Geographie und Klima (Nachbarländer)
Mit 115.000km 2 Fläche ist Kuba die größte der karibischen Inseln. Sie erstreckt sich in einem leicht gekrümmten Bogen über eine Gesamtlänge von 1.250km von Nordwest nach Südost und liegt nur 180km vor dem südlichsten Punkt der USA - den Keys der Halbinsel Florida. Im Westen trennt der Kanal von Yucatán die Insel von den mexikanischen Nachbarn, und im Osten wird die Insel Hispaniola mit den beiden Staaten Haiti und Dominikanische Republik durch die Windward-Passage getrennt. Südliche Nachbarn sind die Cayman Islands und Jamaika. Im Norden grenzen die Inseln an die Bahamas an.
Das Landschaftsbild wird von einigen unwegsamen und dichtbewaldeten Gebirgszügen wie der Sierre Maestra im Südosten der Insel mit dem Pico Turquino (2005m) als höchste Erhebung geprägt. In direkter Nähe befindet sich ca. 30km vor der Küste der Cayman-Graben, der bis 7000m unter den Meeresspiegel absinkt. Der Westen Kubas wird durch die Cordillera de Guaniguanico geprägt. Etwa in der Inselmitte steigt die Sierra del Escambray in eine Höhe von 1156m auf. Die Bergregionen sind von großer Bedeutung für die kubanische Wirtschaft, denn in den mittleren Höhenlagen wird zumeist Kaffee oder Tabak angebaut. Die höheren Bergregionen werden für den Abbau von Schwermetallen genutzt. Die Holzwirtschaft wird gerade erst wieder mühsam in Gang gebracht, da viele der ursprünglich bewaldeten Bergregionen abgeholzt wurden oder der Brandrodung zum Opfer für den Zuckerrohranbau fielen.
Zuckerrohranbau findet auf etwa drei Vierteln der Landoberfläche gute natürliche Voraussetzungen. Der kalkhaltige, verkarstete Boden eignet sich aber auch zum Anbau von Obst und Gemüse. In der Umgebung von Camagüey finden sich vor allem Gras- und Gestrüpplandschaften, die als Weideland dienen. Durchsetzt ist dieser Landschaftstypus immer wieder von der Königspalme - dem Wappenzeichen Kubas -, die recht genügsam ist und intensiv genutzt wird. Holz, Rinde und Palmwedel werden zu Möbeln, Dächern oder Flechtarbeiten weiterverarbeitet.
Der überwiegende Teil der Insel ist jedoch recht flach, sodass selbst kleine Flüsse mangels schnellen Abfluss durch steiles Gelände während der Regenzeit große Überschwemmungen hervorrufen können. Um dieser Wasserflut Einhalt zu gebieten und das kostbare Gut als Trinkwasser nutzbar zu machen, wurden einige Stauseen von beachtlicher Größe angelegt. In anderen Regionen macht man sich die Wassermassen auf andere Weise zu nutze, indem große Wassermengen erforderter Reisanbau betrieben wird. Die Flussverläufe sind allesamt ziemlich kurz. Besonders an der etwas steileren Nordküste sind die Flussmündungen stark versumpft und von Mangrovenwäldern bewachsen.
Landschaftsformen
Die überwiegend aus Kalken aufgebaute Insel besitzt in weiten Bereichen Tieflandcharakter, der sich besonders im Küstenbereich in Form von zahlreichen flachen Buchten, Lagunen und Sümpfen, zeigt. An drei Stellen allerdings herrscht Gebirgscharakter vor: Im Nordwesten erheben sich die Sierra del los Órganos, bekannt durch ihren ausgeprägten Kegelkarst, und die Sierra del Rosario bis zu 700m hoch, im mittleren Inselteil die Sierra de Trinidad mit dem Pico San Juan bis zu 1135m und im Südosten die Sierra Maestra mit dem Pico Turquino bis zu 1994m. Im Südosten fällt das submarine Relief vor den Küsten im Cayman-Graben schroff auf über 7000m unter dem Meeresspiegel ab. Die um die Hauptinsel vorgelagerten kleinen Inseln bestehen ausschließlich aus Korallenkalken.
