Argentinien hat 38,7 Millionen Einwohner (2003). Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 14 Personen pro Quadratkilometer. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, vor allem europäischer Abkunft. Zahlenmäßig fallen besonders Argentinier italienischer Herkunft (36 Prozent) und spanischer Herkunft (29 Prozent) ins Gewicht. Rund 500 000 Argentinier sind deutscher Abstammung. Im Gegensatz zu den meisten lateinamerikanischen Ländern leben in Argentinien wenige Mestizen (Mischlinge zwischen Weißen und Indianern), obwohl ihre Zahl in letzter Zeit zugenommen hat (etwa 5 Prozent der Bevölkerung). Die Zahl der Indianer beträgt rund 35 000. Europäer werden weiterhin offiziell zur Einwanderung ermutigt. Von 1850 bis 1940 ließen sich etwa 6,6 Millionen Europäer im Land nieder. Die Zahl spanischer und italienischer Einwanderer dominiert, doch auch große Anteile an Franzosen, Briten, Deutschen, Russen, Polen, Syrern und auch südamerikanischen Einwanderern sind zu verzeichnen. Seit 1960 nimmt die Einwanderung aus den Nachbarländern Chile, Bolivien und Paraguay zu, die zum Teil illegal erfolgt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt im Großraum Buenos Aires, der ungefähr vier- bis fünfmal so dicht besiedelt ist wie Großstädte in der Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt leben rund 88 Prozent der Gesamtbevölkerung in städtischen Gebieten (2001).
3.1 Wichtige Städte
Wichtige Städte sind u. a. die Hauptstadt Buenos Aires mit 2,96 Millionen Einwohnern (Bundesdistrikt Buenos Aires: 12 Millionen Einwohner); die Universitätsstadt Córdoba (1,15 Millionen); die Binnenhafenstadt Rosario (900 000); La Plata (676 000), die Hauptstadt der Provinz Buenos Aires; Mar del Plata (513 000); San Miguel de Tucumán (471 000); Salta (368 000), berühmt für die koloniale Architektur; Mendoza (122 000), Mittelpunkt einer bedeutenden Landwirtschafts- und Weinanbauregion.
3.2 Sprache
Die Amtssprache ist Spanisch. Das argentinische Spanisch hat einen außergewöhnlichen Akzent, der auf den Einfluss der zahlreichen italienischen Einwanderer zurückzuführen ist. Außerdem enthält das Argentinische Redewendungen und Ausdrücke, die in anderen spanischsprachigen Ländern nicht verwendet werden. Die indigene Bevölkerung spricht verschiedene Indianersprachen.
3.3 Religion
Etwa 91 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholischer Konfession. Darüber hinaus leben u. a. auch Protestanten, Juden und Muslime in Argentinien.
3.3.1 Feiertage
Die Feiertage werden in Argentinien generell für Familientreffen genutzt. Neujahr wird am 1. Januar mit einem Feuerwerk gefeiert. Gründonnerstag, der Donnerstag vor Ostern, ist der Tag der Eucharistie und des Gebots der Nächstenliebe. In Argentinien werden auch der Karfreitag und Ostersonntag begangen. Der Malvinas-Tag am 2. April erinnert an den gescheiterten Versuch Argentiniens, die Falkland-Inseln (Malwinen) von den Briten zurückzuerobern. Dieser Kurzkrieg fand 1982 statt. Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Argentinien erklärte sich am 25. Mai 1810 vom spanischen Vize-Königreich unabhängig und erst am 9. Juli 1816 von Spanien selbst. An diesen Daten werden jeweils der Tag der Unabhängigkeitsbewegung und der Tag der Unabhängigkeit begangen. Der Jahrestag der Nationalflagge findet am 20. Juni statt. Der Gedenktag zu Ehren des Generals José de San Martín, wegen seines Sieges über die Spanier, im Volksmund auch "der Befreier" von Peru, Chile und Argentinien genannt, ist am 17. August. Der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus wird am 12. Oktober gedacht. Am 25. Dezember findet Weihnachten mit Feuerwerken und anderen Festlichkeiten statt.
3.4 Soziales
Das Institut für Nationale Fürsorge verwaltet seit seiner Gründung im Jahr 1944 die meisten Wohlfahrtsprogramme. 1946 reformierte Juan Domingo Perón die Sozialgesetzgebung, die zum Teil heute noch - trotz der Einschränkungen durch die Militärs 1976 - gültig ist. Den Erwerbstätigen stellen die verschiedenen Gewerkschaftseinrichtungen Gesundheitsdienste zur Verfügung, daneben gibt es Kliniken, deren Dienste kostenlos angeboten werden. In den Städten ist der medizinische Standard relativ hoch. Zur Verbesserung der medizinischen Einrichtungen in ländlichen Gebieten werden ständig Anstrengungen unternommen. Die Lebenserwartung liegt bei Männern bei 71,7 Jahren und bei Frauen bei 79,4 Jahren (2003).
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