1960:
Zwei sowjetische Marsraketen scheitern schon in der Erdumlaufbahn
1962:
Die sowjetische Sonde Mars 1 soll am Mars vorbeifliegen, die Kommunikation mit der Bodenstation bricht jedoch ab.
1964:
Der Vorbeiflug der Mariner 3 (USA) scheitert an den nicht entfalteten Sonnensegeln. Die Sonde befindet sich jetzt in einer Umlaufbahn um die Sonne.
Mariner 4 (USA) erreicht den Mars im Sommer 1965 und passiert ihn in einer Entfernung von 9 920 Kilometern. Sie liefert 22 Nahaufnahmen der Oberfläche, weist die Kohlendioxidatmosphäre nach und mißt ein schwaches Magnetfeld.
1969:
Mariner 6 (USA) überfliegt im März den Marsäquator in einer Entfernung von 3437 Kilometern, Mariner 7 passiert den Südpol des Planeten im August. Beide messen die Oberflächen- und Lufttemperaturen, die molekulare Zusammensetzung der Marsoberfläche und den atmosphärischen Druck. Sie liefern insgesamt 200 Bilder.
1971:
Sowohl Mariner 8 (USA) als auch Kosmos 419 (UDSSR) scheitern schon in der Erdumlaufbahn.
Die sowjetische Raumsonde Mars 2 erreicht den Marsorbit im November 1971. Die Landefähre stürzt ab, da ihre Bremsraketen versagen. Ihre Reste sind das erste menschliche Wrack auf dem Mars. Die erste Marslandung erfolgt nur einen Monat später durch das Folgemodell Mars 3 (UDSSR).
1972:
Mariner 9 kreist als erste amerikanische Raumsonde in der Marsumlaufbahn. Sie liefert erste hochauflösende Bilder der Marsmonde Phobos und Deimos und entdeckt Fluß- und kanalähnliche Strukturen auf der Marsoberfläche.
1973:
Mars 5 (UDSSR) erreicht den Marsorbit und sendet Bilder, die die folgendenden Marslandemissionen vorbereiten sollen. Den kurz darauf folgenden Raumsonden Mars 6 und 7 gelingt die Landung aber nicht.
1975-1980:
Die Viking Sonden
Die erfolgreichste Marsexpedition stellten die zwei Vikings dar, welche am 20 August 1975 gestartet und im darauffolgenden Juni in eine stabile Umlaufbahn um den Mars gebracht wurden. Die Viking 1 und Viking 2 bestanden aus jeweils einem Orbiter und einem Landemodul. Dabei setzten die Orbiter das Kartenerstellungsprogramm von Mariner 9 fort.
Noch am selben Tag wurde das Landemodul von Viking 1 Automatisch abgetrennt und teils mit Hilfe von Bremmsfallschirmen (sogar in der Dünnen Atmosphäre sinnvoll), und von Bremmsraketen sanft gelandet. Die ersten Bilder zeigten eine schwarz weiß 360° Panorama Aufnahme. Einige Minuten später wurde das erste Farbbild vom Mars vom Landemodul zum Orbiter und dann zur Erde übertragen. Es zeigte eine endlos scheinende Wüste aus Sand und Gröl, sowie einen rotgefärbten Himmel, der wie wir heute wissen, aus Eisenoxidhaltige Staubteilchen besteht. 6 Wochenspäter kam auch Viking 2 an. Während die Landemodule das Terrain erforschten, schossen die Orbiter weiter Bilder vom Mars.
Beim späteren auswerten der Bilder stellte sich heraus, das der bisher schon bekannte Vulkan Olympus Mons viel gewaltigere Ausmaße besaß, als man zuvor angenommen hatte. Olympus Mons ist 26 km hoch und der größte Vulkan des Sonnensystems. Die drei anderen großen Vulkane des Marses (Arsia, Pavonis und Ascraeus) liegen interesanterweise parallel zu Olympus Mons, so das der Schluß gezogen werden kann, das der Planet damals einem schweren kosmischen Bombardemar ausgesetzt war. Außerdem wurden keinerlei Tektonische Aktivitäten gemessen wurden, welche mit dem Magnetfeld in Zusammenhang gebracht werden. Deshalb gibt es auf dem Mars auch ,keinen aktiven Vulkanismus.
Noch erstaunlicher vielleicht als die Vulkane sind die ausgedehnten Canyons des Marses, die mit einer Länge von rund 4000 km nahe dem Marsäquator verlaufen und Tiefen von gut 6 km erreichen. Die Canyons sind 10 bis 20 km breit und vermutlich das Ergebnis tektonischer Verwerfungen und anderer komplexer geologischer Prozesse. Das größte Canyonsystem auf dem Mars ist Noctis Labyrintus. Es ist so lang und tief und weit verzweigt, so daß der Grand Cannyon von Arizona bereits in einen seiner Nebenarme verschwinden würde.
