Gruppenarbeit aus Geografie und Wirtschaftskunde
Das ziel dieser Arbeit ist es Schülern wichtige Informationen über Trockengebiete und Wüsten dazustellen
1.Was sind Wüsten?
Wüsten sind in Naturgroßräume, die durch das Klima (Kälte, Hitze, Trockenheit) spärliche bis keine Vegetation aufweisen. Es sind Gebiete, denen entweder Wärme fehlt, den so genannten "Eiswüsten", oder welche, die sich durch Wassermangel auszeichnen. Der Niederschlag beträgt hier pro Jahr nicht mehr als 250mm. Obwohl die Temperatur bis zu minus 10 °C absinken kann, bezeichnet man diese Heiß- bzw. Trockenräume als \"Wüsten\".
Die geringe Bevölkerung, eine starke Sonneneinstrahlung und eine Verdunstung, die größer als die Niederschläge sind, charakterisieren die Heißwüsten. Die Niederschläge betragen in vollariden Wüsten unter 100mm, in semiariden bis 250mm jährlich, bei häufig mehr als 11 niederschlagsfreien Monaten.
In den warmen Monaten übersteigt die mittlere Temperatur 28 °C, im kalten liegt sie nicht unter 12 °C. Das Jahresmittel beträgt ca.22 °C. Zwischen 58 °C bis minus 10 °C können die täglichen Temperaturschwankungen sein.
Als Sandfelder, die bis zum Horizont reichen, gestalten sich nur geringe Teile als Trockenräume. Die Sahara besteht aus nur 20 % Sanddünen. In anderen Wüsten ist das Verhältnis eher noch geringer. Der größere Teil besteht aus Gebirgen, sogar Hochgebirgen (Hammadas) bis 3500 Meter, dann riesigen Plateaus, endlosen Steinwüsten aus Kies und Schotter, sowie Staubwüsten, die von Horizont zu Horizont reichen. Tischflache Gebiete, in denen die Verwitterungskräfte alles einebneten, gehören zu diesem Landschaftsbild.
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2.Die Wüsten der Erde
Die Gesamtlandfläche der Erde besteht aus über 30% Wüste. Weite Teile der Kontinente Afrika und Australien, von Südwestasien und Zentralasien, sowie die ganzen Südweststaaten der USA und ein großer Teil Nordmexikos wird von Wüsten bedeckt. Keine Wüsten gibt es in Europa. Südamerika meist nur wenige, allerdings von besonders extremen Charakter, Wüstengebiete auf. Die Wüstenregionen ändern sich durch die Witterungsverhältnisse. Perioden von Trockenjahren können die Erholung der natürlichen Vegetation unterbinden und die Ausdehnung der Wüsten beeinflussen.
Beispiele von wüsten in den Trockentropen der Welt sind:
Sahara
Afrika (z.B.Algerien, Lybien, Niger)
Danakil- Wüste
Ostafrika (Äthiopien)
Nubische- Wüste
Ostafrika (Sudan, Ägypten)
Kalahari
Südafrika (Botwana, Südafrika, Nimibia)
Namib
Südafrika (Namibia)
Mojave Desert
Amerika (USA- Kalifornien)
Sonora Desert
Amerika (USA- Arizona)
Anden
Südamerika (Chile, Peru)
Atacama
Südamerika (Peru)
Große Victoriawüste
Australien
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3. Entstehung von Wüsten
Wüsten sind nicht irgendwo auf der Erde zu finden. Sie erstrecken sich nördlich und südlich des Äquators, innerhalb der Wendkreise in dem subtropischen Gebiet. Zu denen des nördlichen Wendekreises gehören die Sahara, Persische-, Arabische Wüste, die Wüsten Nordamerikas und Mexiko. Kalahari, Namib, große Teile Atacama, der patagonischen Wüstensteppe und der australische Halbwüste liegen im Bereich des Südlichen Wendekreises.
