1970: wird GREENPEACE in Kanada unter dem Namen \"Don\'t Make a Wave\" von Jim Bohlen, Paul Cote und Irving Stowe gegründet, mit der Absicht die amerikanische Atombombentests in Alaska zu verhindern.
1971: Schon im Jahr darauf segeln die Aktivisten - bereits unter dem Namen GREENPEACE - mit einem alten, gecharterten Kutter namens Phyllis Cormack zu der nord-pazifischen Insel Amchitka, wo die Amerikaner ihre unterirdischen Atombombentests durchführen. Obwohl das Ziel, diesen Test zu verhindern, nicht erreicht wird, geht diese erste Aktion durch alle wichtigen nordamerikanischen Medien und mit einem Mal war eine neue Form des gewaltlosen Protests geboren, der auch kurze Zeit darauf erste Folge zeigt: die Tests auf dieser Inselgruppe werden eingestellt und Amchitka zum Vogelschutzgebiet erklärt. Die geistige Idee dieser Bewegung stammt von nordamerikanischen Indianerstämmen, deren ausgewogener Umgang mit den Ressourcen der Natur die Umweltschützer fasziniert. Eine dieser Stämme erklärt die Greenpeace einer alten Weissagung zufolge zu den \"Regebogenkämpfern\".
1972: Inzwischen verlagert sich die Tätigkeit von GREENPEACE nach Moruroa, einem südpazifischen Atoll, auf dem die Franzosen noch immer oberirdische Atomtests durchführen. Mit David McTaggart und seinem Segelschiff Vega versucht man, die Sprengung zu verhindern. Das Schiff wird aber von der Marine aufgebracht, die Besatzung verhaftet.
1973: Bei einer weiteren Aktion im darauffolgenden Jahr werden die Aktivisten von Soldaten niedergeknüppelt. Es gelingt jedoch, Filmmaterial davon zu retten. Die Bilder gehen um die Welt und Frankreich muß auf Druck der Öffentlichkeit die Tests unter die Erde verlegen.
1975: Von nun an kam zum Kampf gegen nukleare Bedrohungen auch das Ziel, die vom Aussterben bedrohten Wale zu retten. Mit Schlauchbooten manövrieren sich die Aktivisten zwischen Wale und Fangschiffe. Spektakuläre Aktionen dieser Art rufen großes Medienecho hervor. Inzwischen bilden sich erste Niederlassungen in Neuseeland, Australien, Kanada und in den USA. Mit der Zeit wird eine fixe Struktur der Organisation mit Presse-, Verwaltungs- und Verkaufsabteilungen gebildet, um die Weiterarbeit zu verbessern und auch finanziell abzusichern.
1976: In Neufundland gilt es nun, das Abschlachten der Robbenbabies zu verhindern, deren weißes Fell sehr begehrt ist.
1977: GREENPEACE setzt mit einem eigenen Schiff, der Rainbow Warrior, seine Arbeit in der Wal-Kampagne fort und erhält Beobachterstatus in der IWC (Int. Walfangkommission).
In Großbritannien und Frankreich werden europäische Gruppen gegründet, deren erste Aufgabe der Kampf gegen die atomaren Wiederaufbereitungsanlagen Windscale (Sellafield) und La Hague ist. Dazu kommen Proteste gegen die Versenkung von Atommüll im Meer.
1979: In Holland wird das STICHTING GREENPEACE COUNCIL gegründet, um weitere Aufgaben international zu koordinieren.
1980: Mit der Gründung von Büros in den Niederlanden und Deutschland wird die Chemie-Kampagne gestartet: GREENPEACE protestiert gegen die Verklappung von Dünnsäure in der Nordsee und gegen die Verschmutzung des Rheins.
82/83: Das Europaparlament spricht sich für ein Einfuhrverbot von Robbenfellen aus. Nach einer ähnlichen Entscheidung der EG bricht der Markt für Robbenfelle praktisch gänzlich zusammen. Dazu gesellen sich erste Erfolge in der Wal-Kampagne.
1984: In diesem Jahr beginnen die Arbeiten für einen \"Weltpark Antarktis\" und zur Rettung der Känguruhs in Australien.
1985: Mit dem neuen Laborschiff Beluga wird auf die katastrophale Verschmutzung des Rheins hingewiesen. Nachdem die Rainbow Warrior 123 Bewohner der strahlen-verseuchten Insel Rongelap evakuiert hat, wird das Schiff im Hafen von Auckland (Neuseeland) von zwei französischen Geheimdienstagenten versenkt. Der portugiesische Photograph Fernando Pereira wird dabei getötet. Im Zuge dieser Affäre müssen Frankreichs Geiheimdienstchef Lacoste und Verteidigungsminister Hernu zurücktreten. Zur Kontrolle der Forschungsstation am Südpol, zur Erkundung der ökologischen Situation, und um bei den Verhandlungen über das Schicksal der Antarktis Stimmrecht zu erlangen, installiert GREENPEACE eine eigene Forschungsbasis auf diesem Kontinent.
1986: In Argentinien wird das erste Büro in Lateinamerika eröffnet. Die IWC beschließt ein Walfangmoratorium. Einige Länder setzen das Abschlachten der Wale aber unter dem Deckmantel der \"Wissenschaft\" fort. Schweden und Österreich starten die Pulp & Paper - Kampagne (Zellstoff & Papier-Kampagne), die Papierproduzenten sind hauptverantwortlich für die Verschmutzung der Flüße. Erste Aktion zur Rettung des Mittelmeeres werden gesetzt.
1987: GREENPEACE-SCHWEIZ protestiert gegen die wachsende Transitverkehrslawine mit spektakulären Aktionen. Der von GREENPEACE-ÖSTERREICH gebaute Laborbus nimmt seinen Betrieb auf.
1988: Seine erste Reise führt an die Ostsee, nach Dänemark, Schweden, Polen, UdSSR und DDR.
1989: Im Sommer wird in Moskau das erste GREENPEACE-Büro im Ostblock eröffnet. Die neue Rainbow Warrior setzt ihre Segel, genau vier Jahre nach dem Anschlag. GREENPEACE-INTERNATIONAL startet eine Kampagne zur Rettung des Regenwaldes.
1990: Mit dem Fall der alten Regime im Ostblock beginnt die Arbeit von GREENPEACE in der CSFR und in der DDR. Im März wird in Ostberlin bereits ein eigenes Büro eröffnet. GREENPEACE startet massiv Proteste und Aktionen gegen die speziell im Südpazifik weitverbreitete Treibnetzfischerei. Einige Länder stellen diese zumindest vorübergehend ein. Die UNO spricht sich für ein Verbot von Treibnetzen aus. Bei Messungen in einem sowjetischen Atomwaffentestgelände wird im Oktober die MV-GREENPEACE von KGB-Einheiten gestürmt, die Mannschaft wird für etwa eine Woche festgehalten.
1991: Der Golfkrieg hält die Welt in Atem. GREENPEACE zeigt die wahren Ursachen dieses Krieges auf: die Abhängigkeit der wesentlichen Industriestaaten vom Erdöl, und fordert die nachhaltige Nutzung von alternativen Energieressourcen.
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