Obwohl Afrika etwa ein Fünftel der gesamten Erdoberfläche einnimmt, macht sein Anteil an der Weltbevölkerung nur rund 13 Prozent aus. Bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 675 Millionen ergibt sich für den Kontinent eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 22 Einwohnern pro Quadratkilometer. Dieser Wert entspricht nur etwa der Hälfte des Weltdurchschnitts. Allerdings ist Afrika nur scheinbar unterbevölkert, denn ausgedehnte Räume in den Trockengebieten (vor allem in der Sahara und der Kalahari) sind fast nicht bewohnt. Geht man von der Bevölkerung aus, die auf landwirtschaftlich nutzbarem, ertragreichem Land lebt, steigt die durchschnittliche Dichte auf rund 139 Einwohner pro Quadratkilometer. Am dichtesten besiedelt ist Afrika in den Gebieten entlang der Nord- und Westküste, in den Flussbecken von Nil, Niger, Kongo und Senegal sowie im ostafrikanischen Hochland. Nigeria, Ägypten und Äthiopien sind die bevölkerungsreichsten Staaten des Kontinents.
Die Geburtenziffer liegt in Afrika bei 46 Geburten je 1 000 Einwohner jährlich (in Europa dagegen kommen auf 1 000 Personen nur 14 Geburten). Die medizinische Versorgung ist seit dem 2. Weltkrieg verbessert worden, dadurch ging die Sterbeziffer stark zurück (im Durchschnitt 17 Sterbefälle auf 1 000 Personen). Die Bevölkerung wächst jährlich um rund 2,9 Prozent. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass diese statistischen Werte von Land zu Land und von Region zu Region stark variieren können. Hinsichtlich der Altersverteilung ist die Gruppe der unter Fünfzehnjährigen besonders groß; in den meisten afrikanischen Ländern macht sie etwa die Hälfte der Bevölkerung aus.
Die afrikanische Bevölkerung lebt überwiegend ländlich, nur ein Fünftel der Bewohner lebt in Städten mit mehr als 20 000 Einwohnern, wobei es in Nordafrika (vor allem in Marokko, Algerien und Ägypten) sowie in der Republik Südafrika die meisten Städte gibt. Seit den fünfziger Jahren hat sich das Wachstum der Städte rapide beschleunigt. Zu den Städten mit mehr als einer Million Einwohnern gehören heute z. B. Kairo, Alexandria und Gise (Ägypten), Algier (Algerien), Casablanca (Marokko), Lagos (Nigeria), Addis Abeba (Äthiopien), Abidjan (Republik Elfenbeinküste), Kinshasa (Zaire) sowie Johannesburg und Kapstadt (Republik Südafrika). Diese Städte ziehen eine große Zahl von Landbewohnern an. Diese leben entweder auf Dauer in der Stadt oder kommen nur vorübergehend als Arbeiter. Darüber hinaus sind innerhalb des Kontinents beträchtliche Wanderungsströme von Arbeitern vorhanden. Besonders Bewohner der zentralafrikanischen Staaten arbeiten in den Minen und Fabriken in Sambia, Zimbabwe und der Republik Südafrika. Nordafrikaner dagegen wandern nach Frankreich und - in neuerer Zeit - auch in andere Staaten der Europäischen Union ab. Diese Wanderungsströme werden durch Bürgerkriege in einer Reihe von Ländern sowie Dürrekatastrophen und Hungersnöte verstärkt.
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