Ein Mittelgebirge ist ein Gebirge, das im Gegensatz zum Hochgebirge eine bestimmte Höhe nicht überschreitet. Diese Höhe ist nicht genau festgelegt, sie liegt um die 1500m und wird im Einzelfall an Hand von Faktoren bestimmt wie dem Überschreiten der Baumgrenze, Klimabedingungen u.ä..
Alle Gebirge in Deutschland mit Ausnahme der Alpen sind Mittelgebirge.
Vor etwa 300 Millionen Jahren gehörte das Gebiet des heutigen Thüringens zu einem Hochgebirge. Etwa 100 Millionen Jahre später war dieses Hochgebirge vorwiegend durch erdäußere Kräfte abgetragen wurden. Die ebene Fläche wurde von einem Meer bedeckt und auf dem Meeeresboden bildeten sich Ablagerungen verschiedener Schichtgesteine. Vor etwa 100 Millionen Jahren kam es dann aufgrund erdinnerer Kräfte zu Spannungen in der Erdkruste, so dass diese in größere und kleinere Schollen zerbrach. Einige Bruchschollen wurden herausgehoben und bildeten Gebirge wie den Thüringer Wald. Andere Schollen senkten sich ab und bildeten tiefergelegene Becken.
Der Thüringer Wald ist ein Mittelgebirge im Freistaat Thüringen und zu einem kleinen Teil auch in Bayern. Der höchsten Berge des Thüringer Waldes sind der Große Beerberg (982m), danach der Schneekopf (978 m).
Auf dem Hauptkamm des Thüringer Waldes verläuft der Wanderweg Rennsteig, genau gesehen handelt es sich um zwei Gebirge, welche unbemerkt ineinander übergehen - im Westen der Thüringer Wald und im Osten das Thüringer Schiffergebirge. Der eigentliche Thüringer Wald ist ein Kammgebirge, der durch den Rennsteig als Rückgrat deutlich markiert ist. Das schmale Gebirge ist in einzelne Bergrücken gegliedert, die aus dem vulkanischen Gestein Porphyr bestehen. Dazwischen liegen große Mulden. Sie bestehen vor allem aus rotem Sedimentgestein, dem Rotliegenden.
Der Thüringer Wald ist die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse Elbe, Weser und Mainz. Relativ große Höhenunterschiede liegen hier dicht beieinander. Vom 978 m hohen Schneekopf fällt das Gelände bis auf den Grund des Schneetiegels auf weniger als 2 km Entfernung um 600 m. Gerade dieser Gegensatz von bewaldeten Bergen und tiefen Tälern mit steilen Hängen machen den Reiz dieser Mittelgebirgslandschaft aus.
Im Thüringer Wald, trotz seiner zentralen Lage im klimatisch stabilen und gemäßigten Mitteleuropa, herrscht wegen seiner Gebirgslage mitunter sogar gegensetzliche Witterung vor, die den Reiz dieser Landschaft mitbestimmt. Auf dem Kamm herrscht ein vorwiegend raues und niederschlagsreiches Klima. Von der Kammlinie führen Täler in das Vorland. Der Thüringer Wald verfügt über große geschlossene Waldgebiete. Im Bereich der Täler findet man kleine Ackerflächen und Wiesen. Bei Schönbrunn und Luisenthal wurden tiefe Täler zum Bau großer Trinkwassertalsperren genutzt.
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