Klima
Das Klima gilt als randtropisch wechselfeucht. Die Luftfeuchtigkeit variiert zwischen 75% und 95%, die durchschnittlichen Temperaturen im (europäischen) Sommer liegen bei 30°C in Havanna, an anderen Orten der Küste noch höher. Im Winter fallen die durchschnittlichen Temperaturen auf um die 18°C in Havanna - es wurden allerdings auch schon Tage mit nur 7°C gemessen.
Die niederschlagende Zeit liegt zwischen Mai und Oktober mit 900 bis 1600mm Niederschlag. Zwar treten auch in der übrigen Zeit ab und zu mal heftige Regenfälle auf, aber der Großteil der genannten Niederschlagsmenge fällt im Sommer und Herbst. Von Juni bis Oktober ist auch die hurrikangefährdete Zeit, die wiederum heftige Regenfälle und dann auch die Überschwemmungen mit sich bringen kann.
Klimaübersicht für Havanna
Monat
Maximumtempera-turen im Monatsmittel
Minimumtempera-turen im Monatsmittel
Regentage
Januar
26
18
6
Februar
27
18
4
März
28
19
4
April
29
21
4
Mai
30
22
7
Juni
31
23
10
Juli
31
24
9
August
32
24
10
September
31
24
11
Oktober
29
23
11
November
27
21
7
Dezember
26
19
6
Flora und Fauna
Das Wahrzeichen Kubas ist die mächtige Königspalme, aber auch andere der insgesamt ca. 200 verschiedenen, in Kuba vorkommenden Palmenarten sind äußerst beeindruckend. Die zierliche Korkpalme zum Beispiel erreicht eine Höhe von 10m, obwohl der Durchmesser ihres Stammes kaum mehr als 30cm misst. Weiterhin findet man Pinien, Eichen, Zedern, Mahagonibäume sowie der Flamboyant, dessen rote Blüten weiterhin leuchten. Besonders eindrucksvolle Exemplare dieser und weiterer Bäume und Pflanzen kann man im Botanischen Garten bewundern.
Das 1978 gegründete "Komitee zum Schutz und Erhalt nationaler Schätze und der Umwelt" hat sechs Nationalparks erwiesen, in denen die Flora und Fauna Kubas geschützt und erhalten wird. In den vergangenen Jahrhunderten wurde insbesondere der große Raubbau an den Edelhölzern des Regenwaldes betrieben, der rücksichtslos abgeholzt oder brandgerodet wurde, um Anbauflächen für Zuckerrohr und Kaffee zu schaffen.
Hingegen wird die artenreiche Blumenwelt der Insel von den Bewohnern gepflegt, und dort, wo die Möglichkeit besteht, leuchtet in jedem Vorgarten die Blumen und Pflanzen: Indischer Goldregen, Jacaranda-Sträucher, Hibiskus und mehr als 700 Orchideenarten (diese Vielzahl ist allerdings hauptsächlich im Orchideengarten von Soroa).
Bestäubt werden all diese Pflanzen, die auch in freier Natur vorkommen, von einer Vielzahl bekannter und auch weniger bekannter Schmetterlinge, und darüber hinaus gibt es auch einen Reichtum an Insekten von mehr als 10000 verschiedenen Arten. Reptilien treten in Form von Krokodilarten auf und reichen dann von Iguanas bis hinunter zum kleinen Salamander.
Von einer ganzen Reihe anderer Tierarten findet sich auf Kuba die jeweils kleinste Ausführung wieder. So z.B. der kubanische Zwergenfrosch oder der Almiqui - ein langschnäuziger Insektenfresser und kleinstes Säugetier der Welt - sowie der Zunzunzito, der kleinste Vogel der Welt, der entfernt mit unserem Kanarienvogel verwandt ist.
Die Zapata-Halbinsel eignet sich aber auch hervorragend für ornithologische Beobachtungen, denn neben den einheimischen Vögeln lassen sich hier auch zahlreiche "Gäste" zum Überwintern nieder oder machen auf den Weg nach Südamerika Station. 170 Vogelarten sind hier anzutreffen, darunter der "tocororo" - der kubanische Nationalvogel - sowie zahlreiche vom Aussterben bedrohte Vögel wie der "carpintero real" - ein Specht -, der kubanische grüne Papagei und die Zwergeule.
