Neben dem Einführen der Energiesteuer wird insbesondere darüber diskutiert, den Benzinpreis bis zum Jahr 2010DM auf 5,75 pro Liter zu erhöhen und gleichzeitig das Drei-Liter-Auto einzuführen. Diese neu entstehenden Kosten verschrecken wiederum die Autofahrer. Bei DM 5,75 pro Liter Benzin würde Autofahren für Normalverdiener unerschwinglich.
Eine derart drastische Erhöhung des Benzinpreises muss das Autofahren jedoch nicht verteuern. Würde der Durchschnittsverbrauch auf drei Liter sinken würden sich die Kosten erheblich verringern. Des Weiteren würde durch eine erhöhte Mineralölsteuer, die Kfz-Steuer wegfallen.
Auf lange Sicht gesehen, wäre das Drei-Liter-Auto also günstiger für den Besitzer, und ausserdem wesentlich umweltverträglicher, als ein Auto, das unserem jetzigen Standart entspricht.
Ein Lösungsvorschlag ist, das Drei-Liter-Auto sofort einzuführen und die Produktion \"herkömmlicher\" Autos so schnell wie möglich zu stoppen. Der Benzinpreis für \"normale\" Autos würde wie geplant bis zum Jahre 2010 erhöht, während Besitzer des Drei-Liter-Autos sofort den Preis von DM 5,75 pro Liter bezahlen müssten. Da erwiesen ist, dass ein durchschnittlicher Deutscher sich etwa alle sieben Jahre ein neues Auto zulegt, ist es also durchaus möglich, diesen Lösungsvorschlag zu realisieren, weil dann bis zum Jahre 2010 jeder Haushalt ein Drei-Liter-Auto besitzt. Um den Verbrauchern die Entscheidung zu erleichtern, müssen die Autohäuser und -händler die alten Autos in Zahlung nehmen und umrüsten.
Die Autoindustrie profitiert von der Nachfrage nach Pkws mit geringem Benzinverbrauch und kann Arbeitsplätze schaffen, statt weitere abzubauen.
In der Anschaffung ist das Drei-Liter-Auto zunächst teurer, als ein ähnliches, \"herkömmliches\" Modell. Die Kosteneinsparung würde sich bei den jetzigen Benzinpreisen demnach erst nach mehreren Jahren rentieren.
Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren die Entwicklung besserer Motoren durch den Trend zu leistungsstärkeren und schwereren Fahrzeugen fast vollständig zurückgestellt, obwohl die Fertigstellung von Drei-Liter-Autos schon lange als technisch machbar gilt.
Letztere besitzen, dank ihres sparsamen Verbrauches, nur etwa die Grösse eines Polos. Viele Autofahrer bevorzugen deshalb beim Autokauf aus geschäftlichen oder privaten Gründen grössere und leistungstärkere Wagen.
Selbst wenn es möglich wäre, das Drei-Liter-Auto zu vergrössern, könnte es keine endgültige Lösung sein, denn sein sparsamer Verbrauch verzögert zwar den vollständigen Aufbrauch der Ressourcen, verhindert ihn jedoch nicht. Trotzdem hätte es gewaltige Vorteile. Die Umwelt würde durch die verringerten CO2-Emissionen entlastet und uns bliebe mehr Zeit, für die Entwicklung alternativer Energien. Würden wir jetzt global auf Drei-Liter-Autos umrüsten, dann müssten wir in einigen wenigen Jahrzehnten wieder alle Autos auf alternative Energie umstellen. Durch diesen Umstand würden unnötige Kosten entstehen. Auch würden sich die Umstellungen um Jahrzehnte hinauszögern, während die CO2 Emissionen den Treibhauseffekt weiterhin verstärken könnten.
Deshalb ist es notwendig, jetzt schon andere Möglichkeiten zu erforschen. Vorschläge, Ideen und Konzepte gibt es bereits, doch Ölkonzerne und andere Grossunternehmer kaufen die Patente auf, weil sie um ihre Existenz fürchten. Dabei vergessen sie, dass ihre Firmen auch ohne diese Patente in wenigen Jahren zugrunde gehen werden, denn die Recourssen sind fast erschöpft. Zwar können wir uns keine weiteren Arbeitslosen (die durch das Schliessen dieser Konzerne entstehen würden) mehr leisten, aber dieses Problem ist lösbar, im Gegensatz zu einer zerstörten Umwelt, die man nicht mehr reparieren kann!
Um den Benzinverbrauch zu verringern ist es ausserdem notwendig, umweltfreundlichere Transportmöglichkeiten zu fördern. Das (Aus-)Bauen von Fahrradwegen in könnte den Verkehr erheblich verringern.
Darüber hinaus ist es wichtig, öffentliche Verkehrsmittel des Nah- und Fernverkehrs kundenfreundlicher zu gestalten, also die Preise zu senken und die Verbindungen zu verbessern. Auf diesem Wege wird neben erneutem Umweltschutz auch einkommensschwachen Gruppen und Menschen geholfen, die sich ein Auto nicht (mehr) leisten können, denn der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erhöht ihre Mobilität.
Ausserdem sichern Investitionen in Bus und Bahn Arbeitsplätze. Wenn sich für Betriebe Energiesparen rentiert, dann werden auch neue Energiespartechniken entwickelt. Das schafft neue Arbeitsplätze in einem Zukunftsmarkt.
Während sich die Deutschen noch immer über die Einführung der Ökosteuer streiten, sind andere, europäische Länder schon einen Schritt weiter.
Beispielsweise die skandinavischen Staaten, die Niederlande sowie Grossbritannien zeigten uns, dass eine Einführung der Ökosteuern positive Auswirkung auf die Arbeitsplatz- und Umweltsituation, sowie die öffentlichen Haushalte hat.
Wenn sich Energiesparen rechnet, wird in Energiespartechniken und Zukunftsenergien wie Wind, Wasser und Sonne investiert. Neue und vor allem zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen auch in der Automobilindustrie, wenn die Nachfrage nach Pkws mit geringem Benzinverbrauch steigt. Das ist auch gut für den Export. \"Made in Germany\" soll in Zukunft ein Markenzeichen für doppelte Qualität sein: Technisch Spitze und gleichzeitig effizient.
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