1990 wurde durch die historische Rede vor dem Parlament von Frederik Willem de Klerk, das Ende der Apartheid eingeläutet. Annäherungsprozesse verliefen zunächst schleppend, da es immer wieder zu Differenzen und Machtkämpfen kam. Doch auch 15 Jahre später gibt es immer noch tiefe Spuren in der südafrikanischen Gesellschaft. Die Weißen (rund 8% der 45 Millionen Einwohner Südafrikas), genießen einen Lebensstandart, "der sich mit dem der höchst industrialisierten Staaten der Welt vergleichen lässt." (6) Doch bei dem schwarzen Bevölkerungsteil herrscht Mangel an Häusern, fließend Wasser, Elektrizität und die Arbeitslosenquote beträgt über 50%. Die Zahl der wohlhabenden Schwarzafrikaner nimmt zwar zu, aber der Großteil der schwarzen Bevölkerung verarmt immer mehr seit Ende der Apartheid.
Denn durch das neue Südafrika wurden keine Arbeitsstellen geschaffen, eine Folge der Globalisierung. Doch Südafrika ist noch weit vom Ideal einer multikulturellen Gesellschaft entfernt, es hat sich zwar vieles verändert, "Schwarze und Weiße sind sich aber fremd geblieben, sie leben meist in unterschiedlichen Welten" (7), denn Berührungspunkte gibt es wenig, doch die Integration soll in den Schulen des Landes beginnen. Die schwarze Lehrerin Phomolo Maibi, von der Vryburg High School, jedoch meint: "Die Weißen sollten uns als Menschen sehen und nicht wie Tiere behandeln, Ich erwarte mehr Respekt." (8) Somit kann die Apartheid in Südafrika trotz Regierungswechsel und veränderten Gesetzen noch immer als aktuelles Thema bezeichnet werden. Südafrika steht, was die Überwindung der Segregation betrifft, wie kein anderes Land im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Abhängen wird die Zukunft des Staates von der Verbesserung der Chancengleichheit und die Beteiligung der bislang benachteiligten Bevölkerungsgruppen angemessen am gesellschaftlichen Wohlstand zu fördern.
Dazu gehört auch, dass sich unsere europäische, sowie die amerikanische Kultur mit der schwarzen Kultur auseinandersetzt, damit Vorurteile abgebaut werden
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