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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Aktuelle lage in tibet



Die neue Schreckensherrschaft der Chinesen war für viele Tibeter ein Grund, das Land zu verlassen. So flüchteten sie ins Exil - in eine ungewisse Zukunft. Früher bevölkerten Händler und Schmuggler die gefährlichen Wege über den Himalaja. Heute sind es die tibetischen Flüchtlinge, welche tagelang, manchmal sogar wochenlang unterwegs sind, um die nepalesische Grenze zu erreichen.

Fünfunddreißig Jahre nachdem der Aufstand gegen die Chinesen niedergeschlagen wurde, und er Dalai Lama mit seinen vielen Anhängern nach Indien floh, folgen ihm die Tibeter immer noch ins Exil.

Die indische Regierung wies den Exiltibetern zwar in beispielloser Freigebigkeit Plätze zu, wo sie ihre Häuser bauen konnten und gewährleistete ihnen noch zusätzliche finanzielle Unterstützung - das, obwohl Indien eine Entwicklungsland ist -, doch an manchen dieser Orte fanden die Flüchtlinge nichts außer einen undurchdringlichen Urwald vor. Trotz ihrer schwierigen Lage verharrten die Tibeter aber nicht in Agonie, sondern begannen sofort mit dem Aufbau einer neuen Existenz. Sie rodeten den Wald, bauten Getreide an und errichteten bereits nach kurzer Zeit die ersten Zeltstädte, doch das größte Problem war deswegen noch lange nicht aus der Welt geschafft. Viele von ihnen starben weiterhin wegen der ungewohnten Hitze in ihrer neuen Heimat an - für die Tibeter - unbekannten Krankheiten.

Die anfänglichen Schwierigkeiten sind heute nach über 40 Jahren zum Glück überwunden. Die Verteilung der Exiltibeter nach der Größe der Gemeinden geordnet (Stand 1994):

Indien: 100.000, Nepal: 20.000, Bhutan: 2.000, Schweiz: 2.000, USA: 1.500, Kanada: 500

Die restlichen rund 4.000 Exiltibeter leben in kleineren Gruppen überall auf der Welt verstreut.

Religion

" Wenn der Metallvogel fliegt und die Pferde auf Rädern dahinrollen, werden die Tibeter über die Welt verstreut sein, und die Lehre Buddhas kommt in die fernsten Länder."
Prophezeiung des indischen Mönchs Padmasambhava (8.Jh.)

Es ist nur natürlich, daß aufgrund der Abgeschiedenheit auf dem Dach der Welt die Gedanken der Menschen anders geartet sind, als in der Enge der Städte oder des dichtbesiedelten Landes. Die Gedanken scheinen sich in der unbegrenzten Weite zu verlieren, Wege und Irrwege einzuschlagen, die fern vom richtigen Weg liegen, dem Weg zum Nirvana, zur Erlösung.

Die tiefe Verwurzelung des Menschen in einem Lebensraum, dessen extremen klimatischen Bedingungen er auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist, sowie die Abgeschiedenheit Tibets, haben die Bewohner nach Möglichkeiten suchen lassen, die sich in den Naturgewalten, Krankheiten und Gefahren offenbarenden Kräfte durch Magie und Rituale zu ihrem Vorteil zu beeinflussen.


Volksreligiöse Vorstellungen

Soweit man die Kulturgeschichte Tibets zurückverfolgen kann, wird die Vorstellungswelt der Tibeter von naturreligiösen Vorstellungen geprägt. Grundlage dieser Vorstellungen ist das Erleben der Welt als einer allerorts von Geistern und Dämonen belebten Wirklichkeit. Diese unsichtbaren Wesen wirken als latente Kräfte und werden häufig als Ursache für Verderben und Krankheiten angesehen, können aber auch begünstigenden Einfluß ausüben.

In der Unterwelt residieren so die Erdherren, im Wasser die Schlangengeister, auf Bäumen, Bergen und Schluchten die Tsän-Dämonen, die man sich als rotfarbige, wilde Jäger vorzustellen hat, und schließlich in der Luft und auf Gestirnen die Himmelsgeister.

