Dollfuß meinte: "Tiefe Trauer erfasst uns, wenn wir sehen, zu welchen Ergebnissen eine Bewegung, die sich einbildet und versprochen hat, daß sie das deutsche Volk in eine glückliche Zukunft führen wolle, in kurzer Zeit gelangt..." Er erhob die Frage, ob denn irgend jemand , der es mit Österreich gut meine, glauben könne, das Land:
"mit Handgranaten, mit Bomben, mit einem unerhörten System von Lügen" auf einen besseren Weg zu führen. Österreich sei in seiner Geschichte stets ein " Bollwerk christlich-deutscher Kultur" gewesen. Hier hätten sich Awaren wie auch Türken die Schädel eingerannt, hier habe der Bolschewismus eine undurchdringliche Wand gefunden und "hier wird auch der Nationalsozialismus sein < halt > finden."
Den "nationalen Kreisen" in Österreich rief Dollfuß zu: "Wollt ihr mit diesem Verbrechertum etwas gemeinsam haben ? Ich appelliere an euch, restlos und klar, den Trennungsstrich...zu ziehen. Diesen Methoden gegenüber gibt es nur eine Stellungnahme und die ist: Ich bin dagegen. Wer das nicht eindeutig sagt, ist mitschuldig"
Somit hatte Bundeskanzler Dollfuß deutlicher als jeder andere Regierungschef des damaligen Europa das Wesen des Nationalsozialismus demaskiert. Dem Nationalsozialismus wurde nicht nur die heidnische und größenwahnsinnige Selbstvergötterung der Rasse, des Volkes und des Führers vorgeworfen sondern auch die Selbstisolierung des Deutschen-Reiches und die Verletzung des Völkerrechts.
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