C. G. Jung war einer der Schüler von Freud und lebte von 1875-1961. Er war schweizer Psychologe und Psychiater und lange Zeit als Professor in Zürich und Basel tätig. Als Grundlagen dienten ihm die Lehren Freuds, welche er jedoch erweiterte. Er fügte ihnen die Vorstellung über psychische Energie hinzu, die der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit (Individuation), die des individuellen und kollektiven Unbewußten und die des Archetyps.
Er prägte die Begriffe der Introversion und der Extraversion. Seiner Meinung nach besteht zwischen Natur und Psyche sowohl ein kausaler als auch ein Sinnzusammenhang. Nach seinem Verständnis ist die Chiffrierung des Traumes als natürliche Äußerungsform des Unbewußten zu sehen und wie Gleichnisse oder Märchen zu sehen. Viele Traumsymbole schreibt er der Verbindung des Menschen zur Urerfahrung der Menschheit zu. Als Urerfahrung bezeichnet er Geburt und Tod, Reifung, Wandlung, Beziehung zum anderen Geschlecht und anderes.
C. G. Jung bezeichnet die Träume als Lebenslinien, in denen die Person in Wünschen und Entwürfen die Selbstdarstellung ausdrückt. Er bezieht auch die Zukunft in seine Theorien mit ein, die ebenfalls in den sogenannten Wahrträumen zu finden sind.
Forschung
Eine moderne, experimentelle Grundlagenforschung des Traumes wurde seit 1953 entwickelt. An der Universität in Chicago machten die Physiologen Kleitman und Aserinsky die Entdeckung, daß plötzlich auftretende, schnelle Augenbewegungen im Schlaf ein Anzeichen für den Vorgang des Träumens sind (REM-Phase). Die im EEG dabei aufgezeichneten Hirnaktionsströme zeigen ein flaches Hirnwellenmuster, das die langsamen Hirnwellen mit 1-2 Hz des Tiefschlafstadiums ablöst. Die Traumzeit einer Nacht umfaßt etwa 20% der Schlafzeit. Auch im NREM-Schlaf (ohne Augenbewegung) können seelische Vorgänge stattfinden. Sie sind jedoch flüchtiger und ungeformter.
Forschungen haben bewiesen, daß Traumentzug zu einer verstärkten Tendenz zu Träumen führt. Ob dabei regelmäßig, wie zunächst angenommen, seelische Störungen entstehen, ist fraglich geworden.
Symbolik und Wirkung
Eine unbequeme Lage oder ein körperlicher Schmerz während des Schlafens bewirkt einen entsprechenden Inhalt im Traum. In diesem Fall wären die Inhalte Fesselung oder tötliche Angriffe. Brenzliche Gerüche erregen Träume von Feuergefahr, plötzliches Ausstrecken symbolisiert das Gefühl eines tiefen Sturzes etc.
Die Morgenträume sind die, die uns gelegentlich in Erinnerung bleiben, da das Großhirn, was die Nacht hindurch abgeschaltet ist, sich nun schon wieder mit geringer Aktivität am Traumgeschehen beteiligt. Morgenträume sind deutlicher und logischer. "Hindernisträume äußern sich darin, daß man während dem Träumen versucht wegzulaufen, um Hilfe zu rufen oder sich anzukleiden. Durch die Abwesenheit des wachen Urteils im Traum, erklärt sich das Durcheinander der Bilder, das Unsinnige und Unmoralische vieler Handlungen im Traum. Die Ideen und Bilder folgen einfach dem Prinzip der Ideenassoziation, selbst das Erinnerungsvermögen ist so unsicher, daß verstorbene Personen lebend erscheinen, jedes Zeitmaß verschwindet, die Einheit des Ortes nicht beachtet wird und sogar die Persönlichkeit des Träumers sich in mehrere Personen aufspalten kann.
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