Als Beispiel für ein Schwellenland im Aufschwung, dass derzeit noch nicht auf Umweltbeschränkungen achten muss, habe ich China gewählt. Der Drang nach Motorisierung wächst in China und "wenn jeder zweite Chinese ein Auto besitzen sollte, so wie in USA, würde sich die Zahl aller Autos in der Welt schon deswegen von jetzt 540 Millionen um weitere 600 Millionen mehr als verdoppeln."1 Ein starker Drang nach Öl, wie wir ihn bereits in diesem Jahrhundert im Irak sehen und die Truppenaufgebote von Chinesen und Amerikanern in Afrika lassen mögliche Folgen der Auseinandersetzung um diesen so wichtigen Rohstoff erkennen. Immerhin ist China nach den USA der zweitgrößte Erdölimporteur.2
Abgesehen davon sind bereits heute die Folgen der erhöhten CO2-Emission in China - vor allem in Peking und Shanghai - deutlich zu spüren. Ersichtlich wird dies an der hohen Smog- Konzentration und den damit verbundenen gesundheitlichen Schäden. Heute ist bereits bekannt, dass in China die häufigste Todesursache in den städtischen Gebieten Krebs geworden ist.3 Ein mögliches Kennzeichen als Folge der starken Umweltverschmutzung. Interessant ist unter diesem Aspekt der erhöhten Sterberate und der nicht enden wollenden Umweltzerstörung, dass China beinahe jede Woche ein neues Kohlekraftwerk eröffnet!4 Da neue, umweltfreundliche Werke zu teuer sind werden billige und umweltbelastende vorgezogen.5 Durch die wachsende Industrie wird die Treibhausgasemission in ca. 25 Jahren die aller Industrieländer überschreiten.6
Doch auch China hat langsam eingesehen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann und so will die Zentralbank "erhebliche Mittel in die soziale Entwicklung auf dem Lande stecken und
Industrieprojekte nur noch mit umweltschonender Technik zulassen. Dies würde bedeuten, dass Kraftwerke und Fabriken in Zukunft Umwelttechnik einsetzen müssen, um schädliche Abgase oder Abwässer zu entgiften."7 Auch der Vize-Umweltminister Pan Yue äußerte in einem Zeit-Interview die Angst davor, dass China zur Müllhalde der Welt verkommt.8
An diesem Beispiel kann man die Folgen der Globalisierung für die Umwelt gut erkennen. Durch Chinas Wirtschaftsboom wird diese immer mehr in Mitleidenschaft gezogen, was wohl nicht nur Folgen für die Chinesen geben wird, sondern wohl auch für uns.
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