Verletzt man den Wohnbereich dieser Wesen, läuft man Gefahr, sich ihren Zorn zuzuziehen. Daher schützen sich die Tibeter mit Amuletten, magischen Symbolen und Opfergaben. Verursachen diese Dämonen großes Unheil, werden sie in "Geister fallen" rituell gefangen und gebannt.


Die Bon-Religion

Bevor der Buddhismus im 7. Jh. nach Tibet eingeführt wurde, herrschte hier eine nur noch ungenau faßbare Religion, die häufig als der ursprüngliche glaube Tibets bezeichnet wird: Die Bon-Religion! Ihre Priester, die Bonpos, verehrten die Gestirne des Himmels. Sie versuchten durch Tier- und Menschenopfer, das Schicksal zu beeinflussen und betrieben magische Praktiken zur Austreibung oder Befriedigung böser Geister.

Mit der Ankunft des Buddhismus unterlag die Bon-Religion einem starken Wandel und näherte sich in ihren Auffassungen immer mehr den Anschauungen der buddhistischen Philosophie an. Gekennzeichnet wird die Bon-Religion durch ausgeprägte Jenseitsvorstellungen und einer Kosmologie, derzufolge die Welt aus einem Ei entstand.

Wenngleich das Bontum im Laufe der Zeit von der Praxis sogenannter "Roter Opfer", Ritualpraktiken, bei denen Blut vergossen wurde, immer mehr absah und damit den buddhistischen Geboten entgegen kam, vermochte die Bon-Religion in den letzten Jahrhunderten lediglich in abgelegenen Regionen Tibets zu überdauern.

Im Gegensatz zu den Buddhisten umrunden die Bonpo-Anhänger ihre heiligen Stätten gegen den Uhrzeigersinn und unter ihrem Obergewand tragen die Bonpo-Mönche eine blaue Weste.


Der Buddhismus

Die erste buddhistische Schrift war in Sanskrit geschrieben und eine Legende besagt, sie sei vom Himmel herabgefallen. Diese Schrift stammte aus dem 5. Jh., sie wurde auf tibetisch übersetzt. Später, im 8 Jh. verbreitete sich der Buddhismus und religiöse Sekten bekamen ihre Form. Eine dieser Sekten war die Gelugpa-Sekte, gegründet wurde sie von Tsongkapa, dem größten Reformer des tibetischen Buddhismus. So verbreitet sich der Buddhismus seit dem 15. Jh. wie ein wildes Feuer, auch auf westliche Länder.

Noch immer übt der Buddhismus eine starke Anziehungskraft auf den Westen aus. Die Ursache mag in dem friedfertigen Erscheinungsbild der von ihm beeinflußten Kulturen liegen oder in der darstellenden Kunst, die im Bild des in sich ruhenden, lächelnden Buddha ihren Ausdruck findet. Doch vielleicht liegt die Ursache der Anziehungskraft des Buddhismus auch in dem philosophischen Versuch, den Menschen aus allen weltlichen Verstrickungen zu lösen und ihm den Weg zu einem von jedermann erfahrbaren Absoluten zu weisen.


Das Leben des Buddha

Der Buddha lebte vor rund 2500 Jahren in Indien. Er wurde als Sohn eines Königs geboren und Siddharta Gautama genannt, das heißt: "der sein Ziel erreicht". Bei seiner Geburt prophezeite ein Seher den Eltern, daß das Kind entweder ein großer religiöser Führer oder ein mächtiger Herrscher werden würde. Da der Vater den weltlichen Rang vorzog, suchte er den Jungen von allen Leiden und Unzulänglichkeiten des Lebens, die den Sohn auf religiöse Gedanken bringen könnten, fernzuhalten und umgab ihn mit vielen Sinnesfreuden. Der Prinz war sehr begabt und lernte schnell alles, was die Lehrer ihm beibringen konnten. Als er erwachsen wurde heiratete er und hatte einen Sohn.

Mit 29 Jahren aber begegnete er auf drei heimliche Ausfahrten dem Leid der Welt: er sah einen alten, einen Kranken und einen Toten. Nachdem ihm klar wurde, daß diese Leiden auch ihm gewiß wären, begann er über die Situation in der Welt nachzudenken. Er verspürte keine Freude mehr an den oberflächlichen Ablenkungen des Palastlebens.

