Da die Schweiz im Kern des Alpenraumes und im Zentrum Europas liegt, besitzt sie auch eine zentrale Verkehrslage. Wichtige Verkehrswege führen von Südwesten nach Nordosten in der Längsachse des Mittellandes bzw. von Norden nach Süden auf der Linie Rhein-Alpen-Poebene. Diese Achse verbindet die Industriegebiete in Süddeutschland und Westfrankreich mit denen der Poebene (Mailand).
Durch die Zerklüftung der Alpen stehen nur wenige Alpenübergänge zur Verfügung , allen voran Gotthard und Lötschberg. Der Lötschberg ist nur durch einen Eisenbahntunnel erschlossen, der aufgrund des bereits seit 1905 bestehenden Simplontunnels (Übergang nach Italien) erbaut wurde.
Der Gotthard ist auf mehrere Arten zu überqueren: Über eine gut ausgebaute Paßstraße, durch einen Straßen- und einen Eisenbahntunnel. Die derartige Erschließung des Gotthardgebiets ist damit zu erklären, daß sich dort die Gebirgszüge zu einem Gebirgsknoten scharen, weshalb die Alpen dort in einem einzigen Auf- und Abstieg überwunden werden können. Dank dieser Gebirgsraffung können von Norden her die Reussebene auf 470 Metern bis Erstfeld, von Süden her die Ticinoebene auf 300 Metern bis Biasca in die Alpen vordringen. Das Stück zwischen den beiden Ebenen ist nur 55 km lang, was in Kapitel5/NEAT von Bedeutung sein wird. Von weiterem Vorteil sind der Juraübergang am Untern Hauenstein (690m.) im Norden und der Übergang am Monte Ceneri (559m.) im Süden des Gotthards.
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