Heute leben in Mexiko, Belize, Guatemala und Honduras noch etwa 5 Mio. Maya, davon die meisten in Guatemala. In Belize stellen sie 10% der Gesamtbevölkerung. Sie verdienen ihr Geld durch den Verkauf von Handwerksgütern, Stoffen, Öl- und Wasserfarbengemälden, Töpferwaren und Korbflechtereien. Einige, besonders Frauen, lernen spanisch, um sich beim Handeln besser verständigen zu können. In manchen Städten gibt es eigene Maya-Markt-Viertel.
Die Behausungen dieser Maya sehen fast genauso aus, wie vor 1500 Jahren - Holzgeflechte, mit Lehm beworfen und einem Strohdach bedeckt. Auch die Bauern bebauen ihre Felder noch so, wie ihre Ahnen es vor langer Zeit getan haben, im Brandrodungsbau. Heute verwenden sie jedoch zu einem großen Teil den Pflug. Täten sie es nicht, würden sie Verluste machen, die sie an den Rand des Ruins treiben würden.
Durch die Missionierung der Spanier entwickelten die Maya im Laufe der Zeit eine Misch-religion aus ihrem alten Glauben und dem Katholizismus. So glauben sie zum Beispiel einerseits an den christlichen Gott, haben sich andererseits aber noch viele ihrer Naturgott-heiten erhalten. Opferrituale werden freilich nicht mehr abgehalten.
Besonders in Belize feiern die Maya jedoch noch ihre alten, traditionellen Feste, spielen traditionelle Musik und tragen alte Gewänder, die von Dorf zu Dorf verschieden sind.
Fast alle heute lebenden Maya sind "Mischlinge", nur in Honduras hat sich eine kleine Gruppe "reiner" Maya erhalten, die nicht in andere Kulturen einheiraten (täten sie es, würden sie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden) und deswegen vom Aussterben bedroht ist.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Maya ist sehr groß, und bei religiösen Treffen werden die brüderlichen Verbindungen sorgfältig gepflegt. Sie sind besonders darum bemüht, die Reste ihres kulturellen Erbes zu erhalten, das durch die Industrialisierung jedoch immer kleiner wird.
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