Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vegetation

Höhle

Flora und fauna afrika



Die ursprüngliche Flora im südlichen Afrika zeichnet sich durch einen einmaligen Artenreichtum aus, der durch die Vielfalt unterschiedlicher Naturräume zustande kam: Umrahmt von zwei Ozeanen mit warmen und kalten Strömungen gibt es riesige Hochflächen mit Savannen, Gras- und Buschland, alpine Hochgebirge, Sumpfregionen und Trockengebiete bis zur Halbwüste. Mit über 20000 Pflanzenarten ist die Vegetationsvielfalt mehr als doppelt so groß wie bei uns in Mitteleuropa. Durch das Eingreifen des Menschen wurde die ursprüngliche Flora des Landes stark verändert. Schon die ersten niederländischen und französischen Siedler im späten 17.Jahrhundert brachten Weinreben mit und Bäume aus dem Mittelmeerraum, die in der Kapregion sehr gut gediehen. Weitere Pflanzenexoten kamen später aus anderen Kontinenten der Südhemisphäre: aus Australien zahlreiche Eukalyptusarten und aus Südamerika die um Pretoria weitverbreiteten Jacaranda-Zierbäume und ebenso Kakteen (Opuntien), die von Natur aus nicht in Afrika vorkommen. Die als Nutz- und Zierpflanzen eingeführten Exoten zeigten sich den einheimischen Arten gegenüber oft überlegen und könnten sich zum Nachteil der ursprünglichen Pflanzenwelt sehr rasch ausbreiten. Wo es die Niederschlagsmenge erlaubte, vor allem im Osten des Hochvelds am Steilabfall der Randstufe und an den Kap-Bergen, wurden schnellwüchsige Kiefern- und Eukalyptus-Monokulturen anstelle des früheren Regenwaldes angelegt, um Nutzholz zu gewinnen. In den abweisenden halbwüstenartigen Landesteile drang die extensive Weidewirtschaft vor, nachdem die Wasserversorgung durch Bohrbrunnen gesichert war.
Durch Bewässerungsanlagen in der Nähe von dauerhaften Flüssen oder Stauseen entstanden künstliche grüne Oasen in wüstenhafter Umgebung. Südafrika wird in sechs Vegetationsbiome eingeteilt:
1. Savanne oder Bushveld, Grasland, durchsetzt mit Bäumen oder Büschen. Im Beriech der Dornsavanne von Northern Cape und Kalahari* sind Kameldorn und Kampferbusch vorherrschend, in der Northern Province/Nordtransvaal dominieren die imponierenden Baobabs, Affenbrotbäume und Kandelabereuphorbien. Die Savanne im Osten wird geprägt durch Bushwillow/Cobretum-Bäume mit Schotenfrüchten, Mopanebäume, dornenreiche Akazienarten (Knobthorn, Monkeythorn) und wilde Feigenbäume. Im Süden bestimmen Baumeuphorbien und Speckbäume die Savannenstreifen entlang der Küsten des Indischen Ozeans. Die vielen früchtetragenden Bäume der Savanne geben zahllosen Vogelarten und anderen Tieren Nahrung. Auffallend sind Tokos (Hornbills) mit riesigen Schnäbeln. Auch Raubvögel sind überall anzutreffen. Zu den größeren Säugetieren gehören Löwe, Leopard, Gepard, Elefant, Büffel, Nashorn, Flusspferd, Giraffe, Zebra, Kudu, Wasserbock, Oryx und andere. Ungefähr 8,5 % der Vegetationseinheit Savanne stehen unter Schutz, dazu gehören die berühmtesten Schutzgebiete des Landes wie Krügerpark, Kalahari Gemsbok National Park und Hluhluwe Umfolozi Game Reserves.
2. Die Nama-Karoo umfasst das Karru-Gebiet Südafrikas (Northern Cape Province) und reicht über Oranje ins Namaland von Namibia. Wegen der sehr geringen Niederschläge gibt es keine dauerhaften Wasserläufe. Sehr kalte Winternächte und extreme Hitze im Sommer fordern von der Pflanzenwelt hohe Anpassungsfähigkeit. Deshalb herrschen hier niederes Gestrüpp und Trockengras vor, Bäume finden sich nur entlang der im Untergrund feuchten Trockenflüsse. Auch die Tiere mussten sich in dieser trockenheißen und winterkalten Umgebung zurechtfinden. Löffelhund, Schwarzrückenschakal, Strauß, Erdmännchen und Erdhörnchen sind hier heimisch. Geschützte Gebiete in dieser Vegetationszone sind Augrabies Falls National Park bei Beaufort West. Durch Überweidung, Vegetationsdegradation und Oberflächenerosion konnte sich diese halbwüstenhafte Vegetation in den letzten Jahrhunderten immer weiter in die benachbarten Räume der Savanne und des Graslands ausdehnen.
3. Das Grassland (Grasland) ist das Sommerregengebiet des Hochvelds mit heftigen Gewittern, Hagelstürmen und Frost in der Winterperiode. Einige stets wasserführende Flüsse durchziehen das Land wie Vaal und Oranje, Pangola und Kei. Bäume sind selten, sie beschränken sich auf Schluchten und Flussufer. Die Winterkälte verhindert das Gedeihen subtropischer Pflanzen. Von den Wildtieren kommen Weißschwanzgnu, Bleßbock und Elenantilope nur in der Grasland-Vegetation vor. Hier sind viele der in Südafrika endemischen Vogelarten zu Hause, darunter Gackeltrappe, Paradieskranich und Perlhuhn. Am bekanntesten und touristisch am reizvollsten sind die Schutzgebiete in und vor den Drakensbergen in Natal. Das am dichtesten bevölkerte Industrie- und Bergbaugebiet am Witwatersrand (Gauteng) gehört ebenfalls zum Grasland-Biom.