Nahrung kontra Naturschutz
In Zeiten der großen Hungersnot waren die Menschen schon immer erfinderisch, was ihren Speiseplan anging, und so kam es, dass viele Tierarten nur noch sehr selten vorkommen und deswegen unter Naturschutz gestellt wurden. So zählte beispielsweise Krokodilfleisch als Delikatesse, und das rattenähnliche Nagetier Jutia conga war schon bei den indianischen Ureinwohnern eine willkommene Abwechslung. Es ist heute wie der Almaqui vom Aussterben bedroht.
Ebenfalls unter Naturschutz steht die Seekuh "Manati", die leider fast bis zur gänzlichen Ausrottung gejagt wurde und heute noch im Sumpfland der Zapata-Halbinsel ihren geschützten Lebensraum findet. In den Mangrovenwäldern lebt auch die große kubanische Landkrabbe.
Bevölkerung
Kuba hat eine Bevölkerungsrate von 11,1 Mio. Menschen, wovon 2,1 Mio. in Havanna leben. Der Anteil der städtischen Bevölkerung ist relativ hoch und liegt bei über 70%. Abgesehen von den städtischen Ballungsgebieten ist die Insel jedoch im Vergleich zu anderen karibischen Inselstaaten weniger dicht besiedelt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Bevölkerungsexplosion insbesondere durch die Zuwanderung von spanischen Einwanderern, aber seit der Machübernahme Castros und dem Massenexodus in die Vereinigten Staaten hält sich die Wachstumsrate im Rahmen und liegt neuerdings bei unter 1%. Die Bevölkerung stammt zum überwiegenden Teil von spanischen Siedlern ab und ist somit von weißer Hautfarbe (66%), 21% sind Mestizen und Mulatten und nur 12% Schwarze. Nur 1% der Bevölkerung stammt von den nach dem Verbot der Sklaverei ins Land geholten chinesischen Lohnarbeitern ab.
Die indianische Urbevölkerung war - wie anderswo auch - schon kurze Zeit nach der Ankunft der spanischen Besetzer im 16. Jahrhundert ausgerottet worden, allerdings gibt es in einigen Dörfern im äußersten Osten der Insel immer noch bestimmte Zeremonien auf, die auf indianische Ursprünge zurückgehen.
Die Mehrzahl der Kubaner (65%) befindet sich im erwerbstätigen Alter zwischen 15 und 59 Jahren. 23% sind unter 14 Jahre alt, und 12% sind 60 Jahre oder noch älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt heute 77 Jahre, was im internationalen Vergleich ein sehr hoher Wert ist.
Familienstruktur Die meisten Kubaner heiraten zwischen ihrem 20. und 30. Lebensjahr. Häufig wird die Ehe standesamtlich geschlossen, doch eine wachsende Zahl junger Kubaner lässt sich auch kirchlich trauen. Die Hochzeitsfeierlichkeiten beschränken sich üblicherweise auf eine kleine Familienfeier im Anschluss an die Trauung. In den meisten Fällen wohnen die jungen Eheleute zunächst bei einem der Elternpaare, bis sie ein eigenes Heim gefunden haben, denn in Kuba ist der Wohnraum knapp. 38,9 Prozent der Erwerbstätigen und mehr als die Hälfte der qualifizierten Arbeitnehmer sind Frauen. Nicht wenige Frauen bekleiden Ämter in der Verwaltung und Politik. Doch sie sind auch immer noch für die meisten Aufgaben im Haushalt und für die Kindererziehung verantwortlich, obwohl die Männer der jüngeren Generation mittlerweile auch diese Pflichten übernehmen. Während die Eltern arbeiten, werden die Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren in staatlich geführten Kindertagesstätten versorgt.
Sozial- und Bildungswesen
Die Verbesserung des Gesundheitssystems seit der Revolution 1959, besonders auch auf dem Land, drückt sich in der international günstigen Rate von 323 Einwohnern pro Arzt aus. Nach der Revolution wurde die besitzende Bevölkerung enteignet und versucht, den Lebensstandart der unteren Schichten zu steigern. Die staatliche Sozialgesetzgebung erfasst alle Arbeitnehmer und gliedert sich in Alters-, Sterbe-, Unfall- und Krankenversicherung. Als große soziale Probleme bleiben insbesondere Wohnungsnot und die schlechte Versorgungslage.
