Die Globalisierung der Märkte und ein weltweit niedriges wirtschaftliches Wachstum sind Beispiele, wie sich die Umwelt der Unternehmungen im letzten Jahrzehnt dramatisch verändert hat. Für THUROW zeichnet sich für das 21. Jahrhundert eine "head-to-head-competition" ab, wie sie bisher noch nicht stattfand.
Dies führt zu einem Wettbewerbsdruck auf die Unternehmungen, der sie dazu zwingt, auf die neuen Herausforderungen zu reagieren. Im globalen Markt werden mittelfristig Tech-nologien und Kapital jedem Wettbewerber zur Verfügung stehen. Damit rückt die Human-ressource Mitarbeiter über den Stellenwert eines Produktionsfaktors hinaus. Denn der Mi-tarbeiter wird letztlich über die Differenz an Innovation, Flexibilität und Produktivität, die den Wettbewerbsvorsprung gegenüber anderen Unternehmungen ausmacht, entscheiden.
Ein Weg, die Potentiale der Mitarbeiter zu nutzen, ist das Vorschlagswesen. Damit sollen die Kreativität und der Erfahrungsschatz der Mitarbeiter für die Unternehmung genutzt werden. Dazu werden die Mitarbeiter motiviert, ihre Vorschläge für Verbesserungen in die Unternehmung einzubringen.
Das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) trifft man heute in fast jeder größeren Unternehmung an. In Deutschland wurde es bereits 1888 in den KRUPP WERKEN einge-führt.
Seit einigen Jahren ist allerdings eine neue Ausgestaltung des Vorschlagswesens bekannt, dessen Wurzeln aus Japan kommen und unter dem Namen KAIZEN bekannt geworden sind. In Deutschland werden für KAIZEN auch die Begriffe KVP und CIP weitgehend synonym verwendet. Viele Autoren sehen in KAIZEN den Wettbewerbsvorteil der japan¬ischen Wirtschaft.
Daher bietet sich ein Vergleich zwischen dem hierzulande verbreiteten BVW und dem "ja-panischen" KAIZEN an. Ein Vergleich zwischen BVW und KAIZEN läßt sich jedoch nicht ohne weiteres durchführen.
Das BVW ist eine Einrichtung beziehungsweise ein System von Regelungen zur Be-handlung und Belohnung von Verbesserungsvorschlägen in der Unternehmung, die mittels des Managements initiiert und gelenkt werden. Unter KAIZEN wird aber eine Philosophie verstanden, die eine kontinuierliche Verbesserung in allen Bereichen der Unternehmung anstrebt und von allen Mitarbeitern tagtäglich gelebt wird.
Dennoch soll hier ein Vergleich aufgezeigt werden, wie sowohl das BVW als auch KAIZEN versuchen, Verbesserungen in den Unternehmungen durch die Mitarbeiter zu erreichen.
Anschließend erfolgt eine Betrachtung des Betrieblichen Vorschlagswesens der Unterneh-mung ABC.
1.2 ZIELSETZUNG DER ARBEIT
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Darstellung von BVW und KAIZEN. Ziel ist hierbei eine Vergleichbarkeit beider Methoden zu ermöglichen.
Ferner wird das BVW der Unternehmung ABC untersucht und ein Ansatz zur Einführung eines neuen Vorschlagswesens kurz dargestellt.
Zweck dieser Arbeit ist es nicht, der Unternehmung ABC einen kompletten Lösungsansatz und dessen Implementierung in die Unternehmung aufzuzeigen.
1.3 AUFBAU DER ARBEIT
Der grundsätzliche Aufbau der Arbeit kann der Abbildung 1.1 entnommen werden.
Zunächst werden im Rahmen der Einleitung Ausgangslage und Problemstellung präzisiert, sowie die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit festgehalten.
Abbildung 1.1 Gedankenflußplan der Arbeit
Anschließend wird das Betriebliche Vorschlagswesen in Kapitel 2 vorgestellt und erläutert. Die Gliederung, die dabei zugrunde liegt, wird auch so weit wie möglich für die Vorstel-lung von KAIZEN in Kapitel 3 verwendet.
Wie bereits dargelegt, können das BVW und KAIZEN nicht ohne weiteres verglichen wer-den. Um dennoch eine Vergleichsbasis zu schaffen, werden in Kapitel 4 Unter-scheidungsmerkmale herausgearbeitet, anhand derer die Ausprägungen des BVWs und KAIZEN diskutiert und dabei verglichen werden.
Diese Unterscheidungsmerkmale dienen auch der Gliederung der Probleme, die sich im Rahmen einer Untersuchung des Vorschlagswesens der Unternehmung ABC herauskristal-lisierten. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in Kapitel 5 präsentiert.
In Kapitel 6 wird basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung ein Ansatz für ein ver-bessertes Vorschlagswesen vorgestellt. Grundlegend sind dazu die Ausführungen im Rah-men der Vorstellung des BVWs und insbesondere KAIZEN.
Die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse in Kapitel 7 schließt diese Arbeit ab.
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