Gründung & Entwicklung
Die Geschichte Tokyos geht weit zurück, nicht so weit wie die Europäische, aber bereits im 6. Jh. entstanden dort Grabanlagen und im 7 Jh. wurde der heute noch existierende Sensoji-Tempel gegründet. Im 12. Jh. wird der Name Edo als Familienname erstmals erwähnt, weil diese Familie die Provinz Musashi zu kontrollieren hatte, das heutige Tokyo und Umgebung. Als eigentlicher Stadtgründer wird aber Ota Mochisuke, der 1457 die strategisch gut gelegene Burg erweiterte und das Gebiet als sein Lehen erhielt. Er holte angesehene Familien mehr oder weniger freiwillig in sein Gebiet um der werdenden Stadt mehr Glanz zu verleihen. Er baute das Straßennetz und die Poststationen aus und tätigte eifrigen Handel mit der holländischen Ostindischen Kompanie, wodurch westlich Impulse in die Stadt einflossen. Sehr schnell kam es zu einer kulturellen Blüte.
1787 hatte die Zahl der Bevölkerung schon 1'368'000 erreicht, was Edo zu einer der größten Städte der Welt machte. Mit um die Burg spiralförmig angelegten Wällen entstand jetzt eine typische japanische Burgstadt. Die Bevölkerung lebte in Schichte unterteilt zwischen diesen Wällen. Zu äußerst die unteren Schichten, und innen die Adelsfamilien. Aus verteidigungstechnischen Gründen legte man die Gassen L- und T- förmig an.
Das moderne Tokyo wurde 1868 geboren, als der Kaiser Mutsuhito Edo in "östliche Hauptstadt umbenannte. Damals erlebte die Stadt wieder einen großen Aufschwung. Als der Kaiser starb und man die östliche Hauptstadt in Tokyo umbenannte wuchs Tokyo unaufhörlich. Darum kann man wohl sagen, Tokyo sei eine junge Stadt, besonders weil es einen kompletten Neuanfang starten mußte, weil 1923 das berüchtigte Erdbeben die Stadt zerstörte und anschließend 1945 die Amerikanischen Bomben des zweiten Weltkrieges. Doch niemand sah voraus, daß Tokyo so schnell wieder wachsen und so schnell zu so einer gigantischen Industriestadt werden würde.
(Plan auf Folie)
Einwohner
Weil Tokio schon derart mit Yokohama und Kawasaki und seinen vielen Aussenquartieren zusammengewachsen ist, kann die Einwohnerzahl nur sehr schlecht bestimmt werden und beinahe alle Bücher sagen etwas anderes. Ich beschränke mich hier auf einen Ausschnitt von Tokio, der aber sehr gut auf die Bevölkerungsdichte schließen läßt. Vom Zentrum als Mittelpunkt drängen sich in einem Radius von 50 km 23 Mio. Menschen. Das macht eine Bevölkerungsdichte von 5473 Einwohner pro km2.
Aussehen
Tokyo erstreckt sich über ein Gebiet von nunmehr 2150 km2. Weil sich die Stadt nun nicht mehr weiter ausdehnen kann und darf, mußte man, um dem stetigen Ansturm beizukommen, in die Höhe bauen. Daraus sind nun die euch allen bekannten Bilder der Stadt entstanden: Wolkenkratzer an Wolkenkratzer, diejenigen der späten 60er sind schon wieder abgerissen und es wurden neue darübergestellt. Neuste Pläne bestehen schon, um die Stadt weiter in die Bucht hinein zu bauen, indem man vor der Küste neues Land aufschüttet. Um die großen Verkehrsprobleme zu lösen, trieb man in Tokyo ein U-bahnnetz von unvorstellbarer Dichte in den Boden. Die Züge verkehren in den Rush-Hours alle Minute. Kein Wunder, daß die Stadt oft als hektisch und hastig bezeichnet wird. Doch zwischen diesen vielen Wolkenkratzern, findet man in Tokyo Architektonische Meisterwerke, die zur Weltklasse gehören. Dies, weil es in Japan fast keine Gesetze gibt, wie ein Haus gebaut werden muß. Das beflügelte die Phantasie der Architekten enorm. (Folie)
Das außergewöhnliche Wachstum hat eine Aufteilung des Stadtgebietes in eine Vielzahl von Vierteln mit sich gebracht, von denen jedes sein Eigenleben besitzt. Jedes Viertel hat seinen eigenen Charakter, der sich in bestimmten Aktivitäten ausdrückt. So sind die Viertel der Händler sofort an ihren endlosen Ladenzeilen zu erkennen, während man zum Beispiel in Ginza besonders auf die Eleganz, das Niveau und das Nachtleben schaut. So kommt es, das gewisse Viertel in Tokio während des Tages sozusagen schlummern und während der Nacht, wo die grellen Werbungen zum Ausdruck kommen, aufleben.
Doch nun denken sicher alle, Tokio sei nur gerade Stadt. Nein, mit seinen 75 Städtischen Parks ist es grüner als manche europäische Stadt. Dennoch ist die Grünfläche pro Einwohner sehr niedrig.
Lage
Japan heißt nicht zu Unrecht "das Land der aufgehenden Sonne", denn es liegt im fernsten Osten. ES liegt auf 140 ° Ost und 36 ° Nord: (auf Folie erklären)
Probleme
Die Probleme Tokyos bestehen natürlich auch aus den Menschenmassen die Tagtäglich den Citycentre überfluten. Doch wurden die Situation mit den Verkehrsproblemen in den letzten Jahren erheblich verbessert. Dazu kommt noch, das der Japanische Mensch eine ganz andere Art hat wie der Europäer, darum sagen dort die Menschen einfach: Weil ja niemand etwas für diese Situation kann, muß keiner ungeduldig werden, denn es geht ja allen gleich. Darum ist die Zahl der Verkehrsunfälle genauso niedrig wie die der Verbrechen (1.4 Morde pro 100\'000 EW).
Das zweite große Problem liegt in der Ausseinanderdriftung Tokios: Das enorme Bevölkerungswachstum hat dazu geführt, das man vielleicht nur noch zum Arbeiten in die Geschäftsviertel geht, die früher das Zentrum darstellten und sonst jede Beziehung zu diesen Stadtteilen verloren hat. Darum bilden heute die einzelnen Viertel schon Städte in der Stadt von denen jede ihr eigenes Leben besitzt und nichts mehr mit dem eigentlichen Tokio zu tun hat.
Ein drittes großes Problem ist die Umweltverschmutzung von ganz Japan. Obwohl Japan die besten Umwelttechnologien entwickelt, ist es eines der Länder, das unseren Planeten am meisten verschmutzt. Vor allem in den Städten werden erschreckende Entwicklungen entdeckt. Die Kraftfahrzeuge haben sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht, und obwohl Katalysatoren vorgeschreiben sind, steigen die CO2 Werte stetig an. Auch der Energieverbrauch pro Einwohner hat mittlerweile das Niveau Deutschlands fast erreicht. In Tokio zum Beispiel werden Industrieabfälle dafür genutzt, vor der Küste neues Land aufzuschütten.
Wirtschaft
Exporte um 1991: 314525 Mio. $
V.a.: Elektrotechnische Produkte, Maschinen & Fahrzeuge
Importe um 1991: 236744 Mio. $
V.a. Erdöl- und Erdölprodukte, Nahrungs- und Genußmittel, Kohle (vorwiegend aus Australien stammend)
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