Nachdem er auf einer vierten Ausfahrt einem Mönch begegnet war, der ruhig und friedlich seiner Wege ging, war seine Entscheidung gefallen. Er flüchtete nachts aus dem Palast, schnitt sich die langen Haare ab und zog das Gewand eines Bettlers an, um sich auf die Suche nach einem geistigen Weg zu machen, der zu einem dauerhaften Glück führen könnte. Er suchte viele Lehrer auf, lernte bei ihnen Techniken der Meditation und übte strenge Askese. Nachdem er die bloße Askese als unzureichend für das Erlangen des höchsten Ziels erkannt hatte, fand er schließlich unter dem Bodhibaum in tiefer Meditation die Erkenntnisse, die man Erleuchtung nennt.

Er hatte damit die Antworten auf seine Fragen nach dem Sinn des Lebens, die sich ihm durch die Begegnungen mit dem Leid stellten, gefunden. Fortan wurde er ein Buddha, ein Erwachter genannt.


Der Kern der Lehre des Buddha

Die für alle Buddhisten gültige, gemeinsame Grundlage der Lehre besagt, daß es vier edle Wahrheiten gibt, die sich mit der zentralen Frage beschäftigen, wie für alle Wesen Leid vermieden und Glück erlangt werden kann.

Die meisten nicht buddhistischen Religionen sehen den letzten Ursprung von Glück und Leid in einem Gott, der die Wesen geschaffen hat und Herr ihres Schicksals ist. Dieser Gedanke ist den Buddhisten fremd. Die Ursachen für Glück und Leid werden in dem Geist des Erlebenden selbst gesehen. Äußere Bedingungen gelten lediglich als Begleitumstände.

Entsprechend dieser Grundannahme ist der Dreh- und Angelpunkt der buddhistischen Praxis die Geistesschulung. Eine fortlaufende Entwicklung des Geistes ist möglich, da der Geist im Gegensatz zu materiellen Dingen sich Wissen aneignen und so zum Besseren entwickeln kann.

Betrachtet man die Lehre in ihrer Gesamtheit, so fällt auf, daß der Buddhismus in seiner ursprünglichen Form wesentliche Elemente einer Religion vermissen läßt. Eine transzendente Macht wie Gott, ein Pantheon von Gottheiten und selbst das Element des Kultes fehlen. Daher läßt sich durchaus sagen, daß die Lehre des Buddha ursprünglich mehr eine Philosophie, als eine Religion gewesen ist.

Diese Lehre war nicht mehr wirklich weiterzuentwickeln und in ihren Ansprüchen an die Lebensführung zu hoch, um von einer breiten Masse getragen zu werden. Deshalb bildeten sich viele Unterzweige des Buddhismus. Ich werde in dieser Arbeit jedoch nur den Mahayana-Buddhismus näher erläutern, denn er stellt im Zusammenhang mit Tibet den wichtigsten dar.


Heinrich Harrer schrieb.
"Das irdische Dasein hat keinen hohen Wert in Tibet, der Tod hat keinen Schrecken. Man weiß, daß man wiedergeboren wird, und hofft auf eine höhere Daseinsform im nächsten Leben (...) Ich habe in all den Jahren niemanden getroffen, der auch nur den leisesten Zweifel an der Lehre Buddhas getroffen hätte (...)"

Die vier edlen Wahrheiten

Die EDLE WAHRHEIT VON LEID besagt, daß alle Erfahrungen von Glück unbefriedigend bleiben, da sie immer wieder vergehen. Am ende unseres Lebens stehen für jeden das Alter, die Krankheit, der Tod.

Die EDLE WAHRHEIT VOM URSPRUNG DES LEIDENS fragt nach dem Grund für diese leidvollen Situationen. Genannt werden die drei Grundübel: Gier, Haß und Unwissenheit.

Die EDLE WAHRHEIT VOM AUFHÖREN DES LEIDENS gibt an, daß sich der Mensch selbst vom Leid befreien kann. Ein solcher Zustand einer endgültigen Beendigung von Neid, Haß und unbelehrbares Nicht-Wissen-Wollens wird Nirvana genannt.

