3.1 Das Hinter - und Vorderhausbr /
Wie viele Amsterdamer Grachtenhäuser bestand auch dieses Haus aus einem Hinter - und Vorderhaus. Im Vorderhaus befanden sich die Büro- und Lagerräume. Das Hinterhaus stand teilweise leer. Mit Hilfe von zwei Arbeitskollegen richtete Otto Frank die vier Zimmer im Hinterhaus her, die als Versteck für seine eigene Familie und für die Familie van Peels (van Daan) dienen sollten. Damit die Nachbarn nicht die Versteckten entdeckten, wurden schwere Gardinen davor gehängt. Wenn dann abends Licht angemacht wurde, mussten zuerst die Fenster mit schwarzem Papier abgedunkelt werden. Der Eingang zum Hinterhaus wurde von einem drehbaren Bücherregal versteckt. Die Untergetauchten mussten sich immer während der Bürozeiten sehr ruhig verhalten, dass hieß sie durften kein Wasser laufen lassen, durften nicht auf dir Toilette gehen und sie mussten so gut wie es ging still sitzen bleiben und nicht so viel durch die Räume gehen. Dennoch hatten die acht Bewohner wenig Raum. Eine Zeit lang durften sie auch die Büroräume an Wochenenden nutzen, aber als es mehrere Einbrüche gab, haben sie dieses eingestellt. Anne musste sich ein Zimmer mit Fritz Pfeffer (Albert Dussel) teilen, was sie nicht sehr gut fand. Margot und Annes Eltern teilten sich ein Zimmer und die Eheleute van Peels (van Daan) schliefen in dem größten Raum, der aber auch als Aufenthaltsraum und Küche genutzt wurde. Nur Peter hatte sein eigenes Zimmer, aber durch sein Zimmer ging die Treppe zum Dachboden, auf dem die Lebensmittel gelagert wurden und wo Anne alleine sein konnte.
3.2 Die Untergetauchten
Kurzer Zeit nachdem die Franks in das Hinterhaus eingezogen waren, kam die Familie van Peels (van Daan) dazu. Die Familie stammte ursprünglich aus Osnabrück, deshalb mussten die Franks ihnen erstmal Niederländisch beibringen.
Hermann van Peels ist am 31. März 1889 geboren. Mit ihm hatte Anne nie wirklich ein Problem. Zitat vom 21. September 1942: "Herr van Daan ist in der letzten Zeit katzenfreundlich zu mir, ich lasse es mir ruhig gefallen."
Frau und Herr van Peels
Auguste van Peels ist am 29. September 1890 geboren. Sie sprach wie Anne fand das schlimmste Niederländisch. Anne konnte sie nicht leiden, da sie die ganze Zeit an Anne rummeckerte. Auch der Rest der Familie mied sie eher. Zitat ebenfalls vom 21. September 1942: "Frau van Daan ist unausstehlich. Ständig bekomme ich von oben Standpauken, weil ich zuviel schwätze." Peter van Peels ist der Sohn von Herr und Frau van Peels. Er ist am 8. November 1926 geboren. Zu Anfang der Zeit im Hinterhaus, führte Anne eine noch nicht mal freundschaftliche Beziehung zu ihm. Doch im Laufe der Jahre und Monate entwickelte sich mehr. Bis sie dann Mitte 1944 mehr für ihn empfand. Sie wurden ein Paar und trafen sich immer ( manchmal heimlich ) auf dem Dachboden. Zitat vom 18. Februar 1944: "Du brauchst wirklich nicht zudenken, dass ich verliebt bin, das ist nicht wahr. Aber ich habe ständig das Gefühl, dass zwischen Peter und mir noch einmal etwas sehr Schönes wachsen wird, das Freundschaft und Vertrauen gibt." Etwa ein halbes Jahr später als die Familie van Peels, kam noch der gebürtige Deutsche Fritz Pfeffer ( Albert Dussel ) dazu. Er arbeitete als Zahnarzt, was natürlich den Vorteil im Hinterhaus mitbrachte, dass ärztliche Kenntnisse vorhanden waren. Anne musste sich mit ihm ein Zimmer teilen. Zitat vom 19. November 1942: "Wie wir alle annahmen, ist Dussel ein sehr netter Mann." Dennoch hatte Anne oft Meinungsverschiedenheiten mit ihm und zum Ende hin konnte sie ihn kaum noch leiden.
