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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die rheinkorrektion (1842 - 1876)



2.1 Die Bauarbeiten Zwischen 1812 und 1825 hat der badische Ingenieur Johann Gottfried Tulla (1770 - 1828) ein wichtiges Arbeitsprogramm herausgearbeitet. Johann Gottfried Tulla wurde 1770 in Kahlsruhe geboren. Er war Chef-Ingenieur der Schiffahrtswege und Strassen des Grossherzogtums Baden. Er legte schon 1812 die Grundsätze der Rheinkorrektion dar. Er starb 1828 in Paris an den Folgen einer Operation, und seine Nachfolger führten nach seinen Plänen sein Werk fort.
Tullas Programm wurde erst 15 Jahre später angenommen, am 5. April 1840, als ein Vertrag zwischen Baden und Frankreich unterschrieben wurde. Die Bauarbeiten zur Korrektion des Rheins dauerten 34
Jahre : und dies von 1842 bis 1876. Ergänzende Arbeiten haben die Bauarbeiten bis zum zwanzigsten Jahrhundert verlängert.
Tulla wollte mit diesen Arbeiten den Fluß zwingen in einem Hauptbett zu fließen : daß heißt alte Flußärme und tote Nebenärme abschaffen.
Nach den Arbeiten konnte man auf beiden Seiten des Flusses zwei Dämme sehen. Die zwei ersten haben direkt den Rhein kanalisiert und konnten, wenn es eine Überschwemmung gab, überflutet werden. Sie hießen Korrektionsdämme. Die zweite Reihe war 1 bis 2 Kilometer entfernt und parallel zu der ersten und verhinderte, daß das Hochwasser sich zu viel verbreitete. Sie hießen Hochwasserdämme.

2.2 Die Folgen
Nach diesen Bauarbeiten um den Rhein zu korrigieren, wurde das Gleichgewicht des Rheinbettes gebrochen, weil zwischen Basel und dem Nebenfluß Lauter die Länge des Flußes um 14 % ( 80 Km) gekürzt wurde. Das hatte eine spektakuläre Steigerung der Wasserströmung zur Folge, wodurch sich das Rheinbett sich vertiefte. Zum Beispiel bei Chalempé bei Mulhausen sank der Fahrrinne um ungefähr 7 Meter und riesige Felsen fingen an aus dem Wasser heraus zu schauen ! Dazu kam eine Absenkung des Grundwasserspiegels, und Sand und Kies wurden nach unterstrom transportiert, wo sie Untiefen verursachten. Die erhöhte Strömung und die wandernden Kiesbänke erschwerten dann die Schiffahrt. Man konnte nur noch bei Hochwasser auf dem Rhein fahren und 1860 wurde der Hafen von Straßburg fast von der Rheinschiffahrt isoliert, weil die großen Schiffe nur noch bis Mannheim fahren konnten. Das hat eigentlich die Behörde nicht gestört, weil sie glaubte, daß die Eisenbahn eine zu große Konkurrenz für die Schiffahrt war.
Diese Strombegradigung stellte also 67.800 ha früheres Überschwemmungsgebiet zur Verfügung, es konnte jetzt für die Landwirtschaft benutzt werden. Und die Landesgrenze zwischen Frankreich und Deutschland, die wegen des immer wechselnden Stromes vielfach umstritten war, lag nun in der Mitte des Rheins.
Nach der Korrektion verschwand auch die \"Malaria\" aus der Rheingegend, weil es vorher weitflächige Brutstätten und Bruträume für die Mücken in den \"Altwassern\" gab. Und diese wurden mit der Begradigung überschüttet.

 
 

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