Welche wirtschaftlichen und ökologischen Folgen kann eine Klimaveränderung in den Alpen hervorrufen?
Die Volkswirtschaft der Alpen ist wie kaum eine andere Region vom Klima abhängig. Während es in anderen Erdteilen vor allem die Landwirtschaft ist, die durch Klima-schwankungen und vermehrt auftretende Unwetter geschädigt wird, so ist in den alpinen Gebieten der Wintertourismus betroffen.
Daher kann man ohne Zweifel sagen, dass der Wintertourismus (noch mehr als der primäre Sektor) der klimasensibelste Wirtschaftssektor in der Alpenregion ist. Bei sonst gleichbleibenden Gegebenheiten werden die Einnahmen im Wintertourismus zurückgehen, während die Kosten zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftssektors "Wintertourismus" stark steigen.
Probleme und deren Folgen im Wintertourismus wirken sich auch auf andere Wirt-schaftssektoren aus, speziell in stark spezialisierten Regionen. Ein Zusammenbruch des Wintertourismus brächte eine Vielzahl sozialer Probleme (über 5 % des öster-reichischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) stammen direkt aus dem Wintertourismus (ein drittel aller Aktivitäten des BIP sind mit dem Tourismus verbunden). Insbesondere für die Verantwortlichen der Tourismusbranche ist es daher wichtig, die Bedrohung einer Klimaveränderung zu erkennen um Strategien zu entwickeln.
Die alpine Umwelt ist auf zweierlei Weise durch eine Klimaveränderung bedroht.
1.) Zum ersten durch die direkten Auswirkungen, nämlich durch Schäden an Ve-getation und Ökosystem, die zu einer verminderten Widerstandskraft und einer erhöhten Katastrophenanfälligkeit führen.
2.) Zum zweiten muss man erwarten, dass anthropogene Eingriffe im Interesse der Aufrechterhaltung des Wintertourismus zunehmend ansteigen. Hierdurch vervielfachen sich die gewohnten Konflikte mit der Naturschutzbund.
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