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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Merkantilismus



1 Merkantilismus(Wirtschaftsform des Absolutismus)
, Wirtschaftspolitik der absolutistischen Staaten im 16. bis 18. Jahrhundert. Oberstes Ziel der merkantilistischen Wirtschaftspolitik war es, Geld für die Staatskasse zu beschaffen, um so die Macht des Staates zu stärken. Denn für Söldnerheere und Berufsbeamtentum benötigten die Staaten viel Geld. Sie strebten eine aktive Handelsbilanz an, d. h. mehr Export als Import, um möglichst viel Gold und Silber ins Land zu holen. Die Exportindustrie (Manufakturen) wurde durch Privilegien gefördert. Der Export von Rohstoffen wurde gehemmt, ebenso der Import von Fertigprodukten. Das Bevölkerungswachstum wurde begünstigt, da dem Produktionsfaktor Arbeit große Bedeutung zugemessen wurde. Kolonien wurden gegründet und ausgebeutet, um die Mutterländer mit Edelmetallen zu versorgen und mit Rohstoffen, von denen die Exportindustrien abhingen.

2. Die Grundsätze des Merkantilismus

1. Möglichst viel Geld aus Edelmetallen gewinnen
( starke Silber- und Goldförderung)

2. Möglichst viel Geld durch Handel ins Land bringen
3. möglichst wenig Geld durch Handel ins Ausland lassen
( Geldüberschuss in Frankreich)

Aus diesen Grundsätzen ergibt sich für die Handelspolitik:
- das streben nach einer aktiven Handelsbilanz (der Wert der Ausfuhr muss größer sein als der Wert der Einfuhr)
- Einfuhrverbote für die meisten Fertigprodukte, (hohe Schutzzölle für die Fertigprodukte)
- Begünstigung des Exports (Zollfreiheit bei Export, z. T. sogar Subventionierung; gilt nicht für Rohstoffe!)
- Begünstigung der Einfuhr von Rohstoffen (z. B. durch niedrige Zölle)
- Begünstigung der Einfuhr von technischem Wissen ("Know-how")
- Minimierung der Ausfuhr von Rohstoffen
-Förderung der Ausfuhr von Fertigwaren.
-Vergabe von Dienstleistungen an inländische Unternehmen

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Aus diesen Grundsätzen ergibt sich für die Gewerbepolitik:
- staatliche Förderung für gewerbliche Großbetriebe (Manufakturen, eine Vorstufe der Fabrik (noch mit Handarbeit, aber mit Arbeitsteilung)
 Fertigung auf Vorrat und nicht wie früher auf Auftrag
- Herstellung billiger Massenartikel für alle vom Volk benötigten Produkte

Aus diesen Grundsätzen ergibt sich allgemein:
- der systematische Ausbau des Verkehrsnetzes (Straßen und Kanäle)
- die Abschaffung der Binnenzölle (Geleitschutzzoll, Brückenzoll, Wegezoll, ...)
- die Schaffung von Handelsniederlassungen in Übersee (Kolonialpolitik)

Ziel: möglichst viel Geld für die Staatskasse
Risiko: Inflation und Probleme mit anderen Staaten.

 
 

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