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3.1. Passatzirkulation
Für die Entstehung der global in horizontaler Richtung verlaufenden Wüstenbänder sind die am Äquator aufgeheizten und nach oben steigenden Luftmassen verantwortlich. Die unteren Luftschichten erwärmen sich im Bereich des Zenithalstandes der Sonne und bewirken eine Volumenausdehnung und somit Anhebung der Isobaren Flächen. Thermische Tiefendruckgebiete entstehen am Boden (äquatoriale Tiefdruckrinne). Die nur 0,5 bis 2km mächtigen Passatwinde fließen bodennah von Nordosten und Südosten als Druckausgleichswinde. Die feuchtheiße Äquatorialluft steigt in das thermische Tief aus. Nach erreichen des Kondensationspunktes wird die Luft durch die Kondensationswärme bis zur Grenze der Troposphäre in etwa 18km Höhe getrieben. Der entstandene Wasserdampf kann in der tropisch warmen Luft gespeichert werden. Mit dieser Konvektion sind außerordentlich heftige und ergiebige Regenfälle verbunden. Innertropische Konvergenz nennt man die Zone des Zusammenströmens von Passatwinden. Ein Höhennochdruckgebiet entsteht in den oberen Schichten der Äquatorialluft durch einen Luftmassenüberschuss. Die Luftmassen strömen von dort Polwerts. Nach Abkühlung der Luftmassen im Bereich der Wendekreise sinken sie ab und vervollständigen die tropische Passatzirkulation.
Abbildung Passatzirkulation:
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3.2.Kontinentalität
Für die Existenz von Wüsten gibt es weitere Faktoren. Warme feuchte Winde verlieren auf dem Weg ins Landesinnere aufgrund der großen Entfernung zur Küste vorzeitig ihre Feuchtigkeit als Regen. Das Nass erreicht die Gebiete nicht. Ein Beispiel für diese Art wäre die Takla-Makan-Wüste in Westchina.
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3.3.Kalte Meeresströmungen
Auch in unmittelbarer Nähe von Küsten gibt es Wüsten. Solche Trockengebiete sind die Namib, am Südatlantik zwischen Südafrika und Angola, und die Atacama am südamerikanischen Pazifik. Dort wird sehr viel weniger als 250 mm Regenfall pro Jahr gemessen. Beide Trockengebiete liegen an kalten Meeresströmungen: Die Namib am Benguela-, die Atacama am Humboldtstrom. Diese beiden Ströme werden aus antarktischem Wasser gespeist, sie kühlen die Seewinde ab und ihre Feuchtigkeit kondensiert zu Nebel. Die nebelhaltige Luft trägt der Wind in Richtung Land, wird dort erwärmt und saugt die Feuchtigkeit weg. Diese hyperariden Wüsten sind mäßig warme Gebiete, weil Nebel und auflandiger Wind die Lufttemperaturen
senken.
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3.4. Regenschatten
Eine weitere Ursache der Entstehung von Wüsten können hohe Gebirge sein. Beispiele dafür sind die Sierra Nevada und das Kaskadengebirge am Westrand des nordamerikanischen Kontinentes. Hier werden die Wüsten durch eine Gebirgskette gegen den vorherrschenden Wind abgeriegelt und es kommt zu verstärkter Trockenheit. Feuchte Luftmassen steigen am Gebirge auf, kondensieren zu Wasserdampf und die Wolken regnen aus. And er anderen Seite der Gebirge sind die absteigenden Luftmassen extrem trocken. Man bezeichnet das als Regenschatten.
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4. Ein- und Abstrahlung der Sonnenwärme in Wüsten
Über den Wüsten gibt es nur selten Wolken, die gesamte Sonnenwärme wirkt auf die Erdoberfläche ein, das sind rund 90 %. Vom Luftstaub wird der Rest von 10 % aufgenommen. Die Umgebungstemperaturen in der Wüste betragen 50 °C, der Wüstenboden wird bis 25 °C heißer. Wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt, bewirken das Fehlen isolierender Wolken eine rasche Abkühlung des heißen Sandes, da die Warmluft augenblicklich und ungehindert in große Höhen entweicht. Mit dem Einbruch der Nacht setzt die empfindliche Kälte ein. Auch die 10 % Restwärme, die im Staub der Luft gebunden bleiben, können diesen Temperaturabfall nicht verhindern.