Mit einer allgemeinen Schulpflicht für alle 6-14jährigen, einer Analphabetenrate von unter 5% und einem Schüler-Lehrer-Verhältnis von 13:1 in Grundschulen und von 10:1 an höheren Schulen weist Kuba einen im Vergleich zu anderen latein-amerikanischen Staaten hohen Standart auf. Es existieren 30 Hochschulen und Universitäten in Havanna, Santiago de Cuba und Santa Clara. Ein Fünftel des Staatshaushaltes 1996 wurde für Erziehung und Gesundheit ausgegeben. Der Zugang zu den Bildungseinrichtungen ist kostenlos.
Religion
Aufgrund der Tatsache, dass die Sklaverei erst relativ spät im Vergleich zu anderen karibischen Inseln verboten wurde, sind die afrikanischen Einflüsse auf die Glaubensgewohnheiten der Bevölkerung noch seht stark. Insbesondere unter der schwarzen Bevölkerung sowie unter den zumindest von afrikanischen Vorfahren abstammenden Menschen finden sich viele Anhänger von afrokubanischen Kultgemeinden. Dazu zählt zum Beispiel die so genannte Santeria, die mit dem haitischen Voodoo verwandt ist. Die Götterbeschörungszeremonien heißen "orishas", und das Auffällige daran ist, dass ein einträchtiges Nebeneinander von christlichen Glaubenselementen und kultischen Götterzeremonien feierlich begangen wird. Der Kult wird in den christlichen Glauben integriert (oder umgekehrt!), und so findet sich bei den orishas eine Statue, die die Jungfrau Maria darstellt, neben dem Bild von Che Guevara und einer afrikanischen Gottheit wieder.
Jedoch auch der traditionelle christliche Glauben wird praktiziert, wobei der Papstbesuch im Januar 1998 sicherlich als entscheidender Einschnitt in der Entwicklung und Ausübung des katholischen Glaubens angesehen werden kann. Während die katholische Kirche fast vier Jahrzehnte im Abseits stand und in den Schulen nur eine atheistische Erziehung im Geiste des Marxismus-Leninismus gepredigt wurde, hatte sich nun im Vorbereitung auf den Papstbesuch zahlreiche Über- und Nachhilfestunden beim kubanischen Volk abzuleisten, damit dieses zumindest schon vorher einmal etwas vom Markus-Evangelium gehört oder das Vater Unser gebetet hat. Zahlreiche Laien haben diesen freiwilligen Dienst übernommen und waren Monate vor dem Papstbesuch von Haus zu Haus unterwegs, wobei sie nicht nur fromme Worte, sondern auch handfeste, materielle Unterstützung in Form von Nahrungsmitteln mitbrachten. So vorbereitet, schien die Begeisterung über Johannes Paul der Zweite also nicht nur eine von Fidel Castro verordnete Maßnahme zu sein, sondern tatsächlich von Herzen zu kommen. Castro hatte den Bürgern des Landes einen arbeitsfreien Tag gegeben und auf die Straßen "geschickt", um den Papst zu feiern.
Mit der Freilassung von mehreren hundert politischen Gefangenen sowie dem Zugang von Kirchenvertretern zu den staatlich kontrollierten Medien - zumindest während der Zeit des Papstbesuches - war ein erster Schritt zu einem Dialog zwischen Kirche und Regierung erfolgt.
Kultur
Wie in den meisten ehemaligen Kolonialländern entwickelte sich in Kuba erst im Laufe des 19. Jahrhunderts eine eigenständige Kultur. Sie hat insbesondere im Bereich der Musik und der Literatur Persönlichkeiten, Werke und Stilrichtungen hervorgebracht, die über die Landesgrenzen hinaus wirken.
Musik und Karneval
Wenn es etwas gibt, das sie kubanische Mentalität am besten widerspiegelt, ist es die Musik, die das Leben überall auf der Insel vibrieren lässt. Das typische ist die Verschmelzung zwischen Rhythmen, die sich in Perkussionsinstrumenten ausdrücken (Schlitztrommeln, Rasseln, Klanghölzer), und den spanischen Elementen, die sich zumeist der Gitarre bedienen. Auch die Klänge von Geigen und Mandolinen sind häufig zu höre.