3.3. Die Helfer
In der Zeit im Hinterhaus, mussten die Versteckten mit Lebensmitteln, Kleidung und Lehrmitteln versorgt werden. Hierzu erklärten sich die Mitarbeiter von Otto Frank bereit.
Zum einen Viktor Kugler und Johannes Kleimann. Sie waren weniger damit beschäftigt Lebensmittel ranzuschaffen. In den letzten zwei Jahren wurden sie oft krank und somit mussten sich Miep Gies und Bep Voskuijl alleine um die Beschaffungsmaßnahmen kümmern.
Oben: J. Kleinmann und V. Kugler
Unten ( von Links) : Miep Gies , Otto Frank und Bep Voskuijl
Miep Gies ist allen Versteckten sehr ans Herz gewachsen. Besonders Anne und ihrer Schwester brachte sie oft mal Romane und Illustrierte mit. Die Helfer brachten aber nicht nur Lebensmittel und andere wichtige Sachen mit ins Hinterhaus, auch wichtige Neuigkeiten, wie es mit dem Krieg voran ging, hatten sie dabei.
3.4. Das Leben im Hinterhaus
Ab dem Tag des Untertauchens ist nichts mehr wie es war, keiner der \"Versteckten\" lässt sich mehr in der Öffentlichkeit blicken, und die Mitarbeiter von Otto Franks Firma versorgen die 7 \"Versteckten\" nun mit Lebensmitteln, die sie durch \"schwarze\" Lebensmittelkarten bekamen. Das Leben im Hinterhaus ist total anders als gewohnt, da sie nun mit sieben Leuten auf engstem Raum zusammen leben müssen. Es bricht schon nach kurzer Zeit Streit aus, der meistens über Dinge geht, die vorher nicht einmal erwähnt worden wären. Während dieser Zeit ist Anne froh, eine Freundin zu haben, der sie alles anvertrauen kann. Kitty widerspricht nie, hört immer geduldig zu, und ist die einzige Freundin für Anne da, es nicht möglich ist, eine richtige Freundin zu haben. Auch Annes Mutter Edith ist keine Freundin für Anne, da sie ihre Mutter nicht leiden kann, diese ist darüber, dass Anne ihr keine Zuwendung schenkt, natürlich oft traurig. Im November fällen die Hinterhäusler die Entscheidung, dass noch für eine Person Platz sein. Die Wahl fällt zugunsten von Dr. Fritz Pfeffer (Albert Dussel) aus, ein von beiden Familien geschätzter Zahnarzt, dessen Frau schon im Ausland ist, und der sich von nun an mit Anne ein Zimmer teilt. Doch die Wahl entpuppt sich kurze Zeit später auch schon als Fehler, denn die Freundlichkeit von Herrn Pfeffer schwindet ziemlich schnell, und er ist sehr oft der Anlass für Ärger. Jeder Tag im Hinterhaus sieht dem Anderen sehr ähnlich, und außer Lernen gibt es nicht sehr viele Möglichkeiten für Anne, etwas mit dem Tag anzufangen. Dann beginnen auch schon ziemlich bald die Bombardierungen auf Amsterdam, und es ist fast jeden Tag Gewehrfeuer zu hören. Die Stimmung im Hinterhaus steht sehr oft am Tiefpunkt, und das einige was wirklich gute Stimmung verbreitet, sind politische Meldungen von dem englischen Radiosender, wenn wieder über eine Kapitulation oder Invasion berichtet wird.
3.5. Annes Liebe zu Peter
Das Bedürfnis in Anne sich jemandem anzuvertrauen steigt mit der Zeit immer mehr, doch es sie findet nicht mal ihren geliebten Vater dazu geeignet und entschließt sich, sich mit Peter van Daan besser kennen zu lernen. Dies empfindet Anne als schön und fängt von nun an, mit Peter über alles Mögliche zu reden, über das sie vorher immer nur geschwiegen hat. Bald schon sitzen Anne und Peter jeden Abend zusammen auf dem Dachboden und fangen an über intimere Dinge zu sprechen, und es entwickelt sich eine gute Freundschaft zwischen den beiden. Und aus dieser Freundschaft wird auch schon bald mehr und Anne bekommt ihren ersten Kuss von einem Jungen.
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