Die Befreiung Polens von der deutschen Besatzung begann kurz nach dem Einmarsch der Alliierten in Frankreich im Juni 1944. Während der Monate Juni, Juli und August konnte die Rote Armee die Situation ausnutzen und fügte den Deutschen an der Ostfront eine Reihe von vernichtenden Niederlagen zu. Bis September war die sowjetische Armee bis auf das polnische Gebiet vorgerückt. Im August 1944 übernahm die polnische Heimatarmee die Hauptstadt Warschau und löste damit auf Veranlassung der Londoner Exilregierung den zweiten Warschauer Aufstand aus. Die Sowjets konnten bzw. wollten diesen Aufstand nicht unterstützen.
Im Oktober nahmen die Deutschen die Stadt wieder ein, evakuierten deren Bevölkerung und zerstörten sie fast vollkommen. Die Ruinenstadt wurde im Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen, danach wurden die letzten Deutschen Truppen im März aus dem Land vertrieben. Im Juli 1944 hatte die sowjetische Führung die Bildung des polnischen Nationalen Befreiungskomitees unterstützt, diese waren deutlich auf der kommunistischen Seite. Dieses nach seinem Sitz auch Lubliner Komitee genannte Gremium rief sich im Dezember 1944 zur polnischen Regierung aus. Nach vielen Versuchen gelang endlich eine Versöhnung zwischen der Londoner Exilregierung und dem Lubliner Komitee. Nach der Vertreibung der Wehrmacht bildete sich im Juni 1945 eine polnische Koalitionsregierung der Nationalen Einheit.
Diese Regierung wurde von Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika im folgenden Monat anerkannt, aber erst nachdem die Sowjetunion auf dieser Konferenz von Jalta, die im Februar 1945 statt fand, freie Wahlen für Polen zugesagt hatten.
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