In Afrika findet man zwei Tierregionen mit unterschiedlichem Tierbestand: die Paläarktis umfasst den Norden und Nordwesten des Kontinents; die Äthiopis beinhaltet den gesamten Bereich Afrikas südlich der Sahara. Darüber hinaus gibt es noch die Subregion Madagassis; sie besteht aus den afrikanischen Inseln im Süden des Indischen Ozeans mit Madagaskar als bedeutendster. Die Sahara durchzieht Afrika als breite Übergangszone zwischen Paläarktis und Äthiopis. Vor der Entstehung dieses ausgedehnten Wüstengebietes in Nordafrika fand zwischen beiden Tierregionen ein reger Austausch statt, der allerdings mit zunehmender Ausbreitung wüstenhafter Bedingungen allmählich zurückging.
Aufgrund der Landverbindung nach Asien bestehen zahlreiche Beziehungen zwischen der Fauna Nordafrikas und Eurasiens. In Nordafrika sind dadurch nur wenige auf Afrika beschränkte Tierarten vorhanden, wie etwa das Nordafrikanische Stachelschwein und einige Insektenarten. Außerdem gehört Nordafrika zu den Lebensräumen von Schafen, Ziegen, Pferden und Kamelen. Darüber hinaus sind Mähnenspringer, afrikanisches Rotwild und zwei Arten von Steinböcken an der nordafrikanischen Küste heimisch.
In der Sahara können nur Tiere leben, die an die extremen Lebensbedingungen der Wüste angepasst sind. Neben den hohen Temperaturen sind hier die geringe Vegetationsbedeckung und der Wassermangel die wichtigsten ökologischen Faktoren. In der Sahara findet man u. a. Wüstenfüchse, Hasen, Springmäuse und viele Reptilien und Insekten. Zu den spezifischen Anpassungsmechanismen zählen die Nachtaktivität (wie etwa beim Wüstenigel) oder die ausgeprägte Trockenruhe (z. B. bei der Wüstenspringmaus). Die meisten Tierarten der Sahara verfügen über eine überaus hohe Beweglichkeit.
Die Tierregion der Äthiopis ist durch hohen Artenreichtum vor allem bei Säugern und Vögeln gekennzeichnet. Trotzdem gibt es kaum Nahrungskonkurrenz zwischen den Angehörigen verschiedener Arten von Pflanzenfressern. In der gesamten Tierregion Äthiopis gibt es eine große Zahl von Giftschlangen, darunter die Mamba. Würgeschlangen wie die Python findet man hauptsächlich in Westafrika; die Boa constrictor ist nur in Madagaskar heimisch. Einige Arten von Großsäugern legen in der Savanne jedes Jahr zusammen mit zahlreichen Artgenossen weite Wege zu den geeignetsten Weidegebieten zurück. Charakteristisch für viele Arten sind außerordentliche Schnelligkeit (z. B. Antilopen, Gazellen und Gnus) oder hohe Körpergröße (wie etwa Giraffen, Büffel oder Elefanten). Die Raubtierfauna der Savanne umfasst u. a. Löwen, Geparde, Leoparden, Schakale und Hyänen. Die Savanne bietet auch zahlreichen Vogelarten Lebensraum. Neben flugunfähigen Laufvögeln wie Straußen gibt es u. a. auch Greifvögel wie Adler sowie mehrere Storch- und Kranicharten. Auch in den immergrünen tropischen Regenwäldern ist die Tierwelt überaus artenreich, jedoch ist die Anzahl der Individuen vereinzelt gering. Aufgrund des dichten Kronendaches sind die Böden zum Teil nur spärlich mit Vegetation bedeckt. Aus diesem Grund leben viele Tiere wie z. B. Schimpansen, Fledermäuse, Dornschwanzhörnchen und Vogelarten wie Papageien in den einzelnen Baumschichten. Tiere von hohem Wuchs sind vergleichsweise wenig verbreitet. Zu ihnen gehören u. a. Gorillas, Waldelefanten und Okapis. Artenreich entwickelt sind demgegenüber Amphibien (u. a. Frösche) und Reptilien (z. B. Schildkröten, Eidechsen und Baumschlangen). In großer Anzahl leben Wirbellose wie Käfer, Ameisen und Termiten in den tropischen Regenwäldern. Mit zahlreichen Arten verbreitet sind auch Moskitos, Heuschrecken und Tsetsefliegen. Diese Fliegenart überträgt die Schlafkrankheit auf Mensch und Tier (bei Tieren Nagana genannt).
Wasservögel, besonders Pelikane, Goliathreiher, Flamingos und Störche, kommen in großer Zahl vor. Afrika ist aber auch reich an Süßwasserfischen; über 2 000 Arten sind bekannt.
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