Ich, Abdul lebe nun schon seit 65 Jahren am Nil und möchte Euch gerne etwas erzählen. Ihr wißt vielleicht, daß der Nil sehr lang ist und durch viele Länder wie Ägypten, den Sudan, Äthiopien und Uganda fließt.Früher war alles anders, als es diesen Staudamm, Sadd al-Ali, noch nicht gegeben hat. Da war der Fluß Nil noch ganz natürlich. Er stieg jedes Jahr im Sommer soweit an, daß er unsere ganzen Felder überschwemmte. Das nennt man die Nilschwelle.
So brauchten wir, meine Frau, die leider gestorben ist, meine 8 Kinder und ich, unsere Felder nicht künstlich Bewässern. Der Nil brachte auch den Nilschlamm mit sich, dieser diente bei uns als Düngemittel. Es gab natürlich auch Nachteile, denn durch die Überschwemmungen mußten wir unsere Häuser ein Stück weit vom Nil weg bauen. Wir konnten auch nur einmal im Jahr ernten, nämlich nachdem die Nilschwelle unsere Felder bewässert hatte. Dafür konnten wir damals bei einer Ernte sehr viel mehr ernten, als heute bei einer Ernte. Aber davon später.
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