In Indien leben laut verschiedenen Quellen, die leicht differieren, etwa 82% Hindus, 11% Mohammedaner, 2,5% Christen, 2% Sikhs, 1% Buddhisten, 0,5% Jains, etwa 200.000 Parsen und 12.000 Juden.
Ich möchte euch zunächst etwas über die Hindus erzählen, denn das ist die Hauptreligion in Indien.
Es gibt nicht die hinduistische Religion. In dem Begriff Hinduismus werden viele verschiedene östliche religiöse Traditionen zusammengefasst. Allen gemeinsam sind die Lehren der Veden und des Vedanta.
Die Hindus praktizieren heute eine Religion, die sich hauptsächlich im 1. Jahrhundert nach Christus entwickelt hat. Ihre Wurzeln aber reichen weitere 2.500 Jahre zurück, zu der glänzenden indischen Kultur, die 2.500 bis 1.700 vor Christus im Industal blühte
Die arischen Völker, die um 1.500 vor Christus in Nordwestindien einfielen, übernahmen einige Vorstellungen und Bräuche der Völker des Industals in ihre eigene Religion ; und dies, vermittelt durch ihre alten Schriften, ist einer der Ecksteine des Hinduismus.
Für Hindus ist die Pilgerfahrt auch Jatra genannt, ein solch wichtiger Bestandteil ihrer religiösen Praxis, dass fast jeder Ort in Indien als heilig genug gelten kann, um ein Pilgerzentrum zu sein.
Hindus können die Zahl der Pilgerstätten die übrigends Tirthas genannt werden zwischen 58 und 64.000 ansetzen, je nachdem ob sie nur Hauptvororte wie Varanasi und Hardwar zählen oder lokale und wenig bekannte Stätten einschließen. Für im Ausland lebende Hindus könnte selbst ein Besuch in Indien als Jatra also Pilgerfahrt gelten.
Nun zu den Buddhisten.
Die Buddhisten sind stolz darauf, dass sich ihre Religion ohne Gewaltanwendung ausgebreitet hat und dass es in ihrer Geschichte so gut wie keine heiligen Kriege und blutige Verfolgungen anderer Religionen gegeben hat.
Es ist umstritten, ob man den Buddhismus überhaupt als eine Religion bezeichnen kann, weil die Gottesanfrage zumindest in seinen Formen nicht so im Zentrum steht, wie in den anderen Religionen. Im Unterschied zu diesen ist der Buddhismus auch kein Glaubenssystem, das ein bestimmtes Bekenntnis fordert. Er appelliert an die Einsicht der Menschen und ist davon überzeugt, dass seine grundlegenden Wahrheiten unserer Lebenserfahrung entsprechen und vernünftiger Betrachtung zugänglich sind. Manche westlichen Kenner halten darum zumindest den ursprünglichen Buddhismus eher für eine Philosophie als für eine Religion.
Zu guter letzt noch etwas über die Sikhs.
Die Sikh-Religion ist ein monotheistischer Glaube. Der Guru lehrt nur an einen Schöpfer zu glauben.
Es leben derzeit schätzungsweise 20 Millionen Sikhs auf der Welt. In Deutschland leben einige tausend Sikhs. In Großbritanien, Kanada und in den USA leben jeweils hunderttausend Sikhs.
Die Sikh- Religion ist eine eigenständige Religion. Sie ist weder eine hinduistische Abspaltung bzw. Reformbewegung noch ein Synkretismus aus Hinduismus und Islam.
Der Turban wird nicht aufgesetzt, sonder wird jeden Morgen neu gebunden.
Dies kann je nach Alter, Wickeltechnik und Erfahrung zwischen 10 und 25 Minuten dauern.
Sikh- Frauen tragen traditionell den Nachnamen KAUR das zu Deutsch Prinzessin heisst. Männer den Nachnamen SINGH das Löwe bedeutet.
|