Heute in aller Welt bekannte Musikstile wie beispielsweise der Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha oder Salsa haben ihren Ursprung in vier Grundelementen. Die Ur-Rumba ist eine der ursprünglich schwarzen Tanzformen, die in einem großen Kreis zelebriert wird, aus dem, sich einzelne Tänzer lösen und zum Tanzen heraustreten. Außer Klanghölzern und diversen Trommeln finden in der Ur-Rumba keine weiteren Instrumente Anwendung. Die Maracas (heute auch als Rumba-Kugeln bekannt) dominieren den Rhythmus. Unter der Hinzugabe von melodischen Instrumenten entwickelten sich langsam aus ihr die heute kommerzialisierte Form der Rumba sowie weitere Modetänze wie beispielsweise der Mambo. Aus dem "Son", der an einem Wechselgesang zwischen Sänger und Chor zu erkennen ist, entwickelte sich der heutige Salsa mit dem berühmten Stück "Oye como va" von Carlos Santana.
Der Dezanón wurde lange von der Oberschicht nicht akzeptiert, war und ist auch heute noch jedoch einer der beliebtesten kubanischen Tänze. Aus ihm sich unter anderem der Cha-Cha-Cha. Die vierte Säule der kubanischen Musik ist "Trova", bei der reisende Sänger schöne und traurige Balladen sangen. Die Musik wurde in der Zeit der Revolution thematisch verändert, und in der "Nueva Trova Cubana" wurde hauptsächlich politische Agitation transportiert. Erst später fanden einige Künstler wieder zu den ursprünglich vorherrschenden Themen des Alltags und der Liebe zurück. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Richtung ist Silvio Rodríguez.
Auch andere kubanische Musikrichtungen und ihre Vertreter sind weltberühmt geworden, so beispielsweise der "Guajira" mit dem weltberühmten "Guantanamera".
In Kuba finden viele künstlerische Veranstaltungen in einem jährlich wiederkehrenden Rhythmus statt - sei es nur zum Thema Tanz und Ballett (im April), Theater, Jazz (Dezember) oder auch Kino (Dezember).
Karneval wurde während der Revolution aufgrund des religiösen Ursprungs verboten und fand erstmalig 1996 wieder statt. Aufgrund der fehlenden Tradition der letzten 50 Jahre ist der Karneval nicht mit demjenigen anderer karibischer Inseln zu vergleiche wie z.B. Dem weltberühmten Karneval von Trinidad. Trotzdem wird auch In Zukunft alljährlich der Malecón während der Karnevalfestlichkeiten gesperrt werden.
Freizeit
Sport wird in Kuba sehr groß geschrieben. Baseball ist die beliebteste Sportart. Viele Jungen beginnen schon im Alter von sieben Jahren in einer Mannschaft zu spielen. Die Wettkämpfe für Erwachsene und College-Studenten sind gut organisiert. Fast jede Stadt verfügt über eine eigene Mannschaft und ein Stadion. Trotz des nordamerikanischen Einflusses betrachten die Kubaner Baseball als eine kubanische Sportart. Einige vertreten die Theorie, dass Baseball ursprünglich von einem Spiel der Aruaks abstammt, das diese Batey nannten. Die kubanische Baseballnationalmannschaft hat in den letzten 25 Jahren mehr als 80 Prozent aller Amateur-Weltmeisterschaften gewonnen. Boxen, Basketball, Schwimmen, Volleyball und Radfahren sind ebenfalls beliebte Sportarten. In der Schule nehmen Mädchen grundsätzlich am Sportunterricht teil. Nach Abschluss ihrer Schulausbildung betreiben Frauen in Kuba hingegen nur selten Sport. Schon seit jeher erfreuen sich Musik und Tanz auf Kuba großer Beliebtheit. Gesellschaftstänze wie z. B. Rumba, mambo- und der Cha-Cha-Cha sind eng mit der afrokubanischen Tanzmusik und Kultur verbunden. In Kuba gibt es zahlreiche Theater, Tanztheater, Varietés und Diskotheken sowie Kinos.
Sport
Bei Olympischen Spielen errangen kubanische SportlerInnen insgesamt 136 Medaillen, vor allem in Boxen und Leichtathletik.
Kommunikation
Fernsehen und Radio stehe unter staatlicher Regie. Ein 1999 verschärftes Strafgesetz bedroht kritische Journalisten mit bis zu 20 Jahren Haft. Auf 1000 Einwohner kommen 239 Fernseher, 38,9 Telefone, 0,5 Handys, 0,1 Faxe und 0,02 Internetzugänge. Seit 1990 gibt es die landesweite Tageszeitung \"Granma\" mit einer Gesamtauflage von derzeit 675 000 Exemplaren.
