Entstehung: Dir Böhmische Masse wurde im Paläozoitikum zu einem
Hochgebirge aufgefaltet und wieder abgetragen. Die Böhmische Masse
bildete die Begrenzung des Tethys. Das Tethis war ein Meer, welches
bis zum Großkontinenten Gondwana reichte. Die in diesem Meer angelagerten
Sedimente verfestigten sich zu großen Gesteinsschichten. Als sich
Gondwana nach Norden bewegte, wurden die Sedimente zu Inseln gefaltet.
Die Böhmische Masse wurde dabei nach unten gedrückt, überschoben
und teilweise gebrochen. Dabei entstand zwischen der beginnenden
Alpenfaltung im Süden und der Böhmischen Masse im Norden das sogenannte
Molassemeer.
In diesem Meer lagerte sich Schlier, Talg, Schotter und Sand ab.
Bei der folgenden Überschiebung der Ablagerungen kam es aber zur
Hebung des Meeresbodens, was zum austrocknen des Meeres führte.
Als sich die Urdonau in die weichen Meeresablagerungen einschnitt,
stieß sie auf das harte Grundgebirge und konnte sich nicht mehr
auspendeln. Dadurch wurde das Gebiet des Heutigen Dunkelsteinernwaldes
vom Waldviertel abgetrennt, wobei die Wachau entstand.
Wirtschaftliche Nutzung:
Im Westen der Böhmischen Masse, auf den Granitböden findet man
vorwiegend Land und Holzwirtschaft, Kartoffel-, Roggen-, Hafer-,
etwas Flachs- und Mohnanbau. Weiter findet man Großviehhaltung
von z.B.: Rindern, Schweinen und Schafen, und eine Karpfenzucht
vor. Im Osten auf tiefer verwitterten Gneisböden findet man häufig
Zuckerrüben und Maisanbau. Am Ostrand auch vereinzelt Weinanbau.
Klima:
Das Waldviertel ist bekanntlich der Kältepol Österreichs. Die
Bildung derart extremer Kälte ist keineswegs ein Effekt der Höhe.
Es ist die Muldenlage, die zur Entwicklung derart tiefer Temperaturen
führt. Die durch die natürliche Wärmeausstrahlung am Boden erhaltene
Luft fließt wegen ihrer größeren Schwere an den Hängen abwärts
und sammelt sich in allen Vertiefungen, in Mulden und auf den
Talsohlen. Die Besiedler der Böhmischen Masse suchten in denn
Mulden Schutz vor dem scharfen Böhmischen Wind aus Norden, und
mussten dafür im Winter extrem tiefe Temperaturen in Kauf nehmen.
Das Trockengebiet liegt in der Nordostecke des Waldviertels, im
Raum Wappolltenreith-Horn. Ein zweiter Trockenstreifen liegt im
Windschatten des Böhmer und Westerwaldes, er streckt sich vom
Wurmbrand bis Grafenschlag und setzt sich über Ottenschlag hinaus
fort. Zwischen diesen Trockengebieten verläuft eine Niederschlagsreiche
Zone, zu der die Orte Großschönau, Zwettel, Schillinger Amt und
Mühlbach gehören.
Das Granit und Gneißplataue kann man auch noch zum Mitteleuropäischen
Übergangsklima zählen, jedoch hat es schon ein sehr raues Hochflächenklima.
Höhere Niederschläge als in Ostösterreich und nicht so hohe Sommertemperaturen
sind Hauptmerkmale.
Die Niederschläge in der Böhmischen Masse betragen durchschnittlich
400 bis 800 mm im Jahr. Die Jahrestemperatur beträgt 8,5C. Das
Julimittel liegt bei 18,8C und das Jännermittel bei 2,5C. Die
Vegetationszeit beträgt zwischen 240 und 250 Tagen im Jahr.
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