Die weitere Entwicklungsgeschichte der NPD lässt sich in mehrere Phasen einteilen. Als erste Phase kann man die Zeit von der Gründung bis zum Karlsruher Parteitag im Juni 1966 nennen. In dieser Zeit erfolgte der Aufbau und die Festigung der Parteiorganisation. Erleichtert wurde dies dadurch, dass etwa 33-40% der NPD-Mitglieder sich aus der DRP rekrutierten, deren Erfahrung und Organisationsnetz bei dem Aufbau der Parteistrukturen zum Tragen kam. So gelang es bis zum September 1965 in allen 11 Bundesländern Landesverbände mit 66 Bezirks-, 336 Kreis- und 240 Ortsverbänden aufzubauen, womit die NPD in 70% der Stadt- und Landkreise der Bundesrepublik vertreten war. Unterstützt wurde diese Entwicklung weiterhin durch die Übertritte von Mitgliedern aus zahlreichen rechtsextremen Kleingruppen, wie z.B. der Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD).
1965 trat die NPD erstmals zu den Bundestagswahlen an und erzielte 2,0% der Stimmen, womit das Ergebnis der DRP von 1961 mehr als verdoppelt wurde. Bei der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft im März 1966 erhielt sie 3,9% und auch bei den bayrischen Kommunalwahlen erreichte sie in bestimmten Gebieten wie z.B. Franken Werte von bis zu 10%. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Zahl der aktiven Parteimitglieder bereits 13700. Zwei Jahre nach ihrer Gründung, im November 1966, hatte die NPD bereits 25000 Mitglieder und 23 Landtagsmandate.
1967 zog die NPD dank eines riesigen Werbeaufwandes in vier weitere Landtage ein. In Bremen erreichte sie 8,8%, in Niedersachsen 7,0%, in Rheinland-Pfalz 6,9% und Schleswig-Holstein 5,8% der abgegebenen Stimmen. Ein Jahr später erzielte die Partei im April 1968 in Baden-Württemberg mit 9,8% ihr bestes Ergebnis. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit 61 Abgeordneten in sieben Landtagen vertreten.
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