Umgangsformen
Männer begrüßen sich untereinander per Handschlag und mit einem ¿Qué tal? (Wie geht's?"). Wenn sie zu Bekannten nach Hause eingeladen werden oder eine ganze Gruppe begrüßen, geben sie oft jedem Einzelnen die Hand. Unter befreundeten Frauen ist der Wangenkuss als Begrüßung üblich. Bei der jüngeren Generation kommt diese Begrüßungsform auch zwischen befreundeten Männern und Frauen vor. Übliche Grußformeln sind ¡Buenos días! (Guten Morgen/Guten Tag!" - am Morgen und frühen Nachmittag), ¡Buenas tardes! (Guten Tag!" - am späten Nachmittag oder frühen Abend), ¡Buenas noches! (Guten Abend!", Gute Nacht!") und ¡Adios! (Auf Wiedersehen!"). ¡Adios! sagt man auch oft, wenn man jemanden auf der Straße trifft. Beim Abschied ist der Ausdruck ¡Hasta luego! (Bis dann!") üblich.
Internet
In Kuba wird der Zugang zum Internet staatlich kontrolliert; die Filter-Software verhindert, dass unerwünschte Webseiten aufgerufen werden können.
Literatur
Kuba hat zahlreiche international bekannte Schriftsteller hervorgebracht. Zu nennen sind vor allem Alejo Carpentier (1904-1980), dessen Werke zum so genannten magischen Realismus ("Die Harfe und der Schatten", 1979) gehören, und Nicolás Guillén (*1902), der die Rückbesinnung auf afrikanische Traditionen mit sozialkritischen Darstellungen verbindet. Als Nationalheld verehrt wird der Lyriker José Martí (1853-95), der sich in seinem Werk für die Unabhängigkeit Kubas von Spanien einsetzte.
Kriminalität
Generell sind die Kubaner ein sehr gastfreundliches und Fremden gegenüber aufgeschlossenem Volk und die Kriminalitätsrate ist deutlich niedriger als die anderer karibischer Inseln (oder amerikanischer Großstädte!). Trotzdem sollten einige Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, denn schließlich wird man durch Physiognomie, Sprache und Kleidung auf den ersten Blick als für die örtlichen Verhältnisse als ein wohlhabender Tourist angesehen und ein Griff in die Taschen stellt eine große Verlockung für die Kubaner dar.
Wenn doch ein Gegenstand fehlen sollte, sollte man sofort eine Diebstahlenzeige bei der Polizei aufgeben, wobei man auf das schriftliche Protokoll besonders achten muss, auch schon aus versicherungstechnischen Gründen, sonst wird der gestohlene Gegenstand weder finanziell noch so ersetzt.
- auch ist nicht zu leugnen, dass die Kubaner nahezu jede Möglichkeit ausnutzen, an die harte US-Währung zu kommen. Die Spannbreite reicht vom Betteln nach ein wenig Geld bis hin zu kriminellen Handlungen oder Prostitution (das spanische Wort für AIDS heißt SIDA!). Dabei werden die Kubaner, die - in welcher Form auch immer - ihre Dienste anbieten.
Eine weitere, moralisch unverfängliche und legale Möglichkeit zum Verdienst der US-Währung nutzen die Kubaner, die sich als Fremdenführer anbieten. Insbesondere Alleinreisende werden sehr häufig diesbezüglich angesprochen, und es kann auch durchaus von Vorteil sein, sich - bei sorgfältiger Auswahl der Person - auf eine solche Begleitung einzulassen, bevor man ständig belästigt wird. Viele Kubaner sprechen Englisch und können viele interessante Dinge und Plätze zeigen, die man sonst nie zu sehen bekommen würde. Man sollte jedoch die Sprachkenntnisse genau überprüfen und auch ansonsten sollte man bei der Wahl der Begleitung sehr vorsichtig sein, denn genauso gut gibt es selbsternannte Fremdenführer, die es nur darauf absehen, einen in die Geschäfte und Lokale ihrer Verwandtschaft zu führen. Außerdem gibt es dabei noch zu beachten, dass es sich um Personen gleichen männlichen Geschlechts handeln sollte, denn wenn männliche Touristen von einer Kubanerin begleitet wird, wird diese als Prostituierte angesehen und es könnte zu angenehmen Konflikten mit der Polizei kommen.
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