Elisabeths dominierende Rolle in einem Zeitalter, das sogar mit ihrem Namen belegt wurde, gründet teilweise auf dem allumfassenden Nationalgeist, den sie zu verbreiten verstand und der während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ganz England erfasste. Elisabeth gelang es, das Vertrauen des Volkes in die Monarchie und eine starke Krongewalt wieder herzustellen. Nach der Überwindung der konfessionellen Spaltung im Land und der Beendigung des Krieges mit Frankreich im Frieden von Cateau-Cambrésis war der Weg für Englands wirtschaftlichen Aufschwung geebnet. Unter Elisabeths Führung begann die Regierung, Handel und Gewerbe auf nationaler Ebene in geordnete Bahnen zu leiten und zu fördern. England wuchs zu einer bedeutenden Seemacht heran, die legendäre Seehelden wie Sir Francis Drake und Sir Martin Frobisher hervorbrachte.
1560 wurde ein neues Münzsystem eingeführt, das die alten Silbermünzen aus den drei vorangegangenen Regierungsperioden ablöste. Die völlig überhöhten Preise fielen wieder auf ein Normalmaß, und das Vertrauen in die englische Währung war wieder hergestellt. Gleichzeitig erließ sie Gesetze zur Kontrolle der Löhne und zur Ausblidung der Handwerker. Der von der Regierung geförderte Außenhandel entwickelte sich zu einem bedeutenden Geschäft. 1566 wurde die Börse in London (Royal Exchange of London) eröffnet, und 1599 die Handelsgesellschaft, die später als Ostindische Kompanie (East India Company) bekannt wurde, gegründet. Und über all dem Aufschwung und Wohlstand stand die Königin; in den Augen ihrer Untertanen war Elisabeth die Verkörperung Englands.
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