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5. Klima
Wüsten sind nicht allesamt und durchweg öde Sandflächen, über die der Wind fegt und wo es nie regnet. Das Wasser ist zwar kapp, aber das Klima in den Wüsten ist sehr verschieden.
Die Lufttemperaturen variieren in den Wüsten enorm. Die Hochdruckwettersysteme (z.B. in der Sahara, auf der Arabischen Halbinsel, in der Sonora- Wüste Kaliforniens, der australischen Wüste und Kalahari) bringen klaren Himmel bei hohen Bodentemperaturen und spürbare Nachtkühle. Tropische Gebiete (z.B. Somalia) kennen nur geringe monatliche Temperaturunterschiede. In den intrakontinentalen Wüsten (z.B. Gebieten Asien und im Westen der USA) gibt es große Temperaturschwankungen im Jahresgang, mit sehr kalten Wintern und sehr heißen Sommern. In der iranischen Wüste, der Wüste in Nevada und der Wüste Gobi wird das Klima wegen der kalten Winter auch als \"gemäßigt\" bezeichnet.
Das Klima der Erde ist weder konstant noch stabil. Für Wissenschaftler sind die Veränderungen der Wüsten bei größeren Klimaveränderungen vor allem während der Eiszeiten, sowie die kurzfristigen Schwankungen, interessant. In der jüngsten Eiszeit, Höhepunkt vor 18000 bis 20000 Jahren, kam es zu drastischen Veränderungen der Wassersysteme. Im Eis war viel mehr Wasser gespeichert, in den Meeren viel weniger. Die Auswirkungen reichten über die unmittelbar betroffenen Gebiete hinaus und hatten gravierende Folgen für Ausdehnung und Lage der Wüsten.
Die klimatischen Kurzzeitbedingungen in den Wüsten, insbesondere Niederschläge, sind beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Niederschlagsschwankungen von über 50 Prozent von Jahr zu Jahr sind keineswegs ungewöhnlich. Dürreperioden, die viel kürzeren Perioden mit überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen.
Die Wüsten der Erde verändern sich unaufhörlich. Die Klimabedingungen sind der Grund dafür, dass es Wüsten gibt, und da sich im Laufe der Zeit diese Bedingungen wandeln, ändern sich auch die Ausdehnung und der Charakter der Wüsten.
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6.Ökosystem
Das Ökosystem der Wüste besteht aus einer Gemeinschaft von Lebewesen mit ihrer unbelebten Umwelt. Die von der Sonne kommende Energie ermöglicht die Photosynthese; die organischen Substanzen der Pflanzen sind Energiespender für die Pflanzenfresser, die ihrerseits von anderen Tieren erbeutet werden. Kohlendioxid und Nitrate aus dem Boden werden von Pflanzen aufgenommen und in lebende organische Substanz umgebaut. Dadurch, dass Pilze und Bakterien tote Organismen verzehren, gelangen viele Moleküle dieser Organismen in die unbelebte Welt.
Die Energie in dem Wüsten-Ökosystem röhrt von der photosynthetischen Erzeugung neuen Pflanzenmaterials. Das Wachstum des Pflanzenmaterials ist von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig, jedoch das Niederschlagsminimum, welches für den Pflanzenwachstum unerlässlich ist, kann verschieden sein. Die von den Pflanzen aufgenommene und in chemische Energie umgewandelte Energie des Sonnenlichts wird weidenden Tieren verfügbar. Einen Teil jedoch verbrauchen die Pflanzen, oder geht verloren, wenn Pflanzen sterben.
Die Nahrungsbeziehungen von Tieren in der Wüste ist wie auch in anderen Ökosystemen sehr komplex und bildet ein Nahrungsnetz, in dem verschiedene Ernährungsebenen zu unterscheiden sind. Das Nahrungsangebot bestimmt die Position, die die Tiere einnehmen. Eine Regenperiode kann zu einem starken Produktionsschub bei Pflanzen und zu einer sehr raschen Populationszunahme bei Grasfressenden Wirbellosen führen, wonach dann unter Umständen Räuber und Aasfresser zahlreicher werden.