Bei der Auswertung von Fotos der Mariner- und Viking-Missionen fanden amerikanische Geologen deutliche Anzeichen dafür, daß es auf dem Mars in frühen Phasen seiner Geschichte größere Mengen flüssiges Wasser gegeben haben muß. Im Bereich ausgedehnter Marsebenen entdeckten sie Oberflächenformen und Sedimentmuster, wie sie nur durch fließendes Wasser entstehen konnten. Hier und dort findet man Inseln und es existieren überzeugende Beweise für Flutartige Überschwemmungen, so daß der Mars in der Vergangenheit ein wärmeres Klima und eine dichtere Atmosphäre gehabt haben mußte als heute. Demnach wäre vor mehr als drei Milliarden Jahren auch auf dem Nachbarplaneten Mars eine wichtige Vorbedingung für die Entwicklung einfacher Lebensformen erfüllt gewesen.
Welch einen Schrecken, muß wohl dem Bildauswerter widerfahren sein, als er die Aufnahmen der südlichen Cydonia Region des roten Planeten genauer untersuchte. Die Bilder zeigten ein Menschen ähnliches Gesicht. Die einen stempelten es als Lichtspiel von Licht und Schatten auf einem Felsbrocken ab, andere meinten es seien Bauwerke einer alten hochentwickelten außerirdischen Zivilisation. Einige waren sogar der Überzeugung, mit ihren Berechnungen \"Augäpfel\" in den Schattenregionen nachweisen zu können.
Weniger spektakuläre Ergebnisse lieferten die Landemodule der Viking Sonden. Die Temperatur war sehr niedrig und erreichte ein Maximum von -31°C gegen Mittag und ein Minimum von -86°C direkt nach Sonnenuntergang. Interessant ist es zu erfahren, das zum Sonnenuntergang der Himel des Marses sich Blau färbt. Es stellte sich auch heraus, das die Atmosphäre dünner war als erwartet. Der Druck belief sich auf etwa 10 mil. bar war wir als einrecht gutes Vakuum ansehen würden.
Die Hauptaufgabe der Landemodule bestand darin, Leben auf dem Mars aufzuspüren. Die ersten Analysen des Oberflächenmaterials mit Hilfe eines Röntgenfluronzenzspektrometers von Viking 1 ergab folgende werte. 16% Eisen, 3-8% Sillicium, 3-8% Calcium, 2-7% Aluminium, 0,25-1,5% Titan. Die Atmosphäre bestand aus 95 % Kohlendioxid, 2,7 % Stickstoff, 1,6 % Arbon und 0,15 % Sauerstoff sowie kleinere Mengen an Kohlenmonoxid, Krypton und Xenon sowie Wasserdampf. An der Landestelle von Viking 2 waren die Resultate nicht viel anders. Auffällig war nur der relativ hohe Schwefelgehalt von 2.5%. Experimente zum Nachweis von Photosyntese oder Stoffwechsel lieferten zwar Resultate, jedoch konnte man dies auf den chemisch reaktionsfreudigen Boden zurückführen. Die Viking Sonden funkten noch ganze 5 Jahre Klimadaten zur Erde, bis sie 1981 ihren Geist aufgaben.
Fast alle der nachfolgenden Marsmissionen scheiterten. Am 12.7.1988 starteten die Raumsonden Phobos 1 und 2. Bei beiden Sonden verlor man den Funkkontakt. Ebenfalls erfolglos war die Mission mit der Sonde Observer im Jahre1992. Man verlor auch hier den Funkkontakt kurz vor Erreichen des Marsorbits. Erst vor wenigen Monaten schlug wieder ein Flug zum Mars fehl, jedoch bereits in der Erdumlaufbahn. Die Trägerrakete, welche den 2 Millarden $ teuren Satelliten Mars 96 transportierte, konnte
die Gravitationskraft der Erde, wegen einer nicht zündenen Raketenstufe, nicht überwinden. Aufgabe des Satelliten war es, die Marsoberfläche mit Hilfe zweier deutscher Hochleistungskameras zu kartographieren. Einige Tage später startete der amerikanische Satellit Pathfinder, welcher auf dem Mars landete.
1988:
Die Sowjetunion startet die Sonden Phobos 1 und 2, um den Marsmond Phobos
zu studieren. Der Kontakt zu den Raumfahrzeugen geht jedoch verloren
1992:
Die Verbindung mit der amerikanischen Sonde Mars Observer brach ab, kurz bevor sie in die Marsatmosphäre eintrat.
1996:
Mars 96 (Rußland) bestehend aus einem Orbiter, zwei Landefähren und zwei Bodenanalysegeräten startet zwar erfolgreich, die vierte Brennstufe der Trägerrakete versagt aber und die gesamte Sonde stürzt in den Pazifik.
