Die Massenhysterie gegen Frauen in früheren Jahrhunderten hatte ihren Ursprung in den heidnischen Götter- und Dämonenvorstellungen. Viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, konnten sich die Menschen zur damaligen Zeit nicht erklären und verbanden diese mit Dämonen, Geistern, Elfen und Göttern. Frauen, die etwas von Heilkunde verstanden und Krankheiten behandelten wurden leicht in Verbindung mit Hexen gebracht. Auch Hebammen kamen leicht in diesen Ruf. Jeder Mensch, der nicht exakt in die Vorstellungen passte wurde schnell als Hexe abgestempelt. Häßliche Frauen, verwitwete Frauen oder verkrüppelte Frauen mußten somit Hexen sein.
Durch die fehlende Bildung lebten diese Gedanken noch lange in den Köpfen der Menschen fort. Weitererzählte und immer mehr ausgeschmückte Geistergeschichten steigerten diese Vorstellungen sogar bis hin zur panischen Angst.
Worum geht es bei der Hexenverfolgung überhaupt: Frauen wurden beschuldigt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Als Folge davon wurden sie gefoltert und hingerichtet. Es ist auffallend, das die meisten Hexen-Hinrichtungen im deutschsprachigen Europa stattfanden. Angefangen hat der Hexenwahn allerdings in Frankreich. Eine bekannte Frau war Jeanne d\'Arc. Sie wurde 1431, erst 20jährig, als Ketzerin verbrannt.
In den Anfängen des Mittelalters allerdings, war die Ausübung der Hexerei sogar zugelassen. Erst danach wurde sie als Ketzerei bezeichnet. Nach dem damaligen Glauben konnten Hexen sowohl Gutes als auch Böses vollbringen. So nahmen höher gestellte Personen wie Grafen oder Fürsten sogar Hexen in ihren Dienst. Zum Beispiel stelle der Graf von Kyburg 1382 eine Hexe an, die sich auf die Zinnen seiner Burg stellen und ein Gewitter aufziehen lassen sollte, um so eine Armee von Feinden zu zerstreuen. Die Männer der Kirche meinten, Hexen hätten "mit Gottes Erlaubnis" Macht über das Wetter. Sie wollten nicht das bestrafen, was Gott erlaubt hatte. So wurde der Hexenglaube von der Kirche teilweise sogar geduldet.. Jedenfalls wurden der Teufel, aber auch die Hexen von der Bevölkerung verantwortlich gemacht für schlechtes Wetter, Missernte, Fehlgeburten, die Pest und anderm.
Später wurde von den Hexen angenommen, sie könnten jegliche Form von Unglück verursachen: Krankheit, Streit, Tod und Naturkatastrophen. Die Hexen schädigen vor allem ihre nächsten Nachbarn oder Verwandten. Sie richten Ihre Aktivitäten selten gegen Fremde. Hexerei geschah aus Neid, Konkurrenz oder blanker Bösartigkeit gegen den Nächsten. Hexen sind mit dem Teufel im Bunde, reiten auf Besen und haben besondere Orte an denen sie ihre Treffen abhalten und ihr Unwesen treiben.. Bodenerhebungen mit kahlem Gipfel, Bergmassive oder einzeln freistehende Berge waren solche Orte. Dies waren z.B. der \"Tanzplatz\" über Heidelberg-Ziegelhausen, oder der \"Brocken\" im Harz. Die \"Hexen\" sollen auf Stöcken, Ofengabeln oder Besen, unter Zuhilfenahme von Hexensalben, dorthin geflogen sein. Eine besondere Nacht war jeweils die Walpurgisnacht (die Nacht vor dem 1. Mai)
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