Die physikalische Umwelt wird beträchtlich von der Vegetation beeinflusst. Schattige Stellen können die Windgeschwindigkeiten verringern und die Bodenoberfläche gegen die Effekte von Regentropfenschlag und Regenwasserabfluss schützen. Eine Flechtenkruste hilft, den Boden zu festigen, da sie ihn vor dem Regen schützt und ein Großteil der Feuchtigkeit absorbiert. Der Oberflächenabfluss wird reduziert. Die Pflanzendecke bildet eine Wärmedämmungsmatte und reflektiert die Sonnenstrahlen. Eine starke Erwärmung der Oberfläche wird verhindert und die Bewegung des Wassers in den Boden auf ein richtiges Maß gebracht. Durch Überweidung und Brennholzentnahme kann eine Zerstörung der Pflanzendecke entstehen.
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7.Formen der Anpassung bei Pflanzen und Tieren
7.1. Anpassung der Pflanzen
In allen Arten von Wüsten gibt es Lebewesen, häufig sogar eine Fülle davon, die sich gut an die Wasserknappheit und (in den tropischen und subtropischen Wüsten) an die Hitze am Tage angepasst haben.
Wüstenpflanzen haben Möglichkeiten entwickelt, Wasser zu sparen und das ihnen zugängliche Wasser besonders effektiv zu nutzen. Einige Blütenpflanzen laben in der Wüste höchstens wenige Tage. Ihre Samen liegen ruhend im Boden, manchmal jahrelang, bis einsickernder Regen es ihnen ermöglicht zu keimen und schnell zu blühen. Holzige Wüstenpflanzen besitzen entweder lange Wurzelsysteme, die tief gelegene Wasserquellen erreichen, um bei starken Tau oder gelegentlichen Regenfällen die Oberflächenfeuchtigkeit schnell aufnehmen zu können. Sie haben gewöhnlich in den Blättern: indem sie die Oberfläche verringern, nimmt auch die Verdunstung stark ab, wodurch sie Wasser einsparen. Der Prozess der Photosynthese, der gewöhnlich in den Blättern stattfindet und durch den das Sonnenlicht in Energie umgewandelt wird, ist bei Wüstenpflanzen in die Stängel verlagert. Eine Reihe von Wüstenpflanzen sind Sukkulenten, d.h. sie speichern ihr Wasser in den Blättern, Stängeln und Wurzeln. Diese Pflanzen können Kohlendioxid nur bei Nacht aufnehmen und speichern. Um der Verdunstung vorzubeugen, sind tagsüber ihre Spaltöffnungen geschlossen.
7.2. Anpassung der Tiere
Unter den Wüstentieren sind die wenigen amphibischen Arten fähig, währen der Trockenperioden in ein längerfristigen Ruhezustand überzugehen. Wenn Niederschläge auftreten, wachsen sie schnell heran, paaren sich und legen Eier. Viele Vögel und Nagetiere pflanzen sich nur während oder nach Winterregenzeiten, die das Wachstum von Pflanzen anregen, fort. Einige Wüstennagetiere, wie die nordamerikanischen Kängeruratten und die afrikanischen Rennmäuse ernähren sich von trockenen Samen. Ihre Stoffwechselprozesse sind äußerst effektiv, was das Sparen und die Wieder Verwertung von Wasser angeht. Eine Reihe von Wüstensäugetieren, wie z.B. Kamele, kann starke Austrocknung aushalten. Die meisten Wüstensäugetiere und -reptilien sind nachtaktiv und halten sich tagsüber in kühlen unterirdischen Bauten oder im Schatten auf. Manche Wüstenreptilien, wie die Krötenechse, können ihre Herzschlagfrequenz und ihre Stoffwechselrate verändern. Einige Säugetiere, unter ihnen die Wüstenoryxantilope, verändern ihre Körpertemperatur, indem sie tagsüber Wärme speichern und nachts Wärme abgeben.
Wüstenteufel: hat durch undurchdringlichen Stachelkragen einen hohen
Schutz vor anderen Tieren.
