Erläuterung:
Das wichtigste Monsungebiet ist Vorderindien, aber auch Hinterindien, Teile Chinas, Westafrikas werden von Monsunwinden erfasst. Die jahreszeitliche Richtungsänderung sollte mindestens 120° betragen. Die Ursachen liegen, ähnlich wie beim Land-Seewindsystem, in der Erwärmung bzw. Abkühlung des Landes. Aber da es sich um riesige Gebiete handelt, kann die Corioliskraft ablenkend eingreifen.
Der indische Monsun hängt damit zusammen, dass im Zuge der Verschiebung der allgemeinen Zirkulation die Jetstreams eine nördliche Bahn nehmen. Der Subtropen-Jet ist im Winter und Frühjahr zweigeteilt: ein Ast verläuft nördlich des Himalayas, der andere südlich. Ab Mai schwächt sich der südlichere durch die zunehmende Sonneneinstrahlung ab und verschwindet schließlich. Die ITC, und mit ihr der hochtroposphärische Äquatorial-Jet (EàW), verlagern sich nach Norden. Der Jet liegt nun bei 15° N, die ITC bei etwa 30° N, da der Himalaya und das tibetanische Hochland als Heizfläche in der Höhe fungieren und die Luft daher in der Höhe wärmer ist als in der freien Atmosphäre. Als Ursprung der SW-Monsunwinde werden weitgehend die feuchten SE-Passatwinde der Südhalbkugel angesehen, die nach Übertritt auf die Nordhalbkugel entsprechend der Corioliskraft zum W- bis SW-Monsun umgelenkt werden. Die Freisetzung der latenten Wärme bei der Wolkenbildung trägt zur Ausbildung der ITC bei 30° bei. Im Herbst verlagert sich die ITC wieder südwärts, der südliche Ast des Subtropen-Jets lebt auf und über Tibet entwickelt sich eine Antizyklone, aus der kalte Festlandsluft den Himalaya als NE-Passat herabfließt. Allein im Juni/Juli erhält z.B. Cherrapunji im Khasigebirge 5200 mm N (11.633 mm/J.; Frankfurt/M. 633 mm/J.)
Unterrichtshinweis:
Auch wenn die Schüler den Inhalt nicht bis ins Detail verstehen, kann man von ihnen fordern, anhand dieses Textes eine Sommer- und eine Wintersituation der Druckverhältnisse und Windrichtungen in eine Umrisskarte Indiens einzuzeichnen. Der Monsun (arab. mausim = Jahreszeit) ist typisch für das Klima Indiens. Mit seinem jahreszeitlichen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit prägt er die Vegetation und den Anbau entscheidend. Aufgabe: Erkläre den Wechsel von Regen- und Trockenzeit als Folge des Richtungswechsels der Monsunwinde. Als emotionaler Einstieg in eine "Monsun-Unterrichtsstunde" könnte eine Schilderung des monatelangen Wartens auf den Monsun und das Schauspiel des Herannahens und Einsetzen des Monsuns mit schwarzen Wolkenmauern, heftigen Stürmen und wolkenruchartigen Gewitterregen dienen.
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