum Beispiel Abschaffung der Leibeigenschaft und der Folter, und Einführung der allgemeinen Schulpflicht.
Im Grunde tat der aufgeklärte absolutistische Herrscher alles für das aufstrebende Bürgertum, verbot ihm aber die Repräsentanz im Staatswesen. Die Spannungen entluden sich 1789 und 1848 in Revolutionen. In der Zeit des Absolutismus wurden wichtige Schritte in Richtung Modernisierung und Demokratisierung des Staates getan.
|