Allgemeines zur Romantik:
(lat./engl., urspr. engl. Adjektiv zu Roman = \\\"romantic\\\", also romanhaft, phantast., abenteuerl.), entstand um die Wende des 19. Jh.s als europ. Bewegung aus der Abkehr von der Aufklärungskultur, als Reaktion auf die von Frankreich behauptete \\\"latein. Tradition\\\", nahm zuerst in Deutschland feste Gestalt an. Entwickelte sich zu 2 Strömungen.
Bei der einen - vor allem vertreten von den dt. Dichter-Philosophen der Früh-R. und von den von Weltschmerz erfüllten Künstlern der ausländ. Hoch-R - stand das Individuum im Mittelpunkt. Bei der anderen Strömung, die national und religiös gebunden war, ging es um die Gemeinschaft. Sie bewegte die ausländ. Früh- und die dt. Spät-R.
Mit ihrer Entdeckung der nationalen Individualitäten und der Wiedergeburt der nationalen Kulturkräfte legte die R. die Grundlagen für das 19. Jahrhundert.
Die Musik der Romantik:
Wunsch vieler Komponisten war es, außermusikalische Vorgänge wie Träume, Seelenzustände, Naturstimmungen oder Handlungesabläufe zu schildern und legten deshalb der Musik ein Program zugrunde, beispielsweise eine philosophische Idee, einen literarischen Text oder ein Gemälde. Zwar hatte es solche Tonmalereien auch früher schon gegeben, doch nun musste sich die musikalische Form der außermusikalschen Idee völlig unterordnen.
Die Programmusik drang in fast alle Gattungen der Instrumentalmusik von der Symphonie bis zur Klaviersonate ein und entwickelte Sonderformen. So wurde aus der klassischen Symphonie die frie, ausschließlich dem Programm dienende symphonische Dichtung und aus der Klaviersonate das Chrakterstück, dessen Titel und Zwischenüberschriften den Inhalt angaben.
Das Klavier:
Mit dem durch Repetitionsmechanik verbesserten und mit wirkungsvolleren Pedalen ausgestatteten Hammerklavier boten sich dem Komponisten nun neue Möglichkeiten den Stimmungsausdrucks und der Spieltechnik. Dreiteilige oder freie Formen wurden der klassischen Sonatenhauptsatzform vorgezogen. Das für das Familienleben der Romantik charakteristische häusliche musizieren erforderte einfache Stücke mit meist programmatischen Titeln ("Klosterglocken", "Der Sturm auf dem Plattensee") und verlangte nach Bearbeitungen bekannter Werke. Auch für das beliebte Vierhändigspiel mussten neue Werke und Bearbeitungen geschaffen werden. Besonders Frédéric Chopin und Franz Liszt stellten extrem hohe Anforderungen an den Pianisten.
Beispiele für symphonische Dichtung:
"Romeo und Julia" von Tschaikovsky, "Eine Nacht auf dem kahlen Berge", "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgskij, "Der Zauberlehrling" von Paul
Dukas, "Till Eulenspiegel", "Ein Heldenleben" von Richard Strauss,...
Beispiele für Charakterstücke:
"Impromtu" ("In promptu esse"=bereit sein) von Franz Schubert, "Les Préludes" von Franz Liszt
"Spinnerlied" von Felix Mendelsson Bartholdy, "Tristesse" von Frédéric Chopin
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