Man unterscheidet vier Phasen des Konjunkturzyklus
. Die Krise/ das Tief (Depression)
. Den Aufschwung (Prosperität)
. Die Hochkonjunktur (Boom)
. Den Abschwung (Rezession)
Alle vier Konjunkturzyklen lassen sich durch bestimmte Veränderungen bei Kriterien wie Beschäftigung und Kapazitätsauslastung charakterisieren. Diese werden in der folgenden Tabelle dargestellt und verglichen.
Gesamtwirtschaftliche Größe Krise Aufschwung Hoch Abschwung
Kapazitätsauslastung niedrig steigt hoch sinkt
Produktion niedrig steigt steigt sinkt
Gewinne sinken steigen stark hoch sinken
Investitionen sinken steigen stark steigen Sinken stark
Nachfrage sinkt steigt stark hoch sinkt
Preise niedrig steigen steigen stark Sinken
Beschäftigung sinkt steigt steigt stark sinkt stark
Löhne niedrig steigen steigen stark Sinken stark
Zinsen niedrig steigen steigen stark Sinken
Sparen hoch sinkt stark sinkt steigt
Von den aufgeführten Kriterien sind die Kapazitätsauslastung und die Beschäftigung die wichtigsten zur Unterscheidung der vier Kriterien. Die Beschäftigung trifft nämlich auch gleichzeitig eine Aussage über die Produktion und die Löhne. Die Kapazitätsausla stung ist hingegen ein besonders deutlicher Indikator für die Konjunkturlage. In den beweglichen Phasen des Konjunkturzyklus (Prosperität und Rezession) steigt oder fällt die Kapazitätsauslastung entsprechend. In den Zustandsphasen des Konjunkturzyklus ve r bleibt die Kapazitätsauslastung hingegen auf einem konstanten Stand (hoch oder tief). Die Prosperität bezeichnet man häufig auch als Mengenkonjunktur, weil hier das Wachstum ausschließlich über die Steigerungen der Produktion erreicht wird. Die Hochkonju nk tur wird auch Preiskonjunktur, da ein Wachstum in dieser Phase nur noch durch Preissteigerungen erzielt werden kann.
Der Vergleich der Theorie der Phasen der Konjunkturzyklen mit der Realität
Betrachtet man den Konjunkturverlauf der BRD seit 1960 so lassen sich insgesamt folgenden Aussagen in Bezug auf die Konjunkturtheorie treffen.
. Die Kapazitätsauslastung ist ein relativ gutes Kriterium für die Konjunktur. Sie verläuft fast immer parallel zu den jeweiligen Steigerungen des Bruttosozialproduktes.
. Der Trend, Arbeitskräfte in Krisen zu entlassen hat abgenommen.
. Der Trend, neue Arbeitskräfte in Phasen der Hochkonjunktur einzustellen, hat zugenommen.
. Zwischen Investitionen und Beschäftigungszahl besteht nicht immer ein direkter Zusammenhang. 1985 wurden beispielsweise in einer Phase des Aufschwungs, Arbeitskräfte eingestellt, aber keine neuen Investitionen getätigt.
. Zwischen Investitionen und Nachfrage (privater Verbrauch) läßt sich entgegen der Theorie kein direkter Zusammenhang erkennen.
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