Die Böden Chinas werden - sogar schon seit dem 14. Jahrhundert - in fünf Gruppen unterteilt. Im Nordosten gibt es die Schwarzerden (Chernozem), weiß werden die salzhaltigen Böden und die Wüsten im Nordwesten genannt, grün die Marschen des Südostens, als rot klassifiziert man die Podsole und Laterite der südlichen Hügelländer, als gelb die große Ebene des Huang He.
Diese Böden bilden zusammen mit dem Klima die natürlichen Grundlagen für die Aufteilung des Landes in die einzelnen Landnutzungszonen, wobei deutlich hervorgehoben werden muß, daß auf Grund der Oberflächenbeschaffenheit, der Böden und der Niederschlagsmenge lediglich 10 Prozent der Gesamtfläche Chinas landwirtschaftlich nutzbar sind.
Ein Großteil des Tibet-Qinghai-Plateaus liegt auf einer Höhe von 4000 bis 5300 Metern. Hier gedeiht nur eine spärliche Gras- und Buschvegetation. Die tief eingeschnittenen Flußtälern in diesen Plateaus und die feuchten Grenzgebiete von Sichuan sind dicht bewaldet, wobei die Waldgrenze bei 3800 bis 4300 Metern Höhe liegt. Hier befinden sich die größten Bestände an Nutzhölzern außerhalb der Mandschurei.
Nördlich des Kunlun-Gebirges im Nordwesten Chinas erstrecken sich die Wüsten- und Halbwüstengebiete mit ihrer trockenen Gras- und Buschvegetation. Nur an den feuchten Hängen der niederschlagsreichen Gebirgsketten gedeiht Laubwald (Pappel und Weide).
Waldreich sind auch die Provinzen Heilongjiang und Jilin (ehemals Mandschurei) in Chinas äußerstem Nordosten. Hier herrscht Nadelwald aus Kiefern und Lärchen vor. Auf den podsolischen Böden gibt es kaum Landwirtschaft. Mischwald aus Kiefern, Lärchen, Birken und Pappeln schließt sich dem äußersten Nordosten im Süden an. Die mittlere Mandschurei, ein ursprünglich waldfreies Gebiet, mit ihren braunen und schwarzen Böden ist als eines der fruchtbarsten Gebiete Chinas ideal zum Weizenanbau. Landwirtschaftliche Erfolge sind hier aber durch die Unregelmäßigkeit der Niederschläge eingeschränkt.
Als überaus fruchtbar zeigen sich die Ebenen in der südlichen Mandschurei, am Unterlauf des Huang He und in der Provinz Shandong. Die Temperaturen ermöglichen hier bereits eine im Vergleich zum hohen Norden (125 Tage) fast doppelt so lange Vegetationsperiode, nämlich 240 Tage. Laubbäume prägen das Landschaftsbild. Diese Gebiete bilden die Kornkammer Chinas, in der hauptsächlich Weizen, Hirse und Zuckerhirse angebaut werden, daneben auch Baumwolle.
Weiter gegen Süden schließt sich ein breiter, von Shanghai bis in die Provinz Sichuan verlaufender Streifen mit Mischwäldern der winterkahlen und der immergrünen Arten an. Dieser Grenzstreifen zwischen Nord- und Südchina ist gekennzeichnet durch braune Waldböden im Westen, gelbe Podsolböden in den Hügelländern am Yangzi-Fluß und neutrale Böden. Während in Sichuan vorrangig Reis und Mais kultiviert werden, zeigt das Gebiet am unteren Yangzi deutlich die "Grenzsituation" zwischen Nord und Süd: Hier wird noch Weizen, aber auch schon Reis angepflanzt.
Der restliche Teil im Süden Chinas ist fast ausschließlich dem Reisanbau (drei Fünftel der Fläche) vorbehalten. Die Vegetationsperiode umfaßt das ganze Jahr. Zwei Ernten sind üblich, drei Ernten können im äußersten Süden, in der Provinz Guangdong und im autonomen Gebiet Guangxi eingebracht werden.
|