Der Kreisauer Kreis war eine Gruppe von Menschen (die dem Bürgertum angehörten), die sich jedes Jahr in den Tagen vom 22. bis 25. Mai auf dem Landbesitz des Grafen Moltke trafen um über politische und gesellschaftliche Begebenheiten zu diskutieren. In ihren \"Grundsächlichen Erklärungen\" planten sie Ordnung und Form einer Gesellschaft nach dem Fall Hitlers: \"Wir sehen im Christentum wertvollste Kräfte für die religiös-sittliche Erneuerung des Volkes, für die Überwindung von Haß und Lüge, für den Neuaufbau des Abendlandes, für das friedliche Zusammenarbeiten der Völker.\" (9). Der Kreisauer Kreis erweiterte seine Ideen in den \"Grundsätzen für die Neuordnung\". Die Mitglieder dieses Kreises dachten der Sturz Hitlers könne schneller herbeigeführt werden, wenn die Pläne für die danach kommende Gesellschaft schon entworfen seien. Der geistige Anführer des Kreisauer Kreises, Moltke, wurde 1944 von der Gestapo verhaftet und 1945 hingerichtet.
Carl Goerdeler stimmte in manchen Punkten mit dem NS-Regime überein, hatte aber insgesamt eine oppositionelle Haltung dem Nationalsozialismus gegenüber (schon wegen der Methoden Hitlers). In der Berliner Mittwochsge- sellschaft lernte er den Generalstabschef des Heeres kennen, dessen Gedanken und Ansichten denen Goerdelers sehr ähnlich waren. Der Goerdeler-Kreis war durch diese Bekanntschaft an dem Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt.
Aus der \"Denkschrift Goerdelers an die Generalität 1943\": \"Heute stehen wir unter einer Führung, die sich nicht nur als unfähig erwiesen hat, sondern vermes- sen und wahnwitzig ist und jedes sittlichen Gehalts entbehrt, weil sie sich des Verbrechens bedient, Verbrechen anordnet und Verbrechen sowie Korruption duldet.\" (10).
Goerdeler wurde verhaftet und am 2. Februar 1945 hingerichtet.
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