1997:
Die Pathfindermission
Am 4 Juli 1997 landete erstmals seit 22 Jahren wieder ein von Menschen gebaute Gerät auf dem roten Planeten. Es ist die Rede von Pathfinder und des Marsrovers Sojourner. Kurz vor der Landung auf dem Gebiet Ares Vallis bliesen sich viele Airbag ähnliche Luftkissen auf, die die Sonde vor dem Aufprall schützte. Hierbei stellte sich heraus, daß die Wissenschaftler auf der Erde den falschen Luftdruck als basis ihrer Berechnungen verwendeten, denn die Sonde sprang nach dem ersten Aufprall 1,7 mal höher als vorgesehen. Die Angst einiger Techniker, die Airbags könnten sich an scharfkantigen Steine aufschneiden, wurde durch den Einsatz von Ceflargewebe beschwichtigt.
Nachdem sich Pathfinder ähnlich einer Blume entfaltete, konnte auch gleich das 63 cm lange und 16kg schwere Marsmobiel mit einer Geschwindigkeit von 0,4 m pro Minute seine Arbeit aufnehmen
Bestückt mit einem Röntgen Spectrometer aus Deutschland machte sich das Marsmobiel auf erkundungsfahrt, um felsbrocken in ihrer Chemie zu analysieren. Das erste zu untersuchede Gestein war der Felsbrocken "Barnacle Bill". Nach den ersten erstaunlichen Ergebnissen des Röntenspetrometers sollte sich Sojourner auf den Weg zu "Yogi" machen. Eine wohl zu weit berechnete Fahrstrecke des Sojourners, bringt den in der Weltraumgeschichte ersten interplanetaren Verkehrsunfall. Der Sojourner kollidiert mit "Yogi", wird dabei aber nicht beschädigt. Wie die Spezialisten der NASA witzeln sind "Yogi" und der Sojourner wohl auf. Bei der nun folgenden Gesteinsuntersuchung ergibt sich zur Überraschung aller, daß er sich in seiner chemischen Zusammensetzung grundlegend von "Barnacle Bill" unterscheidet. Jedoch hätte die NASA einen Fahrer auf der Erde für den Rover ausbilden sollen, denn man hatte den Eindruck, daß im Mission Control Center in Passadene USA das Motto "Fahr nach links. Nein das andere links!!" galt, denn der Rover mußte manche akrobatische Einlage machen, bis er an der von den Wissenschaftlern ausgewiesenen Stelle war.
Gespeist von Sonnenkolektoren sollte die Sonde nicht wie gedacht max eine Woche funktionieren, sondern exakt 4 Monate.
Mars Global Surveyor (MGS)
Gut zwei Monate nach Pathfinders sicherer Landung im Ares Vallis trat am 12. September 1997 die Marssonde Mars Global surveyor in eine Bahn um den roten Planeten ein. Aufgabe der Sonde ist es, die gesamte Oberfläche des Marses zu kartegraphiren. Das erstellen eines Höhenprofiles der Oberfläche. Die Untersuchung des Magnetfeldes und der messung verschiedener atmosphärischen Parametern. Ein großes Rätsel konnte Global Surveyor am 6. Aprill 1998 lösen. Das sogenannte Marsgesicht in der Cydonia Region des Roten Planeten ist wirklich nur ein kleines Gebirge, eine klassische Erosionsstruktur, wie es auf dem Mars so viele gibt. Der prägnante Eindruck eines Gesichts auf den Aufnahmen der Viking Orbiter aus den 70er Hahren war nur duch eine unglückliche Kombination von geringer Auflösung und einem Sonnensstand, der eine hoch symetrische Struktur vorgaukelte, zustandegekommen. Die Symetrie war immer das wichtigste Argument für eine künstliche Struktur gewesen, erbaut von wem auch immer. Inzwischen Erforscht Global Surveyor aus dem Orbit aus den Mars. Erste vorbereitungen für eine zukünftige bemante Mission ?
1998:
Planet B (Japan) startete im Juli 1998 und hat die Marsumlaufbahn vorraussichtlich im vergangenen Dezember durch Triebwerksprobleme verpasst. Die \"Nozomi\" - Hoffnung- getaufte Sonde sollte ursprünglich die Struktur und Dynamik der Marsatmosphäre und -ionosphäre und deren Interaktion mit dem Sonnenwind untersuchen.
Mit den beiden Sonden der Reihe Mars Surveyor \'98 starten die USA eine neue Marsmission. Der Mars Climate Orbiter startete im Dezember 1998 und soll in einer polaren Umlaufbahn Daten sammeln und die Landung der Mars Polar Lander (Start Januar 1999) unterstützen.
Die Polar Lander wird unter anderem die klimatischen Gegebenheiten am Mars-Südpol untersuchen und ist mit meteorologischen Meßgeräten und einem Roboterarm ausgerüstet .Leider sind beide Missionen gescheitert.
Mars Surveyor 2001, 2003 (USA) sollen als Teil des NASA zehn-Jahres Programms eine Reihe von Analysen durchführen.
Mars Surveyor 2005 (USA) soll Bodenproben vom Mars zur Erde bringen
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