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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Neuere entwicklungen zur lernenden organisation



Eine Unternehmung kann heute nur noch überleben, wenn ihre Lerngeschwindigkeit größer ist als das Änderungstempo seiner technologischen, soziologischen und politischen Um-welt. KAIZEN unterstützt den Lernprozeß einer Unternehmung, doch eine Lernende Organisation stellt den Lernprozeß selbst in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Eine Lernende Organisation wird von GARRAT wie folgt definiert: "A learning organisation is an organisation which facilitates the learning of all its members and continually transforms itself". SENGE definiert eine Lernende Organisation als "an organisation that is continu-ally expanding its capacity to create its future".
Neues Know-how entsteht zunächst immer auf individueller Ebene. Der Unterschied zwischen Individual- und Organisationslernen wird darin gesehen, daß es sich im ersten Fall um individuelle Wissensbestände und im zweiten Fall um Wissensbestände handelt, an denen viele, wenn nicht sogar alle Organisationsmitglieder partizipieren. Doch Organi-sationslernen ist mehr als die Aggregation von individuellem Lernen. Der entscheidende Unterschied liegt darin, daß individuelles Wissen erst dann als organisiert zu betrachten ist, wenn es ausgetauscht und bei anderen akzeptiert wird, so daß die Fragmente spezialisierten Wissens auf eine organisatorische Wissensebene gebracht werden. Eine Lernende Or-ganisation muß Strukturen und Prozesse schaffen, die den Transfer von individuellem Know-how in einer für den jeweiligen Adressatenkreis geeigneten Form erlaubt. Ziel der Lernsystemgestaltung ist es, den Know-how-Erwerb und -Transfer
1. integriert und systematisch, d.h. planvoll die gesamte Unternehmung umfassend, und auch die Relationen zur Unternehmungsumwelt einbeziehend sowie

2. permanent und konsequent
zu gestalten.
Um die Zielsetzung Integriertheit und Systematik zu erreichen, müssen in erster Linie tay-loristische Arbeitsteilungen rückgängig gemacht werden. Permanenz und Konsequenz können durch KAIZEN gefördert werden.
Es bietet sich auch die Möglichkeit an, das Lernen des Lernens zu programmieren. Konti-nuierliche Verbesserung im Sinne von KAIZEN ist das Programm des programmierten Lernens für eine Unternehmung.
Für WILDEMANN ist die Voraussetzung für das organisationale Lernen "sämtliche Mitar-beiter intensiv zu schulen, ohne Ausnahme". Weiterhin muß das Management "abrücken von der weitverbreiteten Einstellung, Lernen sei lediglich mit großem finanziellen wie zeitlichem Aufwand verbunden, dem kein meßbarer Erfolg gegenübersteht". Es geht viel-mehr darum, "Lernen als Investition zu begreifen und mit der gleichen Sorgfalt und Zeit zu betreiben, wie man es bei Investitionen in Hardware seit jeher tut".
Laut SENGE bedarf es für die organisationale Lernfähigkeit einer Unternehmungskultur, "where people continually expand their capacity to create the results they truly desire, where new and expansive patterns of thinking are nurtured, where collective aspiration is set free, and where people are continually learning how to learn together".

 
 

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