Der Templerorden wurden im Jahre 1120 von Hugue de Payens gegründet. Er sammelte eine Gruppe von 9 Rittern aus Burgund und der Champagne, um die Pilger auf den gefahrvollen Wegen zu den Heiligen Stätten zu schützen. König Balduin II schenkte den ,Armen Rittern Christi', wie sie genannt wurden, einen Teil seines Palastes, der auf den Fundamenten des Tempels von Salomon stand. Hier baute die Gemeinschaft neben dem Felsendom ihr Mutterkloster und erhielt so ihren Namen. 1128 wurde der Orden auf dem Konzil von Troyes kirchlich anerkannt. Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux wurde zum eifrigen Förderer der Templer und inspirierte ihre Regel.
Seine Schrift ,De laude novae militiae' veranlasste zahlreiche junge Adelige in ganz Europa, den weißen Mantel mit dem roten Kreuz zu tragen. Eine zweite Elite des Jahrhunderts, die Augustiner-Chorherren, die eine Kirche neben dem Felsendom besaßen, wurden den Templern zum Vorbild für ihr gemeinsames Leben. Von den Zisterziensern kam die Strenge ihrer Askese, von den Augustinern die Freude am feierlichen Gottesdienst. Beide Ideale blieben bis zum tragischen Ende des Ordens lebendig. Der heilige Bernhard von Clairvaux schenkte seinen ritterlichen Söhnen die Marienminne und die hohe Achtung vor der Frau. Die Regeln wurden genau beachtet, Übertretungen streng bestraft, die dem Orden später vorgeworfene Unzucht z.
B. mit lebenslangem Kerker. Die Gefängnisse der Templer waren berüchtigt: fehlbare Ritter mussten auf dem Boden sitzend essen, die Jagd, Leidenschaft adliger Herren, war den Templern verboten. Das Ideal der freiwilligen Armut wurde - wenigstens anfangs - hochgehalten. Der Gehorsam galt absolut; noch in Ketten forderten die Ritter, mit ihrem Großmeister in Kontakt treten zu dürfen, denn ohne ihn wollten sie nichts entscheiden. Auch ihre sakrale Architektur war Ausdruck dieser mönchischen Askese.
Prachtvolle Kirchen des Ordens gab es nur in Paris und London. Die Tempelherren bildeten die Elitetruppe der Kreuzzugsheere und nahmen für sich die Ehre in Anspruch, als erste die Schlacht zu eröffnen. Auch als mongolische Horden Europa bedrohten, trugen die Templer nicht wenig zu seiner Verteidigung bei. Auf der Iberischen Halbinsel standen sie ebenfalls in vorderster Linie. Der Orden wurde zum Vorbild für alle anderen Ritterorden, auch die Johanniter, die sich zuerst nur der Krankenpflege gewidmet hatten, folgten ihrem Beispiel. Die viel später gegründeten Deutschherren übernahmen von den Templern Regel und Organisation.
Dasselbe gilt für andere Ritterorden, vor allem für jene auf der Iberischen Halbinsel.
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