Der tropische Regenwald stirbt in einem atemberaubenden Tempo. Während die FAO, die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen, für 1980 elf Millionen Hektar zerstörten Regenwald meldete, so gab sie für 1990 die Fläche von 22 Millionen Hektar an: eine Verdoppelung in nur zehn Jahren.
Bereits die Hälfte der tropischen Wälder ist durch Brandrodung und Holzeinschlag vernichtet oder stark geschädigt. Das Sammeln und Schlagen von Brennholz ist in erster Linie ein Problem der trockenen Tropen und bedroht die Trockenwälder. 86 Prozent des Holzes werden verbrannt. Nur 14 Prozent werden im globalen Mittel für Nutzholz verwendet. Diese scheinbar so deutlichen Zahlen verwenden die Vertreter der Holzkonzerne, um ihren Anteil an der Regenwaldvernichtung zu verschleiern. Der kommerzielle Holzeinschlag findet allerdings hauptsächlich in den feuchttropischen Wäldern statt. Der Nutzholzanteil ist dort erschreckend hoch: Gabun 32 Prozent, Kongo 36 Prozent oder Malaysia 82 Prozent. Mit dem Regenwald verschwinden um die 50 Tier- und Pflanzenarten - täglich.
Kulturell entwurzelt, verfolgt und von eingeschleppten Krankheiten bedroht, gehen die eingeborenen Völker ihrem Untergang entgegen.
Heute besteht Einvernehmen unter Fachleuten, daß die Vernichtung der Regenwälder Auswirkungen auf das regionale und weltweite Klima hat.
Die Zerstörung des primären Regenwaldes ist unumkehrbar, genauso wie der Verlust von genetischer Vielfalt. Wo der Wald verschwindet, bleibt unfruchtbarer Grund zurück, breiten sich Erosion und Wüsten aus.
Selbst kleinere zerstörte Areale brauchen viele Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte um sich zu regenerieren.
|