Am Ende seiner Amtszeit büßte Adenauer viel seiner einstigen Autorität ein. Er war bei seinem Abtritt 1963 87 Jahre alt und die CDU brauchte ein neues Zugpferd für die nächste Bundestagswahl. Außerdem hatte Adenauer bei der letzten Bundestagswahl 1961 die absolute Mehrheit verloren und regierte seitdem mit der FDP, die die Abdankung Adenauers im Wahlkampf propagierte. Adenauer verlor auch immer mehr den Rückhalt in der Bevölkerung und in der CDU. Beim Mauerbau im August 1961 war Adenauer auf Wahlkampfreise durch Deutschland und kümmerte sich eigentlich nicht um die dramatischen Entwicklungen in Deutschland. Er besuchte weder Berlin, noch richtete er in irgendeiner Weise aufbauende Worte an die Bevölkerung.
Die einzigen Handlungen die er durchführte waren die Absprache mit den Westmächten, daß sich deren Politik nicht ändert und eine Stellungnahme an die Deutschen, daß es keinen Anlaß zur Panik gebe. In der Bevölkerung wurden diese Entwicklungen aber als Scheitern der Adenauer-Politik gewertet, der mit seiner Politik der Stärke die Teilung Deutschlands nur verstärkt hatte. Auch international paßte Adenauer nicht mehr ins Bild. Die Großmächte waren in einer Ära der Entspannung, während Adenauer ein Verhandeln mit der SU ausschloß. 1963 trat dann Adenauer endgültig als Bundeskanzler und später auch als Parteivorsitzender der CDU zurück. Mit 91 Jahren starb Adenauer.
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