4. Die Succulent Karoo (Sukkulenten-Karru)* gehört zum Winterregengebiet mit einer hohen Unzuverlässigkeit der Niederschläge. Aber wenn es geregnet hat, erblühen wenige Tage und Wochen danach die trockenen wüstenhaften Landstriche im Hinterland der Westküste. Die kurzlebigen Blütenteppiche im Namaqualand (August bis Oktober, je nach Niederschlagspunkt) gehören zu den Naturwundern Südafrikas. Die Sommer im Sukkulenten-Karru sind außerordentlich trocken und extrem heiß. Sukkulenten mit dicken fleischigen Blättern kommen am besten mit der Hitze und Trockenzeit zurecht. Manche Bäume haben weiße Stämme, um die Hitze zu reflektieren. Im Richtersveld Nationalpark im Norden an der Grenze zu Namibia sind Köcherbäume und "Halbmensch-Sukkulenten" verbreitet. Die Tierwelt ist den benachbarten Biomen* von Nama-Karru und Fynbos vergleichbar. Zum Schutz der Sukkulenten-Karru-Vegetation wurden der Richtersveld National Park südlich von Calvina eingerichtet.
5. Fynbos, der Vegetationsbereich der Kap-Region, stellt eines der sechs Florenreiche der Erde dar und zwar das bei weitem kleinste und das einzige, das auf ein Land beschränkt ist. Fynbos kommt vor allem in der Provinz Western Cape auf einer Ausdehnung von circa 70000 km² vor, in einer Region wo die Niederschläge im Winter fallen, oder im Osten, an der Garden Route, wo sie über das ganze Jahr verteilt sind, weil sich hier Sommer- und Winterregengebiet überlagern. Die Fynbos-Vegetation hat Ähnlichkeit mit der Pflanzenwelt des Mittelmeerraumes, es wachsen immergrüne Pflanzen mit kleinen harten Blättern, wie die Erica-Pflanzengruppe oder die Silberbaumgewächse. Fynbos umfasst über 8500 Pflanzenarten, non denen circa 6000 nur hier vorkommen. Die berühmte Protea, die Nationalblume Südafrikas, gehört zur Fynbos-Pflanzenwelt wie auch viele Blütenpflanzen, die inzwischen als Gartenzierpflanzen weit verbreitet sind. Über 13,6 % des Fynbos-Bioms stehen unter Schutz, es ist auch untersagt die Pflanzen am Straßenrand abzureißen. Den besten Überblick die Vegetationsbreite dieser Vegetation bietet der Kierstenbosch Botanic Garden am Fuß des Tafelbergs in Kapstadt. Den Reichtum der Pflanzenwelt entspricht die Tierwelt nicht ganz, denn die Böden sind durchweg arm und produzieren wenig Früchte als Nahrung. Endemisch sind der Greisbock, die geometrische Landschildkröte, der Kap-Honigesservogel und der Proteensamenesser. In den Kap-Bergen sind Leopard, Pavian, verschiedene Adlerarten, Honigdachs und Wüstenluchs beheimatet.
6. Forest-Biome (Waldvegetation) sind in Südafrika außerordentlich gering. Die einzigen geschützten Waldareale sind die immergrünen Regenwälder bei Knysna und Tsitsikamma nahe der Küste an der Garden Route. Andere Regenwaldareale befinden sich am Steilabfall der Großen Randstufe und an der Ostküste. In den ursprünglichen Wäldern waren die Waldriesen Yellowwood, Ironwood und Lemonwood sehr verbreitet, wegen des wertvollen Holzes wurden die meisten längst gefällt. Da nicht genügend Weichholz vorhanden ist, werden Monokulturen exotischer Koniferen (europäische und amerikanische Fichten und Eukalypten) angepflanzt, vor allem als Bauholz und für die Papierherstellung. In den ursprünglich erhaltenen, geschützten Regenwaldarealen gibt es viele Vögel. Zu den typischen Säugern gehören Weißkehlmeerkatze, Buschschwein, Schirrantilope und Blauducker.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
Arrow Kolumbien - Klima
Arrow New York City-
Arrow Russland-
Arrow Die Transsibirische Eisenbahn
Arrow Rumänien und die EU- Osterweiterung
Arrow Istanbul -
Arrow POLAND
Arrow Kritik an der Windenergienutzung
Arrow How Russia exterminates a people
Arrow Acht Tote bei Tornados in den USA


Datenschutz
Zum selben thema
icon Niederschlag
icon Treibhauseffekt
icon Industrie
icon Atmosphäre
icon Flora
icon Klima
icon Erdbeben
icon Berge
icon Länd
icon Verstädterung
icon Vulkan
icon Geologie
icon Gewitter
icon Staudämme
icon Kultur
icon Steppen
icon Religionen
icon Höhle
icon Vegetation
icon Jahreszeiten
icon Bevölkerung
icon Handel
icon Planeten
icon Deutschland
icon Tourismus
icon Ozon
icon Tornados
icon Erwärmung
icon Fauna
icon Energie
icon Wüste
icon Städt
icon Umwelt
icon Fossilien
icon Ökologie
icon Ernährung
icon Lawinen
icon Wicklung
icon Verkehr
icon Region
icon Regen
icon Böden
icon Bodenschätze
icon Erdöl
icon Erforschung
icon Wälder
icon Globalisierung
icon Wasser
A-Z geographie artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution