Bis zum 1. Weltkrieg (1914-1918) stützte sich die südafrikanische Wirtschaft hauptsächlich auf den Bergbau (Diamanten und Gold) und die Landwirtschaft. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 hat das Land eine rasche industrielle Entwicklung vollzogen.
Landwirtschaftlicher Anbau
Aufgrund begrenzter Niederschlagsmengen und unfruchtbarer Böden dienen 85 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Viehwirtschaft, insbesondere der Zucht von Schafen, Ziegen, Rindern, Schweinen und Geflügel. Dennoch kann Südafrika sich weitgehend selbst mit Nahrungsmitteln versorgen. Die Weißen führen im Allgemeinen große, moderne landwirtschaftliche Betriebe, während die meisten Nichtweißen nur kleine Farmen besitzen. Wichtigste Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Mais, Weizen, Weintrauben, Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Sorghum-Hirse und Äpfel.
Industrielle Entwicklung
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der industrielle Abbau von Gold und Diamanten. Anfang der neunziger Jahre waren die wichtigsten Förderprodukte aus südafrikanischen Minen Gold, Kohle, Platin, Eisenerz, Diamanten, Chrom, Mangan, Vanadium, Vermiculit, Antimon, Kalkstein, Asbest, Flussspat, Uran, Kupfer, Blei und Zink. Das Land besitzt große Erdölvorkommen; dennoch werden große Mengen an Öl und Gas auf synthetischem Weg aus Kohle gewonnen.
Zu Beginn der neunziger Jahre war dieser Sektor für 25 Prozent des Bruttoinlandprodukts verantwortlich. Ein Großteil des zur Industrialisierung benötigten Kapitals kam aus privater Hand, sowohl aus Südafrika selbst als auch aus dem Ausland. Wichtige Fertigprodukte aus Südafrika sind chemische Produkte, Kohlenprodukte, Tabakerzeugnisse, Lebensmittelkonserven, Transportanlagen, Eisen und Stahl, Metallwaren, Papier und Textilien.
Seit dem Beginn der neunziger Jahre übertreffen die Exporteinnahmen Südafrikas die Importausgaben, was weitgehend auf Gewinne aus Goldverkäufen zurückzuführen ist. Mit Gold werden etwa 30 Prozent der jährlichen Exportgewinne erzielt; weitere Exportgüter sind Metalle und Metallwaren, Nahrungsmittel, Diamanten und andere Edelsteine, Eisen und Stahl sowie chemische Produkte. Die wichtigsten Importgüter sind Maschinen und Elektrogeräte, Transportanlagen, chemische Produkte und Nahrungsmittel. Die bedeutendsten Handelspartner Südafrikas sind Japan, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Deutschland, die Schweiz, Italien, Kanada und die Niederlande.
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