3.1 Aktive Gebiete
Legende:
1 tertiäres Gestein
2 quartäres Gestein
3 von Aufschwemmungsland und Lava bedeckt
4 vulkanisch aktive Zone
5 geothermische Gebiete
6 Hochtemperaturgebite
7 Geysire
3.2 Vulkanismus
1362
Öræfajökull: Zerstörung der blühenden Landschaft Litlahérað am Fuß des Berges
1724 Krafla (Víti): explosive Eruption
1766 Hekla: besonders heftige Eruption
1783 Laki-Spalte: Eruption, die mit 12,5 km3 die größte Lavaförderung in historischer Zeit ist und 580 km2 Fläche bedeckt. Durch diesen in Island als Skaftá-Feuer bekannten Ausbruch oder seine Folgen wie Hunger etc. sind 11.000 Isländer sowie unzählige Tiere ums Laben gekommen. (Skaftáreldar)
1821 Eyjafjallajökull
1875 Askja (Víti): explosive Eruption
1918 Katla (unter dem Mydalsjökull)
1947 Hekla: ohne Ankündigung und völlig unerwartet
1961 Askja
1963-1967 Surtsey: Eine neue Insel ist in mehreren Eruptionen nahe den Westmännerinseln entstanden. Man nimmt an, daß diese Eruption wie auch die auf Heimaey 1973 anstelle eines turnusmäßig erwarteten Ausbruches der Katla erfolgte.
1970 Hekla: völlig unerwartet, ohne Vorzeichen dauerte diese Eruption zwei Monate in denen 7500 Schafe umkamen
1973 Heimaey: Spalteneruption mit katastrophaler Wirkung. Die halbe Stadt wurde unter Laven und Asche begraben, die Hafeneinfahrt fast versperrt.
1975-1984 Krafla: 9 Eruptionen förderten 0,25 km3 Lava, aber kaum Lockerstoffe
1980-1981 Hekla: wieder völlig unerwartet und ohne Vorzeichen
1983 Grímsvötn (Vatnajökull)
1996 Bei Grímsvötn (Vatnajökull): Subglaziale Spalteneruption. Der erst fünf Wochen später erfolgende Gletscherlauf hatte Spitzenwerte von 45.000 m3 Wasser pro Sekunde.
3.3 Geothermale Gebiete
3.3.1 Heiße Quellen
. ca. 250 Thermalgebiete mit etwa 600 größeren Quellen
. Wesentlich höhere Anzahl der Quellen wenn man auch alle kleinen mitzählte
. pro Sekunde liefern alle natürlichen isländischen Quellen etwa 1200 l durchschnittlich 75°C heißes Wasser
. zusammen mit den Bohrungen werden 4000 l/s mit einer Temperatur von im Mittel 120°C erreicht.
. gewaltige Potential wird zum Teil von den Isländern auch genutzt
. Reykjavík wird fast vollständig Fernwärme und warmen Brauchwasser aus solchen Quellen
. viele andere Orte ähnliche Versorgungssysteme
. in Hveragerði werden Gewächshäuser geothermal beheizt
. einige Kraftwerke zur Stromerzeugung aus heißem Dampf.
. heiße Quellen in Gebieten die seit dem Tertiär oder frühen Quartär nicht mehr vulkanisch aktiv
. besonders häufig sind sie in Tälern, Niederungen und Ebenen im Bereich der Basalte
. mag sich wie Widerspruch anhören
. heiße Quelle hängen nicht mit dem aktiven Vulkanismus zusammen sondern mit dem älteren
3.3.2 Geysir und Strokkur
. Der Name Geysir stammt vom Stóri-Geysir
. inzwischen als Gattungsbezeichnung für alle Springquellen eingebürgert
. 1294 nach historischen Berichten Geysir im Zusammenhang mit starken Erdbeben erstmalig ausgebrochen
. im 18. Jahrhundert waren seine Ausbrüche am regelmäßigsten
. etwa alle halbe Stunde
. im 19. Jahrhundert Tätigkeit allerdings zunehmend seltener (1883 alle 2 bis 3 Wochen)
. 1896 rüttelte ein Erbeben den Geysir wieder auf
. 1915 stellte er seine Tätigkeit jedoch ganz ein
. künstlicher Abfluß 1935 (heute geschlossen) ließ ihn für kurze Zeit wieder aufleben ebenso das zugeben von Schmierseife in die Quelle
. Heute bricht er nicht mehr aus
. es wird jedoch erwartet, daß er wieder ausbricht falls ein natürlicher Abfluß den Wasserspiegel der Quelle senkt
. sehr zuverlässig (etwa alle 15 Minuten) bricht jedoch Strokkur aus
. seine Fontäne ist allerdings nur 10 bis 30 m hoch
. Voraussetzungen für Springquelle sind tiefer Quellschacht + Temperaturen, die das Wasser über den Siedepunkte erhitzen können
. wenn Wasser langanhaltend siedet, entweichen ihm alle gelösten Gase vollständig
. Wasser neigt zu einem Siedeverzug (die Wassertemperatur übersteigt den Siedepunkt).
. Tritt Siedeverzug im unteren Quellschacht ein dann beginnt das Wasser plötzlich und explosionsartig zu sieden
. darüberliegende Wassersäule wird dabei als Fontäne aus dem Schacht geschossen
. unterirdisches Grollen kündigt die Eruption an
3.3.3 Solfataren
. Solfataren sind vom Prinzip her eng mit den heißen Quellen verwandt
. hängen mit jungem Vulkanismus zusammen
. Magmaintrusionen die hier als Wärmequelle dienen sind relativ dicht unter der Erdoberfläche und außerdem wesentlich heißer (über 150°C in geringer Tiefe)
. Gebiete mit Solfataren werden in Island als Hochtemperaturgebiete klassifiziert
. Das Grundwasser wird soweit erhitzt, daß es direkt zu Dampf wird
. Gase aus dem Magma (vor allem Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Wasserstoff) verbinden sich dann mit dem aufsteigenden Dampf
. Gasmischung ist sauer
. primär sind die Solfataren also Dampfquellen
. aufgrund des sauren Gemisches reagiert der Dampf mit dem Boden und zersetzt ihn
. Salzausblühungen, Schwefelablagerungen
. neue Gesteinsarten wie Gips, Sulfate und Ton bilden sich.
. An Stellen an denen Oberflächen- oder Grundwasser zur Quelle hinzutritt entstehen Schlammkessel und -sprudel
. um die Dampföffnung verwandelt sich der Boden zu einem grauen oder blauschwarzen Schlamm, der brodelt und kocht
. letzter Unterschied zu heißen Quelle
. Lage: Solfataren meist in höheren Lagen, auf Bergrücken oder an Berghängen
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