Das Christentum ist die am weitesten verbreitete Religion. Nordafrika wurde im 1. Jahrhundert christianisiert. Auch in Äthiopien fasste das Christentum in jener Zeit Fuß. Dann breitete es sich im 4. Jahrhundert in den Sudan aus. In Ägypten wird die christliche Religion auch nach der Ausbreitung des Islam in der koptischen Kirche praktiziert, in den anderen Gebieten wurde sie jedoch weitgehend durch den Islam verdrängt.
Der Islam, die zweitgrößte Religion in Afrika, entstand im 7. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel und verbreitete sich in den folgenden Jahrhunderten entlang der östlichen afrikanischen Küste und später bis nach Westafrika. Im 20. Jahrhundert wurde der Einfluss des Islam auch auf den restlichen Teil des Kontinents ausgedehnt.
Etwa 15 Prozent der afrikanischen Völker praktizieren traditionelle Religionen. Obwohl diese sehr unterschiedlich sind, kennen die meisten einen einzelnen Gott oder eine Schöpferfigur sowie eine Reihe von untergeordneten Geistern. Es handelt sich hierbei um Naturgeister, die in Bäumen, im Wasser oder in Tieren leben und andere natürliche Erscheinungen sowie Ahnengeister, z. B. die Familien-, Stammes- oder Sippengründer, die das tägliche Leben beeinflussen.
Gewisse, an der eigenen Kultur festhaltende religiöse Bewegungen, die in erster Linie aus dem Christentum entstanden, haben orthodoxe christliche Bräuche und Überzeugungen mit stammesreligiösen Elementen verschmolzen. Diese separatistischen Gruppen haben sich unter der Führung einzelner Propheten in ganz Afrika ausgebreitet, besonders ausgeprägt und einflussreich sind sie aber in Süd- und Zentralafrika.
Im nördlichen und südlichen Afrika lebt eine kleinere Anzahl von Juden. Hindus, Buddhisten und Taoisten leben in kleineren Gruppen im östlichen und südlichen Afrika.
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