Kamel
8. Der Mensch in der Wüste
In der Wüste ist das Wasser der Schlüssel zum Überleben. Bedeutende Kulturen konnten entstehen und der Traum des Menschen, die wüste zum Blühen zu bringen, wurde Wirklichkeit, wo Wasser verfügbar war. Die Entstehung reicher Bodenschätze hat Die Erschließung unwirtlicher Regionen bewirkt. Auch wenn der Mensch mit großem Aufwand bemüht ist, Wüstenland mittels Bewässerung nutzbar zu machen, verursacht er letztlich die bedrohliche Ausbreitung der Wüsten. Niederschläge sind in der Wüste selten und weder nach Zeit noch Mengen vorhersehbar. Es besteht sogar die Möglichkeit plötzlicher Überschwemmungen. Grundwasservorkommen sind unzuverlässig. Handelt es sich um fossiles Wasser, welches sich in der geologischen Vergangenheit angesammelt hat, wird es durch Regenfälle nicht ergänzt. Das bedeutet, dass z.B. im südlichen Libyen, in einigen Oasensiedlungen Arabien und dem trockenen Westen Amerikas die Wasserressourcen in naher Zukunft erschöpft sein wird.
8.1. Wasserversorgung
Eine gespeicherte Wasserversorgung, auch über größere Entfernungen, forderte zu allen Zeiten die menschliche Erfindungsgabe heraus. Um das ablaufende Oberflächenwasser der seltenen, aber oft sehr heftigen Regengüsse zu nutzen, werden Hänge terrassiert und Sammelkanäle gebaut, die das Wasser zu den Feldern leiten. Auffangbecken, von kleinen Zisternen bis zu großen Stauseen speichern überschüssige Niederschläge.
Die Umwandlung von Salzwasser in Süßwasser kann den chronischen Wassermangel beheben. Der Prozeß ist sehr kostspielig, doch in einigen wohlhabenden Ländern (Ölsaaten wie Saudi-Arabien und Kuwait) wurden bereits große Entsalzungsanlagen installiert. Auch die Wiederverwendung bestehender Wasservorräte gewinnt an Bedeutung.
8.2. Kultivierung von Wüstenland
Die erfolgreichen Bewässerungstechniken heben die Bestellung weiter Gebiete wüstenhaften Landes ermöglicht. Die altägyptische Kultur des Niltals hing von den jährlichen Überschwemmungen durch Hochwasser führenden Nil ab. Für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sorgte dessen Schlamm. In großen umfang erfolgt in Nordamerika die Zuleitung von Wasser aus weiten Entfernungen. Dadurch wurde das mittlere Kalifornien zum produktivsten Landschaftsgebiet der Erde.
Doch auch eine künstliche Bewässerung zeigt Probleme.
Durch viel Wasser kann das Land versumpfen, und wo Wasser in der trockenen Wüstenluft verdunstet, reichern sich Salze im Oberbossen an.
Bei wenig Niederschlägen und ohne künstliche Bewässerung können Feldfrüchte mit kurzer Wachstumszeit auskommen. Durch Strohbedeckung, Brachfeldwirtschaft und Fruchtwechsel kann die Bodenfruchtbarkeit erhalten
werden.
8.3. Reichtümer der Wüste
Mit der Ausbeutung von Rohstoffen ging die \"Erschliesung\" vieler Wüstengebiete Hand in Hand. Edelmetallfunde in Arizona, Australien oder Südafrika leitete im 19.Jahrhundert die Entwicklung dieser Regionen ein.
Die äußerst intensive Sonneneinstrahlung wird vielerorts zur Salzgewinnung, vereinzelt auch schon zur Energieerzeugung, genutzt. Von Jahr zu Jahr reisen mehr Touristen in den \"sonnigen Südwesten\" der USA, die noch vor kurzem entlegene Außenposten der Zivilisation waren.
Nicht von alledem hat jedoch so viel Aufmerksamkeit erregt und so viel Reichtum geschaffen wie das Erdöl. Arme Wüstenländer hat es zu beispiellosen Wirtschaftswachstum und rascher Industrialisierung verholfen. Auch eine ungewöhnliche Städteentwicklung war damit verbunden. Die materiellen Vorteile sind offensichtlich, doch auch die entstehenden Probleme sind nicht zu übersehen: Abbau traditioneller Bindungen, Überwucherung alter Stadtkerne durch Betonlabyrinthe moderner Baukomplexe und Unsicherheit eines Wohlstandes, der auf begrenzte Bodenschätze beruht.
