laut Livius soll er \"nach Delphi gefahren sein, weil es das Orakel beherbergte, wo er dem Apoll, um ihm ein Opfer darzubringen, Säulen auf dem Vorhof errichtete auf denen vorher die Statuen des Königs Perseus aufgestellt waren, die der Sieger jedoch für seine Statuen bestimmte\"; bei diesem Denkmal handelte es sich um das erste römische Siegesdenkmal auf griechischem Boden; bei Ausgrabungen zwischen 1893 und 1896 in Delphi wurden auch Reste des Denkmales vorm Apollon-Tempel gefunden; wird als Säule rekonstruiert, die auf einer zweistufigen Basis und einem Sockel steht, während auf einem Friesfeld im oberen Bereich die Schlacht von Pydna dargestellt war; bekrönt wurde die Säule durch eine vergoldete Reiterstatue des Aemilius; die Funde und Bemerkungen bei Livius und Polybios deuten darauf hin, daß dort mehrere Säulen standen, aber die weiteren waren wohl anonym und nicht wichtig, da Plutarch sie nicht mehr erwähnt, sondern nur noch von der einen Säule des Aemilius spricht; die gefundenen Fragmente waren beinahe alle mit Inschriften versehen, wobei jedoch die meisten erst wesentlich später eingefüg wurden; Grund hierfür war der horror vacui; unter anderem ist auch die griechische Übersetzung eines römischen Gesetzes gegen die Piraten dort angebracht; die erste Inschrift, nämlich die Siegesinschrift des Aemilius, befindet sich uf der Frontseite des Sockels; handelt sich um eine Marmortafel; Höhe : 91 cm, Länge 1,7m, Breite 30 cm; Inschrift beginnt 22 cm unter der Oberkante des Steines und umfaßt (zumindest mit der oberen Zeile) die gesamte Länge des Steines; Buchstabenhöhe : 7,3cm, Zeilenabstand 3-3,5 cm; Interpunktion erfolgt durch kleine Gedankenstriche; die rechten Striche bei Buchstaben sind etwas ausgeweitet; verschiedene Besonderheiten in der Schreibweise einiger Worte (wie Aemilius mit ai oder imperator mit in) sind durch das Alter der Inschrift zu erklären (\"archaische\" Schreibweise); Inschrift lautet : L(ucius) Aimilius L(ucii) F(ilius) inperator de rege Perse macedonibusque cepet (Lucius Aemilius, Sohn des Lucius, nahm dies als siegreicher Imperator über den König Perseus und die Makedonen); folgt damit im Aufbau voll und ganz dem üblichen Schema der Siegesinschriften bei Dedikationen;
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