Südtirol hat sich seit der Trennung von Österreich 1919 ständig gewandelt und verändert. Immer wurde um das kleine, unscheinbare Stück Land gekämpft. Der ständige Wechsel der Fronten und die Uneinigkeit innerhalb der Bevölkerung führten dazu, daß sich der Konflikt über so lange Zeit hinzog und immer noch hinzieht.
Ein Ende ist bis heute nicht gefunden, obwohl sich die drei betroffenen Länder offiziell geinigt haben. Trotz des Südtirolpakets, welches von allen drei Parteien angenommen wurde, ist keine Einigung erzielt worden. Den Südtirolern geht es um die Selbstbestimmung, die sie nicht bekommen konnten und die auch jetzt nicht in Aussicht ist.
Am Beispiel Südtirol ist zu sehen, was aus einer Region werden kann, wenn sich Großmächte uneinig sind, was mit ihr passieren soll. Es wird wenig Rücksicht genommen und oft vergessen, daß in dem Landstück, das in Zahlen und Prozenten auf dem Papier festgehalten wird Menschen leben. In erster Linie sollte auf die Menschen und ihre Wünsche eingegangen werden. Es ist falsch nicht darüber nachzudenken, ob es den Bewohnern der Region recht ist, hin- und her geschoben zu werden, wenn einfach über die Köpfe der Einwohner hinweg Verträge von Supermächten oder Kriegsgewinnern gemacht werden. Wenn die Südtiroler die Selbstbestimmung wollen, dann sollten die verwickelten Parteien und Länder dem nicht länger im Wege stehen.
|