8.4. Nahrung, Ernährung und Lebensweise
Was für Nahrungsmittel die Natur den Wüstenvölkern bietet und in welcher Menge, richtet sich nach dem Vorhandensein von Wasser. Wüstengegenden sind umweltmäßig unsicher und aus diesem Grund ist die Ernährung von Mensch und Tier in Wüsten und ihren Randzonen schon immer unzuverlässig und oft kümmerlich gewesen. In den nahöstlichen und nordafrikanischen Wüstengebieten sind nur Viehhaltung und Oasenbewirtschaftung möglich. Die Produktpalette ist beschränkt auf Fleisch, Milch, Blut, deren Derivate, Datteln und ein paar Gemüsesorten.
Die Hauptgetreidearten fehlen. Eine tiereiweiß- und tierfettreiche Kost (Schaf- Ziegen- und Kamleflesch sowie Geflügel und Eier) sind weit verbreitet.
An den Produkten vom Rind mangelt es und Schweinefleischerzeugnisse sind aus religiösen Gründen generell tabu. Datteln erhalten viel Zucker. Unterversorgt sind die Leute mit den in Brot enthaltenen stärkehaltigen Kohlenhydraten und Fasern, denn der Getreideanbau ist dort schwierig.
Die Lebensweisen und Wirtschaftsstrategien, zu denen sich die Wüstenvölker genötigt sehen, drehen sich im Allgemeinen um die ewige Notwendigkeit, Vorsorge gegen Nahrungsmangel zu treffen und vorhandene Nahrungsmittel zu konservieren. Durch die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft haben sich in einigen Wüstengebieten das Angebot an die Lebensmittelverbraucher stark erweitert.
Das Nomadentum ist seit Jahrtausenden die ökonomische Hauptstrategie. Nach Niederschlagsmangel folgte oft Nahrungsmangel. Mit ihrer soliden Lebensweise können die sozialen Gruppen in der Wüste und ihre Wirtschaft auf das wechselhafte Nahrungsangebot für Mensch und Vieh reagieren. Das Konservieren von Nahrungsmitteln ist die bei den Wüstenvölkern eine wichtige Angelegenheit. Hauptkonservierungsmittel sind Fett und Zucker. In der trockenen Wüstenluft lassen sich Obst, Fleisch und Fisch leicht haltbar machen. Wichtig als Konservierungsmittel ist auch das Salz, das in vielen Gegenden als Verdunstungsrückstand natürlich vorkommt.
Vertiefung: Die Sahara
Die Sahara
"Bahr bela ma\", Meer ohne Wasser, nannten arabische Karawanenführer die Sahara, diese größte Wüste der Erde - mit neun Millionen Quadratkilometer ein Raum ozeangleicher Weite. Kaum eine andere Region unserer Erde umfasst so viele unterschiedliche Landschaften wie die Sahara, noch dazu aus langer erdgeschichtlicher Vergangenheit. Oft scheinen sie kühner Phantasie entsprungen zu sein, wie die mächtigen Felsruinen der "Aiguilles de Sissé\" im Nordwesten des Tschad.
Hohe Sanddünen prägen das Bild, das sich die meisten Menschen von der Wüste machen. Tatsächlich sind nur etwa zehn Prozent der Sahara bedeckt.
Bis zu 3000m hoch sind die Zinnen des Hoggar-Gebirges in Südalgerien.
Der See von Umm el-Ma, gefüllt mit fossilem Wasser, ist eine Insel des Lebens im Sandmeer der Libyschen Wüste. Die 250 Meter hohen Dünen von Arakaou im Niger Zählen zu den höchsten in der Sahara
Die Sahara ist heute eine der unwirklichsten Regionen unserer Erde. Vor dreißig- oder vierzigtausend Jahren war das noch ganz anders. Damals war dieses riesige Gebiet gut bewässert, von reichem Pflanzenwuchs bedeckt und von zahlreichen Tieren bewohnt; es lebten dort auch Menschen, Die Zeugnisse einer hoch stehenden Kultur hinterlassen haben.
