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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Bodenschätze

Der konflikt



Bei dem Südafrikakonflikt geht es hauptsächlich darum, wie die Schwarzafrikaner mit Hilfe der Apartheidsgesetze3 unterdrückt und ausgebeutet wurden. Die Apartheid wurde bis Anfang der neunziger Jahre zur dominierenden politischen Linie Südafrikas. Sie wurde in der Welt vielfach kritisiert und ihretwegen wurden viele wirtschaftliche Sanktionen über Südafrika verhängt. Obwohl es keinen gesetzliche Grundlage mehr für die Apartheid gibt, herrscht auch heute noch politische Ungleichheit zwischen der weißen und schwarzen südafrikanischen Bevölkerung.

Geschichtlicher Hintergrund
Trotzdem der Begriff Apartheid zum ersten Male zu den Wahlen 1948 auftauchte, hatte Südafrika bereits eine lange Geschichte von Rassentrennung und Vorherrschaft der Weißen durchlebt. Seit 1910 war die Mitgliedschaft im Parlament ausschließlich Weißen vorbehalten und 1913 schränkte die Gesetzgebung die Gebiete der Schwarzen auf 13 Prozent der Gesamtfläche Südafrikas ein. Im Jahre 1912 wurde der Afrikanische Nationalkongress (ANC: African National Congress) gegründet, um gegen die ungerechte Politik der Regierung anzugehen. Nachdem in den fünfziger Jahren die Apartheid zur offiziellen Politik des Landes wurde, erklärte der ANC, daß "Südafrika allen gehöre, die in diesem Land lebten" und arbeitete auf die Abschaffung der Apartheid hin. Bei einer friedlichen Demonstration in Sharpeville im Jahre 1960 schoss die Polizei auf die Demonstranten, tötete dabei 69 Menschen und verwundete 180 Personen. Danach verbot die Regierung alle politischen schwarzafrikanische Organisationen, darunter auch den ANC.
Der Widerstand der Schwarzen gegen die Apartheid, der gewaltfrei begonnen hatte, führte zu zahlreichen Zusammenstößen und vielen Toten. Nach blutigen Auseinandersetzungen in Sharpville 1960 rief die Regierung den Notstand aus. Tausende von Schwarzen wurden verhaftet und politische Parteien, der ANC und der neu gegründete Panafrikanische Kongress (Pan-Africanist Congress, PAC) wurden verboten.
1962 verabschiedete die Regierung das so genannte Sabotagegesetz, das die meisten Formen politischer Opposition unter Strafe stellte. Der ANC und der PAC entschieden sich daraufhin für den bewaffneten Widerstand gegen das Regime. 1964 wurde Mandela der Sabotage und des Verrats bezichtigt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Führer der Kwa Zulu, Chief Mangosuthu Gatsha Buthelezi, gründete 1975 die Inkatha Freedom Party, die in enger Zusammenarbeit mit dem Apartheidsregime versuchte, unter Einsatz von Terror gegen die Bevölkerung die Antiapartheidspolitik des ANC in Misskredit zu bringen.
1976 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, als 10 000 Schüler in Soweto gegen die Apartheid demonstrierten. 1977 brachen weitere Unruhen aus, als Stephen Biko, der Gründer des Black Consciousness Movements, unter Polizeifolter starb.