Die EDLE WAHRHEIT VOM WEG, DER ZUM AUFHÖREN DES LEIDENS FÜHRT. Durch Gedankentraining, Meditation und rechte Lebensführung sollen die menschlichen Wünsche und Begierden nicht verdrängt, sondern umgewandelt werden. Erst die Erkenntnis, wie unwichtig die Erfüllung vergänglicher Wünsche ist, führt zum Eingang ins Nirvana. Dieser Weg ist in der Lehre Buddhas aufgezeigt.

Nirvana

Dem Kreislauf der Wiedergeburten gegenüber steht das Nirvana, was soviel wie Verwehen heißt. Es ist eine Sphäre, die sich allem diskursiven Denken entzieht, so daß über sie keine Aussagen gemacht werden können. Mißinterpretationen früherer Forschungen ist es zuzuschreiben, daß es zu Vorstellungen des Nirvana als ein "Nichts" kam. Doch definiert wird Nirvana von Buddha als die Erkenntnis nicht mehr zugänglicher Realität des Ungeborenen, Ungewordenen, Ungeschaffenen und Ungestalteten jenseits von Sein und Nicht-Sein.



Harrer schrieb:
"Schon nach kurzem Aufenthalt war es mir nicht mehr möglich, gedankenlos eine Fliege zu töten. Und in Gesellschaft eines Tibeters hätte ich nie gewagt, nach einem Insekt zu schlagen, nur weil es mir lästig war."

Der Achtfache Pfad

Die Buddhisten glauben, daß eine gute oder schlechte Wiedergeburt einzig und allein von den guten oder schlechten Taten (Karma) der Menschen selber abhängt. Sie gehen davon aus, daß jede Handlung, jedes Wort und jeder Gedanke eine Kraft in Bewegung setzt, die nicht aufhört, bis sie ihre volle Wirkung ausgeübt hat. Da jeder Mensch der Urheber seiner eigenen Lebensumstände ist, stellt das Karma kein fatalistisches Gesetz dar, sondern es eröffnet die Möglichkeit zur Beeinflussung des eigenen Schicksals, der gegenwärtigen und zukünftigen Existenzen, durch die bewußte Ausübung entsprechender Handlungen in Übereinstimmung mit dem Achfachen Pfad.

Um den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu unterbrechen, werden folgende Verhaltensregeln angeraten:
Rechtes Reden, Rechtes Verstehen, Rechte Gesinnung, Rechtes Handeln, Rechte Lebensführung, Rechtes Bemühen, Rechte Achtsamkeit, Rechte Konzentration.


Der Mahayana-Buddhismus

Das Mahayana, dessen Philosophie auch den Kern des tibetischen Buddhismus bildet, tritt erst um Christi Geburt in Erscheinung. Seine entscheidendste philosophische Neuerung bildet die Vorstellung eines Absoluten - der sogenannten Leere, die alles Sein durchdringt und damit auch die Wiedergeburt und das Nirvana gegenseitig aufhebt. Diese Lehre wird als zeit- und grenzenlos, ungeschaffen, unveränderlich, undenk-, unwäg-, und unmeßbar bezeichnet. Verglichen wird sie häufig mit dem leeren Himmelsraum. Ziel ist daher weniger das Erreichen des Nirvana, als die Verwirklichung dieser eigentlichen Natur der Wirklichkeit.

Ihre Niederschrift fanden die Lehren des Mahayana in der "Prajnyaparamita", was Vollkommenheit der Weisheit bedeutet, von der die Tibeter glauben, sie stamme aus der Tiefe des Ozeans, dort, wo sich der Wohnraum der Schlangengeister befindet

Die Dimensionen von Raum und Zeit werden von den Mahayanisten gedanklich bis über alle Vorstellbarkeit ausgedehnt. Der historische Buddha wird folglich als einer von zahllosen, unablässig erscheinenden Buddhas gedacht, die immer wieder neu in der Reinkarnation auftreten, um den Lebewesen mit der Verkündung der Lehre en Weg weisen. Solche Reinkarnationen haben zwar alle einen eigenen Namen, nennt man aber allgemein Bodhisattva. Somit werden auch andere Buddhas verehrt.