Die größte Wüste der Welt. Heute arbeiten Techniker und Wissenschaftler aus aller Welt an Plänen, die größte Wüste der Erde wieder bewohnbar zu machen. Kühne Bewässerungsprojekte sind im Entstehen. Schon jetzt ist die Sahara wegen ihrer reichen Bodenschätze für alle Industrienationen interessant: Erdöl, Mangan, Kupfer, Eisen, Kokle, Diamanten und Uran werden in immer größeren Mengen gefördert. Vielleicht wird eines Tages die Wüste wieder grün.
Klima
Die Tagestemperatur schwankt in der Sahara je nach Gegend und Jahreszeit zwischen 30 und 60 °C. Nachts kühlt es stark ab, so dass das Thermometer in zwei oder drei Stunden um 20 bis 30°C fallen kann. Bedingt sind diese enormen Schwankungen durch die außerordentliche Trockenheit der Luft, die eine rasche Wärmeabstrahlung begünstigt. Ein arabisches Sprichwort sagt daher: \"Die Wüste ist ein heißes Land, in dem es sehr kalt wird. \"
Landschaftstypen
Die Sahara hat keineswegs ein einheitliches "Gesicht\"; man unterscheidet mehrere Landschaftstypen, je nachdem, ob der Boden mit Felsblöcken, mit Kies, Sand oder auch Lehm bedeckt ist.
Den größten teil der Sahara nehmen Schuttbedeckte Hochebenen (Hamada = Steinwüsten) ein, die oft von heftigen Stürmen heimgesucht werden (Windgeschwindigkeit von 100 km/h sind keine Seltenheit). Wo die Steine von den Sandwinden glatt geschliffen worden sind, bezeichnet man die Wüste als Serir (Geröllwüste). Ein zweiter Haupttypus der Saharawüste ist die Sanddünenwüste, in der westlichen Sahara als Erg bezeichnet, im Osten Remel oder Remla genannt. Hierzu gehört die Libysche Wüste, in der die Sanddünen zu regelrechten Gebirgsketten angehäuft sind.
Die Dünen erreichen hier über 100m Höhe. Vom Winde getrieben wandern sie langsam weiter und können Oasen und Ortschaften unter sich begraben. In weiten Senken, wo die Wadis(nur nach Regengüssen Wasserführende Rinnen)
sich verbreitern, findet man Schotts(Salztonebenen). Inmitten der riesigen Wüste erheben sich einige Gebirge z. b. das Gebirge von Tibesti, das im Emi Kussi eine Höhe von 3415m erreicht.
Pflanzen- und Tierwelt
In der Sahara leben Schakale, Hyänen, Gazellen und (im Osten) Giraffen, Tiere also, die rasch ihren Standort wechseln können. Daneben finden sich auch manche Vögel (Strauße, Wüstenlerche), Reptilien (Hornviper, Schleuderschwänze) und Amphibien, die oft lange Gängegraben, um zu unterirdischem Wasser zu gelangen. Auch Fische leben in unterirdischen Seen und in Oasen. Zahlreicher sind die Insekten vertreten, hauptsächlich durch Heuschrecken. Die Vegetation ist erstaunlich vielfältig (etwa 1500 Arten), vor allem in den Wadis und Oasen. Zu nennen sind vor allem: Dattelpalme, Akazie, Tamariske, Wüstenpistazie, verschiedene Gräser, Sträucher und Halbsträucher sowie die Jerichorose.
Bewohner der Sahara
Eine Besiedlung ist nur dort möglich, wo Wasser vorhanden ist, also in den Oasen, wo unterirdisches Wasser zutage tritt. Die über die Sahara verstreuten Oasen bedecken zusammen eine Fläche von etwa 4000km². Im Zentrum der Sahara leben die wenigen tausend Köpfe zählenden Tibbu, im Norden die zahlreichen Tuareg. Die Berbervölker im Westen bezeichnet man als Mauren. Nomadisierende Stämme arabischer Abstammung sind die Beduinen.
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