2.1.Die Internationalisierung der Wirtschaft
Die österreichische Außenwirtschaftspolitik ist liberal. Die führt einerseits zu einer hohen Handelsverflechtung mit dem Ausland, gleichzeitig sind viele internationale Unternehmen in Österreich tätig. Durch den EU-Beitritt und die Globalisierung der Wirtschaft verstärkt sich die Verflechtung.
Unter außenwirtschaftlicher Verflechtung versteht man mehr als den Export und Import von Gütern und Dienstleistungen (Tourismus). Auch Arbeitskräfte und Kapital wechseln mehr denn je die Grenzen Europas und auch weltweit. Darüber hinaus ist Österreich Mitglied bei zahlreichen internationalen Organisationen;
. EU
. GAT
. IWF auch deren Spielregeln müssen eingehalten werden!
. OECO
. UNO
Seit der Öffnung des östlichen Mitteleuropas kommt Österreich mehr denn je in die geographische Mitte Europas zu liegen. Österreich ist zwar seit 1945 ganz auf Westeuropa orientiert, aber die wirtschaftlichen Beziehungen in den Osten spielen eine große Rolle. (Monarchie!)
2.2. Außenhandel und Handelsbilanz
Der österreichische Handelsverkehr mit dem Ausland ergibt traditionell eine passive Handelsbilanz (Import > Export). Österreich ist als kleines Land mit geringer Rohstoffausstattung auf eine intensive Verflechtung mit anderen Volkswirtschaften angewiesen, Rohstoffe müssen importiert werden. Für einen so kleinen Binnenmarkt ist es oft unrentabel zahlreiche Konsum- und Investitionsgüter herzustellen. Den Außenhandel kann man folgendermaßen einteilen:
. Umfang in Mrd.ÖS
. Warenstruktur (Agrar, Energie, Rohstoff, ...)
. Handelspartner (EU, Ostmitteleuropa, Schweiz, ...)
Die passive Handelsbilanz hat sich seit den 70er Jahren ständig vergrößert, schuld daran sind die teuren Energieimporte, Import von Autos, ...
2.3. Handel mit Dienstleistungen
Österreichische Dienstleistungen gegenüber dem Ausland werden mit Devisen bezahlt - Devisenzufluß nach Österreich. Kaufen Österreicher Dienstleistungen im Ausland, so bewirkt dies einen Devisenabfluß.
In der Dienstleistungsbilanz spielen die Einnahmen oder Ausgaben aus dem Fremdenverkehr eine große Rolle. Hier erscheinen auch immer aufgerechnet + oder - , alle Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden), Fracht- und Transportkosten, Versicherungen, Patente und Lizenzgebühren, Autorenrechte, Postgebühren.
Die österreichische Dienstleistungsbilanz ist traditionell positiv, in den letzten Jahren ist sie durch die starken Einbrüche im Tourismus stark gesunken.
2.4. Leistungsbilanz
Wichtig für eine positive Entwicklung ist ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Der Gradmesser dafür ist die Leistungsbilanz. Sie besteht aus vier Teilbilanzen:
1. Handelsbilanz
2. Dienstleistungsbilanz
3. NIWODUL (nicht in Waren oder Dienstleistungen unterteilbare Leistungen)
4. Transferbilanz: Zahlungen ohne Gegenleistung (Pensionen aus dem Ausland, Erbschaft, Gastarbeiterüberweisungen, Schenkungen, ...)
Bilanzen werden von der Nationalbank aufgrund der Geldströme erfaßt.
2.5. Die Zahlungsbilanz
Leisten wir uns mehr, als wir verdienen, leben wir über unsere Verhältnisse. Die Lösung ist die Aufnahme von Krediten im Ausland. Aus der Kapitalbilanz ist nicht der gesamte Geldverkehr mit dem Ausland ersichtlich. Daher wurde sie um die Zahlungsbilanz erweitert. (Zu- und Abfluß von Kapital)
Eine negative Zahlungsbilanz bedeutet, daß mehr Geld abfließt, dies ist nur möglich, wenn man
a) Währungsreserven anzapft
b) Kapital importiert
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