Es entstanden zwei Hauptströmungen des Mahayana:
Erstens Madhyamika, das mit kühnster Logik die Nicht-Existenz der Gegebenheiten nachzuweisen und alle Phänomene als zusammengesetzt zu entlarven suchte. Zweitens das Yogacara, die Schule der Yoga-Praxis. Ihr Hauptmerkmal liegt auf der Erkenntnis der Leere als "Reinem Bewußtsein", das häufig mit einem leuchteten Spiegel verglichen wurde, der nichts als sein eigenes Licht reflektiert.

Tantrismus

Etwa vom 5. bis 6. Jh. an werden die indischen Religionen des Buddhismus, Hinduismus und Jainismus, vom magischen Gedankengut des Tantrismus erfaßt. Es handelt sich dabei um eine geheime Erkenntnislehre, deren Ziel die Transzendierung der realen Welt in das höchste Sein und die mystische Verschmelzung mit dem Absoluten bildet.

Wesentlich ist, die Ablehnung dogmatischer Anschauungen, die Betrachtung der Welt als einer aus purer Energie bestehenden, vielschichtigen Realität, die sich in einer männlich-weiblichen Polarität entfaltet. Weiters gehört die Lehre der Untrennbarkeit von Absolutem und relativem und schließlich die Erkenntnis, daß die Welt eine sich über scheinbar zahllose Ebenen erstreckende makro-mikrokosmische Analogie zugrunde liegt zu den wichtigsten Merkmalen des Tantrismus.

Tantrismus ist maßgebend für die Entstehung des Vajrayana, das die Verwirklichung der Buddha-Natur anstrebt. Das Vajrayana strebt die Erleuchtung möglichst noch im gegenwärtigen Leben an. Dazu benutzt es radikale Mittel und Methoden, die eine tiefgreifende Bewußtseinsveränderung hervorrufen.

Der Tibetische Buddhismus oder Lamaismus

Bereits in der Geschichte habe ich erwähnt, wie König Songtsen Gampo und seine beiden Gemahlinnen den Buddhismus in Tibet einführten und förderten. Um sich einer breiten Masse überhaupt verständlich machen zu können, integrierten die tibetischen Mönche einheimische, volksreligiöse Vorstellungen in ihre Glaubensinhalte. Magische Rituale, exorzistische Riten, rituelle Heilungen und Besessenheitsphänomene prägten somit von Anfang an das äußere Erscheinungsbild des Tibetischen Buddhismus.

Wegen der zentralen Stellung des Lamas als des unabdingbaren Führers auf dem Weg zum Heil, kann der Tibetische Buddhismus auch als "Lamaismus" bezeichnet werden.

Die Basis des Tibetischen Buddhismus bilden einerseits die Philosophie des Mahayana und andererseits meditative und rituelle Praktiken. Dabei rückte die Bedeutung der geistlichen Überlieferung und Vermittlung der Lehren des Lamas im Laufe der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt.

Unterdrückung der Religionsausübung

Die Religionsfreiheit in Tibet besteht nur scheinbar. Die Riten in den Tempeln können wieder vollzogen werden. Die einfachen Menschen müssen nicht mehr schwere Strafen befürchten für das bloße Murmeln eines Gebets oder auch nur für den Besitz einer Gebetsmühle. Die Verbreitung der buddhistischen Lehre jedoch, ist nicht erlaubt und die Ausbildung qualifizierter Lehrer untersagt. Eine kürzlich beendete "Säuberungsaktion" in den Klöstern gestattet in führenden Positionen nur noch Mönche, die den Primat der Kommunistischen Partei anerkennen. Viele Mönche haben die Klöster daraufhin verlassen, weil sie nicht mehr nur als Touristenattraktion verwendet werden wollten. Die Traditionen der Klöster leben hauptsächlich deswegen fort, weil im Exil, vor allem in Indien, von den geflüchteten Mönchen neue Klöster gegründet wurden. Hierdurch konnte die Kontinuität in der Ausbildung der Mönche und der Verkündigung der Lehre Buddhas gewährt werden.

 
 

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