Bei dem transatlantischen Sklavenhandel (Dreieckshandel) segelten europäische Kaufleute mit einfachen Waren ( Alkohol, Glas , Eisen, Stoff und Gewehren ) zur westafrikanischen Küste. Dort tauschten sie mit küstennahen Stämmen, die mitgebrachten Waren gegen Sklaven. Die küstennahen Afrikaner waren durch die europäischen Gewehre leichter in der Lage ihre Landsmänner zu fangen und sie zu verkaufen. Danach segelten die Kaufleute nach Amerika und verkauften die Sklaven direkt wieder. Die Sklaven wurden über den gesamten damals bekannten Kontinent verkauft ( Süden der heutigen USA, Karibik, Nord - Brasilien). Die Kaufleute nahmen nun die Rohstoffe wie Baumwolle, Zucker und Tabak an Bord, für die die Sklaven nach Amerika gebracht wurden. Zurück in Europa verkauften sie die Rohstoffe . Jetzt konnte der Dreieckshandel wieder von vorne beginnen.
Zwischen 1500 und 1800 wurden so 12 Millionen Afrikaner nach Amerika gebracht, wobei allerdings nur 10 Millionen die Überfahrt überlebten. Mehr als 2/3 der Sklaven waren Männer unter 35 Jahren. Man war also bei den transatlantischen Sklaven Handel an Muskelkraft interessiert.
In Gegensatz dazu war der transsaharische Sklavenhandel. Dort wurden im gleichen Zeitraum auch etwa 12 Millionen Sklaven in den arabischen Bereich gebracht. Dabei waren aber 2/3 der Sklaven junge Mädchen. Das Zusammenspiel des transatlantischen und des transsaharischen Sklavenhandels hatte zur Folge, das Afrika lange Zeit ein unterbevölkerter Kontinent war.
Der Sklave wurde noch in Afrika von seinem Käufer ( also der Handelsgesellschaft ) gebrandmarkt und dann umgehend an Bord des Schiffe gebracht. Falls er die Überfahrt überlebte, wurde er auf einen Sklavenmarkt in der Neuen Welt verkauft. Dann mußte er für seinen neuen Herren für den Plantagen arbeiten. In der Karibik und in Nord - Brasilien wurde er gnadenlos ausgebeutet, bis er nach ungefähr 5 Jahren nicht mehr konnte . Danach wurde er getötet und an seine Stelle trat ein neuer frische Sklave, dem das gleiche Schicksal blühte. Im Süden der USA achtete man allerdings gewisse Regeneration. Ebenso war es dem Sklaven erlaubt eine Familie zu haben und Nachfahren zu bekommen. Dies war in der Karibik und in Nord - Brasilien völlig undenkbar.
Die Folgen der unterschiedlichen Sklavenpolitik lassen sich in der Hilfe des 19. Jahrhunderts feststellen.
Während nämlich in der Karibik noch nicht ein Drittel der ursprünglich eingeführten Afrikanern lebte, hatte sich die Bevölkerung in den USA schon verzehnfacht.
Im 17. Jahrhundert gerieten die kleinen weißen Tabakbauern in der Karibik in ein Krise. Die Kleinbauern verloren ihre Existenz zum einen weil der Boden ausgelaugt war zum anderen weil, der Tabakpreis rapide gefallen war. Nun kaufen wenige Reiche ( besonders Holländer) diese Grundstücke auf und bauten Zuckerrohr an. Dadurch wurden die kleinen weißen Bauern vertrieben und es wurden viele afrikanische Sklaven eingeführt, die auf den Plantagen arbeiten mußten. Allmählich setzt sich der Anbau von Zuckerrohr in den anderen Kolonien durch. Der Anbau von Zuckerrohr war sehr kapital intensiv und sehr risikoreich aber er war auch sehr gewinnträchtig. Eine Voraussetzung für den ordnungsgemäßen Ablauf waren allerdings das niemals endende Angebot der Sklaven. Erst jetzt blühte der Sklavenhandel richtig auf. Durch die große Nachfrage stieg der Preis der Sklaven. Erst als England in 19.Jahrhundert gegen den Sklavenhandel, vorging sank der Preis wieder. Die afrikanischen Könige versuchten nun mit Sonderangeboten die Nachfrage hoch zu halten. Davon profitierte das spanische Kuba , das im 19. Jahrhundert einen verspäteten Zuckerboom erlebte.
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