Aussagen zum Konflikt
Die Apartheidsgesetze teilten die Bevölkerung in drei größere Rassengruppen ein: Weiße, Farbige (Menschen gemischtrassischer Abstammung) und Schwarze. Später kamen noch Asiaten bzw. Inder und Pakistanis als vierte Kategorie hinzu. Die Gesetze legten für die Angehörigen der einzelnen Gruppen fest, in welchen Gebieten sie leben und welche Berufe sie ausüben durften. Sie bestimmten auch die Art der Erziehung, die für sie vorgesehen war. Darüber hinaus verboten die Apartheidsgesetze die sozialen Kontakte zwischen den verschiedenen Rassen und bildeten die gesetzliche Grundlage für getrennte öffentliche Einrichtungen und verwehrten denjenigen, die nicht zur weißen Bevölkerung des Landes gehörten, jegliche Vertretung in der Regierung des Landes. Diese Gesetze hatten erheblichen Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen in Südafrika. Familien konnten aufgrund des Systems von Passierscheinen getrennt werden. Eine Schwarze durfte ihren Partner nicht besuchen, wenn er in einem "weißen" Bezirk arbeitete und umgekehrt, denn Pässe wurden nur an berufstätige vergeben. Diejenigen, die sich öffentlich gegen die Apartheid wandten, galten als Kommunisten und die Regierung erließ strenge Sicherheitsgesetze, die Südafrika praktisch in einen Polizeistaat4 verwandelten.
Zwischen 1960 und Mitte der siebziger Jahre machte die Regierung aus der Apartheidspolitik eine Politik der getrennten Entwicklung. In verarmten Gebieten wurden sogenannte Homelands oder Bantustans geschaffen, in die die Schwarzen dann zwangsumgesiedelt wurden. Diese Homelands wurden zu eigenen kleinen Staaten erklärt, damit wurde ihnen praktisch die Südafrikanische Staatsangehörigkeit entzogen. Mehr als 80 Prozent des Grundbesitzes verblieben in den Händen der weißen Bevölkerung. Streiks, Boykotts und Demonstrationen von Gegnern der Apartheid sowie der politische Umsturz in den benachbarten Staaten Moçambique, Zimbabwe und Angola, der das Ende der dortigen Kolonialherrschaft mit sich brachte, zwangen die Regierung jedoch, einige ihrer Restriktionen zu lockern.

Heutige Situation
Das System der Apartheid hat tiefe Spuren in der südafrikanischen Gesellschaft hinterlassen: Die Weißen erfreuen sich eines hohen Lebensstandards, der sich mit dem der höchstindustrialisierten Staaten der Welt vergleichen lässt. Das mittlere Haushaltseinkommen ist zwölfmal so hoch, wie das einer schwarzen Familie. Über die Hälfte der Schwarzafrikaner leben unterhalb der Armutsgrenze und die Arbeitslosenquote unter diesen beträgt 45 Prozent. Ein Viertel aller Schwarzafrikaner leben in Baracken oder sind obdachlos und 40 Prozent haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Nur ein Drittel der Häuser der Schwarzen verfügen über einen Stromanschluss. Die Lebenserwartung der Weißen beträgt 73, die der Schwarzen 57 Jahre.
Seit 1975 hat die Zahl der wohlhabenden Schwarzafrikaner zugenommen, jedoch haben in der gleichen Zeit auch die Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Schwarzafrikaner stark abgenommen.
Die lang andauernde Trennung der Rassen und Volksgruppen in Südafrika hat zu unterschiedlichen kulturellen Entwicklungen geführt. Innerhalb der weißen Bevölkerung hatte die englisch Kultur den größten Einfluß, insbesondere nach Beendigung der internationalen Isolation. Innerhalb der schwarzen Bevölkerung unterscheiden sich städtische und ländliche Kultur auch weiterhin. Die städtische Kultur der Schwarzen ist ethnisch gemischt und zunehmend internationalen Einflüssen ausgesetzt, zum Beispiel durch die Afroamerikaner. In den Städten hat das Ende der Apartheid mehr interkulturelles Leben mit sich gebracht. In den ländlichen Gegenden dagegen ist die traditionelle Kultur der Schwarzafrikaner und Afrikaander am stärksten ausgeprägt. In den letzen Jahren hat sich innerhalb der Gemeinschaft der Farbigen ein neues Selbstbewußtsein entwickelt, das sich in der Literatur, im Theater und in der Musik widerspiegelt.


Folgen des Konflikts
Das Vermächtnis der Apartheid tritt in Südafrika überaus deutlich im Bereich der Bildung zutage, obwohl die Regierung die Ausgaben für die Ausbildung der Schwarzen seit Mitte der achtziger Jahre wesentlich erhöht hat. Der Anteil der schwarzen Bevölkerung, der lesen und schreiben kann, liegt weit unter 50 Prozent, während er bei den Weißen bei 100 Prozent liegt.

weitere Folgen siehe heutige Situation


Internationale Reaktionen
Weltweit wurde die Politik der Apartheid verurteilt und wirtschaftliche Sanktionen wurden als Folge dieser über Südafrika verhängt. Zum Beispiel durften keine Südafrikaner an den Olympischen Spielen teilnehmen und auch der Import von südafrikanischen Gütern stark eingeschränkt.

 
 

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