Das Ozeanreservoir ist in 3 Schichten zu gliedern:
1. ozeanische Wassersäule
2. Meeresboden (Sand, Kies, Erzschlamm, Mangankruste)
3. Sedimentgestein (Erdöl, Erdgas)
Erdöl und Erdgas
Für den marinen Abbau von Erdöl und Erdgas bedarf es spezifischster Fachkenntnisse, erst seit den 60er Jahren intensiv erforscht.
Bildung von Erdöl -gas nur wenn Druck- und Temperaturbedingungen einer Sedimentüberdeckung von 2-3 km entsprechen (bei Überschreitung Bildung von Methan). Hierzu haben noch Faktoren wie Ausgangsmaterial, Absenkungsgeschwindigkeit u.s.w. Einfluß.
Erdölvorkommen finden wir besonders häufig an Festlandrändern. Der Temperaturverlauf beeinflußt die Umwandlung des organischen Materials in Kohlenwasserstoffe wesentlich. Das organische Material besteht vorwiegend aus Zoo- und Phytoplankton.
Wenn die Temperatur >80 C ist, dann beginnt die Kohlenwasserstoffverbindung, es entsteht ein Kohlenwasserstoffgemisch + teerartiger Rest
wenn die Temperatur 190 C übersteigt, entsteht Erdgas.
In Gesteinen ist ein 10 - 30 %iger Anteil an Porenraum, durch den das leichtere Erdöl -gas migriert und in höhere Schichten gelangt.
Migration erfolgt in 2 - 3 Schritten:
Zuerst aus dem Muttergestein in poröse Trägergesteine (primäre Migration) und dann in das Reservoirgestein (sekundäre Migration), danach eventuell weiter in eine völlig abgeschlossene Gesteinsschicht, die als Speicher dient.
Speichergesteinen benötigen einen hohen Porenraumanteil (Kalk). Gesteinen deren Kristallstruktur durch Metamorphose verändert wurden, sind keine Speicher (Schiefer, Gneise, vulkanische Gesteine).
Die Ergibigkeit einer Erdölbohrung im Meer liegt bei 15 bis 50 % , kann aber durch Zufuhr von Wasserdampf, Mikrobakterien und Chemikalien erhöht werden. Bei Erdgaslagerstätten sind es 65 - 80 % , doch meist verunreinigt.
Manganknollen
Sie entstehen an Hängen submariner Vulkane in 1200 - 3000 m Tiefe.
Abyssale Mn-Kruste hat Metallgehalt aus Wasserschichten unterhalb der CCD (Carbonat Compensation Depth), hybabyssale Mn-Kruste oberhalb von CCD.
Aufgrund des langsamen Wachstums werden auch andere Metalle dazugelagert (Kupfer, Nickel, Cobalt, Platin, Uran, ...) .
Vorkommen im Somali-Becken (indischer Ozean), zentralindisches Becken, arabisches Meer. Die qualitativ besten Vorkommen sind in der 200sm - Zone von USA, F, GB, Fidjis.
Erzschlämme
Im Roten Meer gibt es heiße bodennahe Wasserschichten die bis zu 60 C heiß sind, aus denen sich Erzlagerstätten bilden. Es treten in metallischen Sedimenten und heißen Laugen besonders Eisen, Kupfer, Zink Mangan, Blei, Silber auf.
Entlang von tektonischen Schwächezonen dringen heiße Magmen auf, es kommt zur Blidung von Kalziumsulfat u. Metallsulfiden in Mischbereichen mit Meerwasser.
Eine weitere Rohstoffquelle ist der rote Tiefseeton, er enthält 25 % Aluminiumoxid, 13 % Eisenoxid, Kupfer, Nickel, Mangan. Abbaumethoden allerdings noch nicht sehr ausgereift, ist mit großem Aufwand und Schwierigkeiten verbunden.
Phosphoritknollen
Erstmals vor südafrikanischer Küste vom Meeresboden gewonnen. Vorkommen an Küsten mit kaltem nährstoffreichen Auftriebswasser, im Bereich des Kontinentalschelfs und der Hangregion in Tiefen von 200 - 600 m. Der Phosphatgehalt beträgt 16 -32 %. Entstehung durch kalte und organische Wassermassen, die an die Oberfläche gelangen. Durch Temperaturanstieg und steigenden pH - Wert kommt es am oberen Kontinentalhang und auf dem Festlandsockel zur Ausfällung des gelösten Phosphates; besonders gerne als Düngemittel eingesetzt.
Schwermineralsande und marine Seifen
Die Ablagerung von Schwermineralsanden ist abhängig von der spezifischen Dichte. Leichteres Material (z. B. Quarzkörner) wird weiter fortgeschwemmt als schwereres, dadurch entsteht die Anreicherung von Schwermineralen im strandnahen Küstenbereich, den marinen Seifen.
Es gibt fossile Flußlagerstätten (in Flußtälern entstanden), die in der Eiszeit entstanden sind. Sie liegen heute im submarinen Bereich der Kontinentalschelfe.
Weiters gibt es Strandlagerstätten, die submarin auf Festlandsockel liegen und rezente Strandlagerstätten, die im Küstenbereich angelagert sind. Abbaubare marine Seifen sind Titanerz, Zinnstein, Magnetite, Diamanten, Gold und Platin, allerdings in sehr unterschiedlichen Konzentrationen.
Salzgewinnung
In ariden und subtropischen Küstenregionen, ist die Salzgewinnung aus dem Meer möglich. 30 % des Kochsalzes in Salinen und Salzgärten gewonnen.
Salzgärten: System flacher Becken, in denen man die Sole unter Einwirkung der sommerlichen Verdunstung eintrocknen läßt, bis sich das Salz abgeschieden hat. Hektaerträge zwischen 400 und 600 Tonnen pro Jahr.
Kies und Sand
In diesem Sektor ist das Meer ebenfalls ein bedeutender Rohstofflieferant. Dient zur Aufspühlung von Hafen- und Industrieflächen, aber auch für Baustoffindustrie bedeutend. Abgebaut wird in Schelfgebieten, mit Eimerketten und Saugbaggern, in Tiefen von 20 - 60 m.
Ökologische Probleme, technische Entwicklung, politische Instabilität vieler Länder, machen den industriellen Tiefseebergbau noch nicht in einer lukrativen Form möglich. Doch sind die marinen Rohstoffreserven ein Gut, von unschätzbarem Wert.
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